798 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. einem 47,11 ha grossen in Duisburg-Hochfeld unmittelbar am Rhein belegenen eigenen Grund- besitz, von dem insgesamt 10,2 ha bebaut sind. I. Eine Hochofenanlage bestehend aus vier Hochöfen mit Produktionsfähigkeit für mind. 350 000 t Qualitäts-, Giesserei- u. Stahl-Roh- eisen pro Jahr. Zu dieser Anlage gehören die nötigen Dampfkessel, Dampfgebläsemasch., Gasgebläsemasch., eine Agglomerieranlage, Pumpen sowie eine 350 m lange feste Kaianlage am Rhein mit 3 Erzentladekränen u. 2 Drehkränen. II. Eine Eisengiesserei für eine Jahres- produktion von 36 000 t mit Kranbahnen, 5 Kupolöfen, Aufbereitung für Formsand, mech. Transporteinricht. für Gussstücke bis zu 120 t u. allen mech. Hilfsmasch. sowie 1 Werkstätte für die Bearbeitung der Gussstücke bis zum gleichen Gewicht. III. Ein Stahlwerk, bestehend aus 7 Martinöfen mit zus. 300 000 t jährlicher Produktionsfähigkeit. Zu diesem gehören Kräne, Tieföfen u. 21 Gasgeneratoren, sowie 1 Vorfrischer von 350 t Inhalt. IV. Ein Block-, Knüppel- u. Platinen-Walzwerk. ausreichend für die Verarbeitung des von dem Stahlwerke hergestellten Rohstahls zu Halbfabrikaten. V. Ein komplettes Blechwalzwerk mit allen erforderlichen Hilfs- u. Adjustagemasch., für eine jährl. Produktionsfähigkeit bis zu 150 000 t, bestehend aus 2 Grobblechstrecken, 2 Mittelblechstrecken, 1 Feinblechwalzwerk. VI. Ein Draht- u. Feineisen-Walzwerk, für eine Jahresproduktion bis zu 100 000 t, mit allen Hilfs- einricht. – Sämtl. Walzwerke werden elektr. angetrieben. VII. Eine elektr. Zentrale, ent- haltend 8 Grossgasmasch. von einer Gesamtleistungsfähigkeit von rund 22 000 P8S., die unter Ausnutzung der Hochofengase das gesamte Werk mit elektr. Energie versorgen. VIII. Eine Schlackensteinfabrik mit einer Leistungsfähigkeit von ca. 10 Millionen Steinen. Die Werkanlagen sind mit drei Bahnanschlüssen versehen. Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser mit 176 Familienwohnungen sind vorhanden. Zur Niederrheinischen Hütte gehören ferner: Ein Blechwalzwerk in Oberbilk; hier der Betrieb 1913 stillgelegt. Das Grundstück ist noch bis 1920 gepachtet, jedoch seitens der Ges. halbjährl. kündbar. Die ganze Oberbilker Anlage steht wesentlich unter dem Abbruchswert zu Buch. Ferner Besitz: Ein Komplex Gruben- felder in der Gegend von Eisemroth bei Dillenburg, der in der Aufschliessung begriffen ist. Produktion 1908–1914: Hochöfen: 81 449, 172 112, 186 849, 176 742, 235 652, 283 358, 197 425 t, Roheisen, Gusswarenproduktion: 16 255, 17 743, 23 776, 20 947, 22 140, 27 282, 18 941 t. Das Stahlwerk produzierte 1908–1914: 69 985, 67 967, 72 300, 108 290, 157 740, 193 987, 177 230 t. Das Oberbilker Blechwalzwerk stellte her: 29 050, 27 759, 27 360, 27 695, 32 721, 49 252, 82 752 Schweisseisen- u. Flusseisenstreifen, Bleche u. Draht. Arbeiterzahl 1914 durchschnittl. 1933 Mann in Hochfeld u. 225 in Oberbilk. Die Schlackensteinfabrik lieferte 1908–1914: 2 836 000, 4 120 000, 4 338 000, 4 600 000, 5 169 600, 4 263 000, 187 500 Stück. Die Ges. gehört für beide Werke dem Roheisenverband mit einer Beteilig. von insgesamt 320 000 t jährlich an. Die gesamten Werksanlagen der Ges. besitzen gegenwärtig eine Produktionsfähigkeit von 525 000 t Qualitäts-Roheisen, 300 000 t Stahl, 36 000 t Gusswaren, 250 000 t Bleche u. Draht, 100 000 t Zement u. 15 000 000 Schlackensteinen. Seit Sept. 1914 arbeitet die Ges. infolge des Kriegszustandes mit 50 % ihrer Normalproduktion. Die Ges. Eisenwerk Kraft besitzt das gesamte Aktienkapital der Grufaktiebolaget Stark in Norberg (Mittelschweden), welches Kr. 3 000 000 beträgt. Die Ges. Stark besitzt Eisenerzfelder im Ausmasse von insgesamt 69 ha, deren Erzvorrat auf 15 Mill. Tonnen geschätzt wird. Dortselbst ist eine eingerichtete Grube mit drei Schächten u. einer Erz- wäsche im Betrieb, von der aus zurzeit jährlich 50 000 t aufbereitetes Erz mit 64 % u. 50 000 t Stückerz mit 47 % Eisengehalt zum Versand gebracht werden (Erzförderung 1913–1914: 97 680, 97 900 t). Im J. 1912 hat die Ges. Stark einen weiteren Komplex von Eisenerzfeldern im Bezirk Ludwika im Gesamtausmasse von 58,8 ha, der gleichfalls ein sehr grosses Erzvorkommen enthält, erworben. Diese Grube soll auf 150 000 t jährl. Förderung ausgebaut werden. Ebenso soll die Grube in Norberg von 100 000 auf 150 000 t jährl. Förderung ausgebaut werden, so dass die Gesamterzförderung dann 300 000 t betragen dürfte. Kapital: M. 22 500 000 in 22 500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 5 000 000, beschloss die G.-V. v. 24./5. 1899 Erhöhung um M. 2 000 000, von denen 1899 M. 1 500 000 mit Div.-Recht ab 1./7. 1899 und 1900 die restlichen M. 500 000 mit Div.-Recht ab 1./10. 1900 zu pari begeben wurden. Die G.-V. v. 29./4. 1911 beschloss behufs Angliederung der Rhein. Bergbau- u. Hütten- wesen-A.-G. (Niederrhein-Hütte) in Duisburg (A.-K. M. 7 200 000) folgendes: a) Erhöhung des A.-K. durch Ausgabe von 5500 Aktien à M. 1000, zum Zwecke der Erwerbung einer Forderung des Fürsten Henckel von Donnersmarck an die Duisburger Ges., der Begebung dieser Aktien unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre; b) Genehm. des mit der Rhein. Bergbau- u. Hüttenwesen-A.-G. in Duisburg geschlossenen Verschmelzungsvertrag u. zu dessen Ausführung Erhöhung des A.-K. um weitere 3600 Aktien à M. 1000, von welchen gegen 2 Aktien der Duisburger Ges. eine Kraft-Aktie gewährt wurde; c) weitere Erhöh. des A.-K. durch Ausgabe von 1900 Aktien à M. 1000 u. die Begebung derselben zum Kurse von 200 % unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre an ein Konsort., welches den alten Aktionären u. den Aktionären, welche gegen Einlieferung von Aktien der Rhein. Bergbau- u. Hüttenwesen-A.-G. neue Aktien erhalten, auf 4 Aktien den Bezug einer neuen Aktie anbot. Zus. wurde also das A.-K. um M. 11 000 000 (auf M. 18 000 000) in 11 000 Akt. mit Div.-Ber. ab 1./1. 1911 erhöht. Insoweit die neuen Aktien nicht zum Umtausche der Aktien u. zur Abstoss. des Kredites der Rhein. Bergbau- u. Hüttenwesen-Akt.-Ges. dienten, wurden sie in einem Betrage von M. 1 900 000 von einem aus der Dresdner Bank, dem A. Schaaffh. Bankverein u. dem Bankhause Arons & Walter bestehenden Konsort. zu 200 %, übernommen u. zu dem gleichen Kurse den Besitzern von alten u. von aus dem Umtausch