818 Kohlenbergbau. Bilanz am 31. Dez. 1914: Aktiva: Grube Karl Ferdinand 40 000, Grube Vergiss- meinnicht 545 000, Effekten 345 179, Kassa 1225, Wechsel 569, Vorräte 30 793, Debit. 1 442 640. – Passiva: A.-K. 1 000 000, R.-F. 380 000, Sonderrückl. 79 000, Unterstütz.-F. 70 000, Talon- steuer-Res. 10 000, Hypoth. u. Restkaufgelder 650 832, Tant. 28 464, Div. 180 000, Vortrag 7111. Sa. M. 2 405 408. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 205 324, Reingewinn 233 304. – Kredit: Vortrag 2963, Zs. 1671, Betriebsüberschuss 433 994. Sa. M. 438 628. Dividenden 1887–1914: 10, 10, 14, 16, 16, 16, 16, 16, 16, 16, 16, 16, 16, 16, 16, 16, 16, 16, 16, 16, 16, 16, 20, 16, 16, 18, 18, 18 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: H. Weese, O. Glockemeier. Prokuristen: Ed. Pittelko, Ad. Schmidt. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Bankier Franz Griebel, Berlin; Walter Knopf, Schöneberg; Kommissionsrat Max Kretschmar, Dessau; Karl Keferstein, B.-Lichterfelde; Landwirt u. Oberleutnant d. Res. Bruno Lehmann, Dessau. Zahlstellen: Ges. Kasse; Berlin N. 24: A. Reissner Söhne. Deutsch-Böhmische Kohlen- u. Brikett-Werke Akt.-Ges. in Blasewitz bei Dresden. Gegründet: 21./7. 1906; eingetr. 26./7. 1906. Gründer siehe Jahrg. 1907/08. Sitz der Ges. bis 24./6. 1909 in Dresden. Zweck: Betrieb von Kohlenbergwerken, deren Pachtung u. Verpachtung, der Handel mit Bergwerken und Bergwerksprodukten aller Art, Errichtung und Betreibung von An- lagen, welche zur Gewinnung oder Verwertung von Kohlenbergwerksprodukten und zum Transporte derselben dienlich erscheinen, Zeichnung, Übernahme und Erwerb von Aktien und Kuxen von Bergwerksunternehmungen und Beteiligung an solchen in jeder anderen Form. auf Grund des Beschlusses des A.- R. vom 30./7. 1906 hat die Ges. 88.4 Kuxe der Königsberger Kohlen-Gewerkschaft in Königsberg i. B. – 11.6 Kuxe waren im Besitze der Gewerkschaft selbst – zu einem Gesamtpreise von M. 2 999 942 erworben, ferner auf Grund des Beschlusses des A.-R. v. 13./9. 1906 die sämtlichen 66 bezw. 128 Kuxe der Gewerkschaften Boden u. Sylvester zu einem Gesamtpreis von rund M. 2 740 000 erworben worden, wovon auf Boden M. 1 530 000 u. auf Sylvester M. 1 210 000 entfallen. Der Besitz der Königsb. Kohlengewerksch. (seit 1911 Ges. m. b. H.) im Falkenau-Eger- Becken umfasst eine Kohlengerechtsame von 89 Grubenmassen u. 12 Überscharen mit rund 470 ha, ausserdem ein grosses Freischürfgebiet. Auf den Grundstücken befinden sich 2 Brikettfabriken. Letztere erzeugten 1995–1914 zus. 63 007, 50940, 93 200, 108 630, 112 200, 116 716, 136 482, 149 211, 150 403, 148 800 t Briketts. Das Grubenfeld der Bodener Gewerkschaft (seit 1911 Ges. m. b. H.) enthält drei Kohlenflöze; in Betrieb ist ein Tagebau auf Braunkohlen u. ein Tiefbau mit Gaskohlen. Kohlenförderung 1905–1914: 145 180, 200 750, 241 400, 243 900, 245 400, 238 074, 252 073, 274 758, 269 934, 231 800 t. Das Grubenfeld der Sylvester-Gew. enthält ebenfalls drei Flöze, deren Kohle durch Tagebau zu gewinnen ist. Dieser Tagebau ist bisher noch nicht aufgeschlossen. Die Königsberger Kohlen- u. Brikettwerke G. m. b. H. verteilte für die Zeit vom 1./4.–31./12. 1906 K 700, für 1907 K 1500, für 1908 K 1000, für 1909 K 1500, für 1910 K 1800 Ausbeute pro Kux, für 1911 14 % Div., für 1912 20 % Div., für 1913: 20 % Div., für 1914: 30 % Div. auf Geschäftsanteile: die Bodener Kohlenwerke G. m. b. H. für 1906 K 1250, für 1907 K 2300, für 1908 K 3000, für 1909 K 3000, für 1910 K 2400 pro Kux, für 1911 12 % Div., für 1912 14 % Div., für 1913 18 % Div., für 1914 18 % auf Geschäftsanteile. Zus. beide Ges. 1910–1914: K 321 585, 368 000, 418 000. 470 000, 588 000 Erträgnis. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000. Inleihe: M. 3 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1906, rückzahlbar zu 102 %, Stücke à M. 1000, lautend auf den Namen der Deutschen Treuhand-Ges. in Berlin u. durch Indossament übertragbar. Zs. 1./1. u. 1./7. Tilg. durch Ausl. im Okt. auf 1./1., ab 1./1. 1913 ver- stärkte oder Totalkünd. zulässig. Zur Sicherheit der Forderungen aus den Teilschuldver- schreib, also von M. 3 000 000 nebst Zs. und Kosten, sowie des Aufgeldes von 2 % hat die Schuldnerin durch Faustpfangvertrag mit der Deutschen Treuhand-Ges. dieser bezw. den je- weilig legitimierten Inhabern der Teilschuldverschreib. die Geschäftsanteile der Königsberger Kohlen- u. Brikettwerke G. m. b. H. u. der Bodener Kohlenwerke G. m. b. H. sowie sämtliche 128 Kuxe der Sylvester-Gew. bei Theussau mit einem Gesamterwerbspreis von rd. M. 5 740 000 verpfändet. Die Anteil- bzw. Kuxscheine befinden sich während der Dauer der Anleihe im Pfandbesitz der Deutschen Treuhand-Ges., welche die Pfandhalterschaft als Vertreter der jeweiligen Gläubiger ausübt. Zur weiteren Sicherheit der Forderungen aus den Teilschuld- Verschreib. haben die Königsberger Kohlen- und Brikett-Werke G. m. b. H., Königsberg i. B., die Bodener Kohlenwerke G. m. b. H., Boden, und die Sylvester-Gew. eine jede für sich für die pünktliche Erfüll. sämtlicher der Schuldnerin auf Grund der Teilschuldverschreib. obliegenden Verpflicht. jeglicher Art der Deutschen Treuhand-Ges. gegenüber die selbst- schuldnerische Bürgschaft übernommen. Noch in Umlauf Ende 1914 M. 2 859 000, Coup.- Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlst.: Blasewitz: Ges.-Kasse; Dresden, Leipzig u. Nürnberg: Deutsche Bank; Nürnberg: Fil. d. Bayer. Vereinsbank; Stuttgart: H. Anselm $ Co., G. H. Keller's Söhne, Württemb. Vereinsbank; Wien: Anglo-Oesterr. Bank. Kurs in Dresden Ende 1906–1914: 100.75, 99.50, 100, 101, 101, 101, 98.50, 98.50, 99.50* %. Aufgel. am 27./11. 1906 zu 100.50 %.