848 Kohlenbergbau. dieser Gruben umfassen 17 Brikettpressen, 2 Nasspressen, 130 Schwelöfen, 2 elektr. Zentralen von 6150 Kw. Leistung, die die Gruben der Ges. im Oberröblinger Bezirk sowie die Gegend zwischen Halle u. Eisleben mit Strom versorgen, sowie eine Bitumenfabrik. Eine zweite Bitumenfabrik befindet sich im Bau. 2. Hallescher Bezirk: Das in der Nähe von Ammendorf b. Halle a. S. – im Bergrevier West-Halle – liegende Bergwerkseigentum der Grube cons. von der Heydt umfasst eine Fläche von 866.5 ha init einem gewinnbaren Kohlenvorrat, der auf mind. 50 Jahre ausreicht. Die Gewinnung aus dem etwa 11 m mächtigen Fl6z erfolgt durch Tief- u. Tagebau. Die Gruben Hermine Henriette I u. II bauen auf einem 14 m mächtigen Flö6z u. gewinnen die Kohle zumeist im Tagebau. Die gesamten Kohlenvorräte der genannten Gruben reichen bei jetziger Förderung für 70 Jahre. Tagesanlagen: 7 Brikettpressen u. 2 Nasspressen. 3. Zeitz-Weissenfelser Bezirk: In diesem Bezirk besitzt die Ges. u. die ihr nahestehende Gew. Riesser folgende Gruben: Kötschau, Granschütz, Gustav Hermann, Webau, von Voss, Margarete, Siegfried, Trebnitz, Marie b. Deuben, Emilie, Hedwig, Anna-Antonie, Winter- feldt, Naumburg, Kamerad, Paul I, Paul II, Virginie, Wilhelm, Reussen, Curt, Gertrud, Neue-Sorge, Ellen, Gottlob u. Marie b. Zeitz. Die erstgenannte Grube Kötschau (Berg- revier West-Halle) liegt an der Strecke Leipzig-Corbetha. Sie baut auf einer gesonderten Ablagerung. Sämtl. übrigen Gruben –— teils zum Bergrevier Namburg, teils zu Zeitz gehörig —– bauen auf der als Zeitz-Weissenfelser Vorkommen bekannten Braunkohlenablagerung, die fast durchweg eine Mächtigkeit von 12 m aufweist. Die Kohlengewinnung geschieht im Tief- u. Tagebaubetrieb. Der letztere wird in den nächsten Jahren an Umfang zunehmen. Der Kohlenvorrat reicht unter Hinzurechnung der bei Mutschau-Köttichau, Deumen- Wuschlaub u. Dobergast gelegenen Reservefelder auf etwa 80 Jahre. Die Gruben von Voss, Siegfried, Marie, Naumburg u. Wilhelm liegen unmittelbar an der Staatsbahn Halle-Zeitz, während die übrigen Werke zum weitaus grössten Teile mit dieser Bahnlinie durch An- schlussbahnen oder Drahtseilbahnen verbunden sind. Auf den genannten Anlagen stehen 64 Brikettpressen, 10 Nasspressen u. 600 Schwelöfen. Auf Grube Marie, von Voss, Naum- burg, Paul, Neue Sorge u. Gottlob sind ferner elektr. Zentralen von 6300 Kw. Leistung vorhanden, welche auch Strom an Fremde abgeben. Die Gruben von Voss u. Marie besitzen ausserdem je eine Ziegelei, deren jährl. Leistung 8 000 000 Steine beträgt. II. Grundbesitz. Der Grundbesitz der Ges. beträgt zus. 2110 ha. III. Mineralöl-Paraffin- u. Kerzenfabriken: Die Fabriken verarbeiten den in den eigenen Schwelereien gewonnenen u. von fremden Schwelereien angekauften Teer auf Mineralöle u. Paraffin. Das. Paraffin gelangt entweder als solches zum Verkauf oder dient mit ander- weit angekauften Kerzenmaterialien zur Herstell. von Kerzen (Kompositionskerzen, Paraffin- kerzen). 1. Die Fabrik Webau liegt an der Eisenbahnlinie Deuben-Corbetha. 2. Die Fabrik Gerstewitz liegt ebenfalls am Bahnhofe. 3. Die Fabrik Reussen liegt 2 km von der Station Theissen der Eisenbahn Weissenfels-Zeitz; bei der der Ges. gehörigen Grube Reussen. 4. Die Fabrik Oberröblingen a. See liegt bei der obengenannten Grube Kupferhammer. 5. Fabrik Döllnitz bei Grube Hermine Henriette I. Die Ges. Riebeck ist beteiligt bei dem Verkaufssyndikat für Paraffin-Ole G. m. b. H. zu Halle a. S., das noch bis 31./3. 1916 läuft. Für Neuerwerbungen, Neubauten, Masch. u. Anlagen wurden 1906/07–1913/14 insges. M. 1 270 168, 1 384 399, 1 232 187, 2 523 110, 9 213 090, 5 254 416, 6 484 650, 9 467 897 ausgegeben. Wert der Anlagekonten Ende März 1906–1914: M. 14 794 095, 15 085 504, 15 328 118, 15 388 568. 17 875 391, 31 0105 828, 38 928 337, 41 174 900, 45 836 430. Gesamtabschreib. bis Ende März 1914 M. 41 362 439. Arb.-Zahl aller Werke der Ges. im Durchschnitt 1906/07–1913/14: 3873, 4104, 3983, 3785, 5734, 6205, 6514, 6756, welche 1913/14 M. 8 383 264 Löhne erhielten. Im J. 1913 Übernahme der Produktion an Briketts u. Nasspresssteinen der Gew. Hohenzollernhall in Bösau bei Hohenmölsen. Im März 1913 Erwerb der Zeche Ellen G. m. b. H., in Reuden b. Zeitz, markscheidend mit den Kohlenfeldern der Grube Gottlob bei Theissen. Der Gegenwert der Anteile dieser Zeche wurde aus lauf. Mitteln gedeckt. Die Ges. Riebeck ist an der Gew. Riesser im Zeitz-Weissenfelser Bezirk beteiligt, welcher bis Ende März 1914 ein Vorschuss von M. 2 925 947 gewährt wurde. Die Fabriken Webau, Gerstewitz, Oberröblingen a. See, Reussen, Döllnitz u. Aue ver- arbeiteten 1912/13: 468 666 dz Teer, 40 060 dz Halbfabrikate, deutsches Rohöl u. Stearin. Es wurden hergestellt: Kerzen, Paraffin aller Art u. Montanwachs 80 088 dz, Mineralöle aller Art 306 546 dz, andere Fabrikate 46 769 dz. Verarbeitung 1913/14: 467 905 dz Teer, 7665 dz deutsches Rohöl u. Stearin. Es wurden hergestellt: Kerzen, Paraffin aller Art u. Montanwachs 78 152 dz, Mineralöle aller Art 307 579 dz, andere Fabrikate 38 751 dz. Gesamtumsatz aller Werke der Riebeck'schen Ges. 1906/07 –1913/14: M. 11 989 711, 13 329 477, 13 459 848, 13 103 026, 23 754 829, 22 422 752, 23 280 963, 25 316 695. Die Gesamt- kohlenförderung betrug 1910/11–1913/14: 76 939 067, 68 974 288, 71 715 595, 73 537 185 hl; Teergewinnung: 41 653, 37 705, 38 500, 37 632. Bei der Gew. Riesser betrug die Kohlen- „ 1913/14 1 075 839 hl gegen 858 744 hl; die Teergewinnung 2535 t gegen 1876 t im orjahre. Kapital: M. 28 500 000 in 28 500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 10 000 000, die G.-V. v. 25./11. 1898 beschloss die Ausgabe von M. 2 000 000 neuer Aktien, übernommen von einem Bankkonsort. zu 144 % u. angeboten den Aktionären zu 150 %; Agio mit M. 857 257 in