Kohlenbergbau. ― = 30 Direktion: Dir. Dr. W. Scheithauer, Halle; Dir. Paul Kriebitz, Merseburg; Dir. Hugo Kroschewsky, Halle. Aufsichtsrat: (mind. 12) Vors. Geh. Komm.-Rat Bankier Emil Steckner, Halle a. S.; Stellv. Dr. Arthur Salomonsohn, Berlin; Rentier Max Mulertt, Halle; Generallandschafts-Syndikus Justizrat Hans von Köller, Stettin; Stadtrat Max Engelcke, Fabrikbesitzer Johs. Rabe, Bankier Curt Steckner, Bergrat Alfr. Siemens, Halle; Kaufm. Herm. Bunge, Leipzig; Prof. Dr. Paul Duden, Höchst a. M.; Bergrat Jul. Krisch, B.-Dahlem; Bankier Dr. Eduard Mosler, Komm.-Rat Albert Pinkuss, Dr. Eduard Sachs, Komm.-Rat Max von Wassermann, Berlin: Freih. S. Alfred von Oppenheim, Gen.-Dir. Dr. Paul Silverberg, Cöln; Rentier Alb. Kleinicke, Wiesbaden. Prokuristen: Jul. Scholvien, R. Rietdorf, P. Felsche. Zahlstellen: Halle a. S.: Eig. Kasse, Reinhold Steckner: Berlin: Disconto-Ges. u. deren Fil., Jacquier & Securius, A. E. Wassermann; Cöln: Sal. Oppenheim jr. & Cie. Norddeutsche Kohlen- und Cokes-Werke A.-G. in Hamburg. Dovenhof 73. Gegründet: 14./6. 1898. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Der Eintritt in den am 10./6. 1898 zwischen der Finanzdeputation der Stadt Hamburg und Bernh. Blumenfeld geschlossenen Vertrag, kraft dessen letzterer von der ersteren eine am kleinen Grasbrook, am Indiaquai belegene, ca. 22 000 qm grosse Fläche für einen Zeitraum von 30 Jahren – gerechnet vom 1./9. 1898 an – gepachtet hat; Errichtung eines Kokswerkes (Herstell. von Koks aus gewaschenen Kohlen), Gewinnung von Nebenprodukten (Teer, Ammoniak, Benzol etc.) und einer Brikettfabrik auf dem gepachteten Platze. Die Kokereianlage ist seit 1900 bezw. 1901 fertiggestellt. 1901 errichtete die Ges. ein Brechkoks- werk. Die Ges. importierte 1906–1914: 104 922, 111 939, 115 000, 123 000, ca. 119 000, 121 000, 110 000, 113 000, 81 000 t Kohlen. welche zur Koksproduktion verwandt wurden. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 500 000, Erhöhung lt. G.-V. v. 24./3. 1899 um M. 500 000 in 500 Aktien, ausgegeben zum Nennwert. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., alsdann 4 % Div., vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergüt. von M. 2000 für den Vors., von M. 1000 für jedes andere Mitgl.), bis 10 % Tant. an Vorst. u. Beamte, Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1914: Aktiva: Bauanlagen 1 292 689, Inventar 1, Waren-Bestände 129 012, Material. 1, Debit. 373 505, Kassa 2941, Bankguth. 16 703, Postscheck-Kto 2183, Wechsel 201 476, Effekten 296 506, vorausbez. Assekuranz 794. – Passiva: A.-K. 2 000 000, Kredit. 178 314, R.-F. 43 693 (Rückl. 2613), Öfen-Ern.-Kto 30 000, Div. 60 000, Vortrag 3807. Sa. M. 2 315 815. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Spesen 112 760, Provis. 29 488, Vergüt. an A.-R. 5000, Abschreib. 100 000, Reingewinn 66 420. – Kredit: Vortrag 14 149, Fabrikat.- Gewinn 281 719, Zs. 17 799. Sa. M. 313 669. Dividenden 1899–1914: 0 % (Baujahr), 4, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 3, 5, 7, 6, 6, 4, 5, 3 %. Coup.-V.: 4 J. (K.) Direktion: Ernst Blumenfeld, Alb. Ruben. Prokuristen: H. B. J. Rodenbostel, C. M. Häntschel. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Ed. C. Hamberg, Hamburg; Stellv. Edm. Siemers, Hceh. Wencke. Herm. Robinow, Bernh. Blumenfeld, Hamburg. Zahlstellen: Hamburg: Ges.-Kasse, L. Behrens & Söhne: Berlin; A.-G. für Montan-Ind. Braunschweigische Kohlen-Bergwerke in Helmstedt. (Sitz früher in Berlin.) Gegründet: 26./1. 1873. Zweck: Bergbaubetrieb, Veräusserung von Bergwerks- produkten, Herstellung und Vertrieb von Fabrikaten aus solchen. Die Ges. besitzt die früher braunschw.-fiskalischen, für M. 6 000 000 erworbenen Braunkohlengruben „Prinz Wilhelmé, „Trendelbusch“ und „Treue“. 1895 erfolgte die Mutung von 2 neuen Kohlen- feldern „Joseph“ und „Ottoé in Grösse von 2 280 000 qm, 1890 wurden zwei weitere Kohlenfelder „Glück auf“ u. „Friedrich“ (3 638 000 qm) für M. 100 000 erworben. Die Berg- werke umfassen gegenwärtig ohne Joseph, Otto, Glückauf, Friedrich u. consol. Victoria 47 Kohlenfelder im Umfange von ca. 7900 ha. Abgebaut sind davon erst ca. 220 ha. Sonstiger Grundbesitz mit Häusern in Helmstedt, Schöningen, Alversdorf, Büddenstedt, Runstedt etc. Im Betrieb sind die 6 Gruben: Prinz Wilhelm-Hauptschacht b. Frellstedt, Prinz Wilhelm- Nordschacht b. Süpplingen, Prinz Wilhelm-Südschacht b. Wolsdorf, Treue b. Offleben, Trendel- busch b. Büddenstedt u. Herzog Wilhelm-Schacht b. Büddenstedt, sowie die Brikettfabriken Treue I, II u. IV b. Offleben u. Treue III bei Büddenstedt mit zus. 27 Pressen. Ausgaben für Neuanlagen u. Neuanschaff. 1907–1914: M. 1 112 082, 1 043 000, 1135 771, 310487, 293 965, 919 038, 607 744, 640 000. Auf Grube Treue 1908/09 ein neuer Wasserhalt.-Schacht angelegt, ebendaselbst eine grosse elektr. Zentrale, die die gesamten Werke der Ges. mit Elektrizität zu Kraft- u. Beleuchtungszwecken versorgen wird. Auch Grube Prinz Wilhelm erhielt 1909 eine neue elektr. Wasserhaltungsanlage. Der Gesamtgrundbesitz der Ges. betrug Ende 1914 597 ha 77 a 70 qm. Für Grundentschädig. etc. wurden die Grubenbetriebe 1910–1914 mit M. 198 848, 185 909, 190 887, 198 767, 160 000 belastet.