864 Kohlenbergbau. den Abbau notwendige Grundeigentum wird zum Teil von dem preuss. Forstfiskus gepachtet, zum Teil zu Eigentum erworben. Die für den Bergwerksbetrieb nicht mehr be- nötigten Pachtflächen werden zurückgegeben. Von dem gesamten eigenen u. angepachteten Grundbesitz dienen zu Bergwerksanlagen ca 116 ha. Auf dem Gruhlwerk werden 5 Brikett- fabriken mit einer Jahresleistungsfähigkeit von 650 000 t betrieben. Diese Fabriken sind ausgerüstet mit 40 Brikettpressen. Eine neue Brikettanlage für 250 000 t Jahresherstell. wird 1914/15 ausgebaut. Vorhanden ist eine Arb.-Kolonie von 148 Wohn. D) Die Grube Donatus, deren Übernahme lt. G.-V. v. 4./1. 1908 erfolgte, besitzt an Bergwerkseigentum die Grubenfelder Donatus u. Hermann, Amalia u. Amalia-Erweiterung, im ganzen gross 6 064 796 qm. Die Kohle wird im Tagebaubetrieb mit Kettenbahnen. gewonnen. Das für den Abbau auf lange Jahre nötige Grundeigentum steht im Eigentum der Gew. Donatus. Diese hat zu diesem Zwecke das 213 ha grosse Gut Villen- hof gekauft. Der eigene Grundbesitz umfasst inkl. Villenhof insgesamt ca. 280 ha, für Bergwerksanlagen sind hiervon ca. 106 ha verwendet. Für den Bau einer um- fangreichen Arbeiterhäuser-Kolonie hat die Gew. eine Bauges. mit einem Kapital von M. 290 000 begründet, die M. 126 000 Hypoth.-Schulden hat. An der Bauges. ist die Rhein. Akt.-Ges. mit M. 170 477 beteiligt. Auf Grube Donatus sind 3 modern eingerichtete Brikett- fabriken vorhanden. Diese sind ausgerüstet mit 20 Brikettpressen mit einer Jahresleistungs- fähigkeit von 320 000 t Briketts. Die Ges. besitzt wie schon erwähnt 100 Kuxe der 100teiligen Gew. Louise in Horrem, die sie mit den Aktiven der Gew. Sibyllagrube zu M. 10 000 pro Kux übernommen u. ebenso verbucht hat, die 510 Kuxe der 1000teiligen Gew. Beisselsgrube, welche zu M. 1500 bei der Gründung der Akt.-Ges. Fortuna übernommen wurden, stehen heute zu diesem Betrage zu Buch. Aus diesen Werten M. 1 000 000 für 100 Kuxe Louise u. M. 765 000 für 510 Kuxe der Gew. Beisselsgrube, sowie aus M. 1 390 000 Aktien der Clarenberg A.-G. f. Kohlen- u. Tonind. in Frechen u. sämtl. M. 4 000 000 Aktien des Rhein. Elektrizitätswerks im Braun- kohlenrevier in Cöln (s. unten) setzt sich das in der Bilanz der Akt.-Ges. v. 31./3. 1914 mit M. 9 505 510 ausgewiesene Effekten-Kto zus. Auch übernahm die Ges. ab 1./4. 1913 den Betrieb u. die Verwalt. der Grube Carl zu Frechen, der Gew. des Eisensteinbergwerks Bellerhammer gehörend (siehe unten). E) Die Grube Louise besitzt das Grubenfeld Louise (1 691 200 qm gross) u. 2 Brikett- fabriken mit je 210 000 t Jahresleistungsfähigkeit. Die Grube u. Fabriken der Gew. Louise nahm die Akt.-Ges. im Herbst 1912 in vollen Betrieb. Grundbesitz der Gew. 117 ha. Die Rhein. A.-G. hat für diese Gew. eine zu 4½ % verzinsl. u. zu 102 % rückzahlbare hypothek. sichergestellte Anleihe in Höhe von M. 6 000 000 bei dem Allg. Knappschaftsverein zu Bochum aufgenommen. Für diese Anleihe hat die Rhein. A.-G. die Bürgschaft übernommen. F) Die Gew. Beisselsgrube in Ichendorf bei Cöln besitzt ein Grubenfeld von 2 378 771 qm. welches eine Kohlenmächtigkeit bis zu 100 m hat, bei einem Verhältnis der Oberdecke zur Kohle von durchschnittlich 1:3. Das Grubenfeld markscheidet mit den Feldern Schlender- han u. Urwelt der Akt.-Ges. Die Gew. Beisselsgrube hat eine Brikettfabrik mit 8 Pressen, die eine Jahresleistungsfähigkeit von 120 000 t Briketts besitzt. Die Grube ist an Staatseisen- bahnstrecken angeschlossen. Der eigene Grundbesitz beträgt 17 ha 1 a 21 qm, der pacht- weise erworbene 22 ha 60 a 62 qm. Insges. dienen 39 ha 50 a zu Bergwerksanlagen. Ferner besitzt die Gew. eine grössere Anzahl Arb.-Häuser. Die Verwaltung der Gew. erfolgt einheitlich mit der Rhein. Akt.-Ges. für Braunkohlenbergbau. Die Gew. förderte 1906/07 bis 1913/14: 286 141, 345 211, 360 923, 366 264. 361 314, 390 686, 407 209, 459 778 t. Brikett- produktion 1909/10–1913/14: 97 440, 102 940, 109 000, 112 546, 116 000 t. Die Gew. hat 1909 eine Anleihe von M. 2 500 000 aufgenommen. Ausbeute für Rhein. A.-G. 1909/10–1913/14 je M. 51 000. 6) Clarenberg. Die Rhein. Akt.-Ges. f. Braunkohlenbergbau besitzt von dem M. 1 400 000 betragenden A.-K. der Clarenberg Akt.-Ges. für Kohlen- u. Tonind. in Frechen bei Cöln M. 1 390 000, eine ihr nahestehende Ges. die restl. M. 10 000. Die Ges. Clarenberg besitzt zu Eigentum das unverritzte Grubenfeld Conrathsgrube, gross 1 264 312 qm mit sehr gutem Kohlenvorkommen, markscheidend mit dem Grubenfelde der Gew. Louise, u. ferner das- Pachtfeld Clarenberg in einer Grösse von ca. 500 000 qm. Die Fabrikanlage, ausgerüstet mit 10 Brikettpressen, hat eine Leistungsfähigkeit von 180 000 t Jahresherstellung. Der Abbau der Kohle erfolgt maschinell. Grube u. Fabrik sind durch eine 2.5 km lange Seil- bahn verbunden. Die Fabrik ist an die Staatsbahn angeschlossen. Das Verhältnis der Ges. Clarenberg zur Rhein. Akt.-Ges. f. Braunkohlenbergbau ist durch einen Interessengemein- schaftsvertrag geregelt. Danach kauft die Rhein. Akt.-Ges. von der Ges. Clarenberg deren gesamte Jahresherstell. an Briketts gegen einen Kaufpreis, der Selbstkosten u. Abschreib. deckt, u. übernimmt ausserdem die Verpflicht., der Ges. Clarenberg die Mittel zur Verfüg. zu stellen, um die Clarenberg-Div.-Anteile mit der doppelten Div. einlösen zu können, die die G.-V. der Rhein. Akt.-Ges. für diese beschlossen hat. Letzte Div. von Clarenberg 18, . H) Grube Carl. Diese ist Eigentum der Gew. des Eisensteinbergwerks Bellerhammer in Cöln. Die Rhein. Akt.-Ges. für Braunkohlenbergbau etc. hat den Betrieb u. die Verwalt. dieser Grube durch Vertrag v. 28./3. 1913 für 25 . übernommen u. hat das durch Vormerk. im Grundbuch gesicherte Recht, die Anlagen der Grube Carl u. die zugehörigen Gruben- felder am 31./3. 1938 zum Buchwert zu übernehmen. Der Buchwert war am 31./3. 1913 M. 1 985 000. Für Abschreib. auf diese Anlagen stellt die Rhein. Akt.-Ges. jährl. M. 42 500