880 Kohlenbergbau. Vorstand: Dr. Ant. Weithofer, Gg. Lamprecht. Prokuristen: Alois Stinglwagner, Karl Imhof. Aufsichtsrat: (5–8) Vors. Exz. Staatsminister a. D. Dr. Krafft Graf von Crailsheim, München; Stellv. Max von Klenze, Ed. Brinz, Reichsrat Karl von Lang-Puchhof, München; Gustav Phil. Ritter von Schoeller, Leva; Alex. von Schreiber, Wien; Geh. Komm.-Rat Ernst Fromm, Rosenberg. Zahlstellen: München: Hauptkasse, Bayer. Vereinsbank; Wien: Schoeller & Co. „Eintracht', Braunkohlenwerke und Briketfabriken in Neu-Welzow (N./L.). Gegründet: 23./2. 1887, früher Gew. Eintracht I; eingetr. 23./4. 1887. Sitz der Ges. bis 11./11..1905 in Berlin. Zweck: Erwerb, Einrichtung und Betrieb von Bergwerken und sich an Bergwerke an- lehnenden industriellen Unternehmungen. Die Ges. erwarb die Bergwerke, Abbauberech- tigung und Grundstücke der Gew. Eintracht I für M. 811 666 in Hypoth., M. 141 262 in Buchschulden u. M. 1 392 000 in Aktien. Die Ges. besitzt gegenwärtig: 1) die Grube Louise in Domsdorf, Kreis Liebenwerda, mit Kohlenfeldern; 2) die Grube Henriette bei Sallgast, Kreis Luckau, mit Kohlenfeldern; 3) die Grube Clara bei Welzow, Kreis Spremberg, mit Kohlenfeldern, erworben 1891 für M. 685 000 in Aktien; 4) Grube Clara II, bei Gosda, mit Kohlenfeldern; 5) Grube Clara III bei Zeissholz O.-L., Kreis Hoyerswerda, mit dem gesamten bisherigen Besitz der Aktiengesellschaft „Saxonia“; 6) verschiedene einzelne Kohlenfelder. 1913/14 wurde mit dem Aufschluss der grossen Kohlenfelder in der Oberlausitz, mit der Anlage der Grube Werminghoff begonnen. Auf den genannten Gruben befinden sich 8 Brikettfabriken mit 49 Brikettpressen im Betriebe. Auf ihren sämtlichen Werken hat die Ges. eigene Verwaltungsgebäude sowie Be- amten- u. Arb.-Wohnhäuser errichtet. Erhöhung der Anlagekonten 1913 um M. 2 577 796, 1914 M. 1 958 999, wovon M. 842 164 auf Kohlenfelderwerbungen u. Abbaurechte. Gesamt- wert der Anlagen Ende 1914 M. 12 795 853. Belegschaft insges. ca. 1600 Mann. Produktion: 190638 1999 1910 1911 1912 1913 1914 Kohlen . hhl 30 644 894 31 710 358 29 576 114 33 480 105 37 982 662 38 732 392 34 180 287 Briketts. Ctr. 14 274 525 14 984 568 13 830 961 15 995 203 18 425 914 19 304 302 16 785 587 Der Verkauf der Brikett-Produktion der Ges. erfolgt durch die Niederlausitzer Brikett- Verkaufs-Ges. m. b. H. zu Berlin, die 1911 bis 31./3. 1923 auf veränderter Grundlage ver- luingert worden ist. Die Beteilig. der „Eintracht“ an der Gesamt-Jahres-Absatzmenge der Verkaufsges. in Höhe von 6 820 000 t beträgt 14,22 %. Im Jahre 1910 beteiligte sich die Ges. Eintracht mit M. 1 000 000 (eingez. Ende 1914 M. 785 000) an der Matador Bergbau-Akt.-Ges. m. b. H. (St.-Kap. M. 2 000 000). Die zweite Million übernahm die Ilse Bergbau-A.-G.; die Matador-Bergbau-Ges. erwarb die Grube Marie bei Senftenberg Gebr. Reschke. Die Produktion dieses Werkes beträgt jährl. ca. 100 000 t. Anfang 1914 erwarb die Ges. nom. M. 1 000 000 Aktien der Niederlaus. Kohlenwerke. Seit 1914 auch Beteilig. bei der Klettwitzer Bergbau-Ges. m. b. H., bisher M. 290 000 ein- gezahlt. Weitere Beteilig. mit M. 50 000 an der Land-Ges. Eigene Scholle G. m. b. H. in Frankf. a. O.; an Niederlaus. Wasserwerks-Ges. mit M. 36 600 (eingez. M. 20 070). Kapital: M. 6 000 000 in 6000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 600 000, erhöht 1892 um M. 700 000, 1895 um M. 700 000 zu 115 %, 1900 um M. 1 000 000, übernommen von der Mittel- deutschen Creditbank zu 155 %. Die G.-V. v. 11./11. 1905 beschloss Erhöhung des A.-K. um M. 1 000 000 zu 200 %, Agio mit rund M. 930 000 in den R.-F. Die neuen Mittel dienten zur Deckung der Baukosten der neuen Brikettfabrik auf Grube Clara u. zur Rückzahl. der Oblig. Nochmals erhöht lt. G.-V. 23./3. 1909 um M. 1 000 000 (auf M. 6 000 000) in 1000 Aktien, übernommen von einem Konsort. zu 200 %, hiervon angeboten M. 715 000 den alten Aktionären zu 200 %. Mit M. 285 000 jungen Aktien wurde der Restkaufpreis des Besitzes der Akt.-Ges. Saxonia beglichen. Agio der M. 715 000 neuen Aktien mit M. 641 609 in R.-F. Anleihe: M. 3 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 23./12. 1911, rückzahlbar zu pari. 40 Stücke à M. 5000 u. 2800 à M. 1000, lautend auf den Namen der Mitteldeutschen Creditbank in Berlin oder deren Order und durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 2./1. 1917 durch jährliche Auslosung von M. 150 000 im Juli (erstmals 1916) auf 2./1. (zuerst 1917); ab 2./1. 1917 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 6monat. Frist vor- behalten. Eine hypothek. Sicherheit wurde nicht bestellt, doch darf die Ges. vor völliger Tilg, dieser Anleihe keine irgendwie bevorrechtigte Anleihe emittieren. Aufgenommen zur Stärkung der Betriebsmittel sowie zur Bezahlung von Kohlenfeldern. Zunächst wurden nur M. 1 500 000 der Anleihe emittiert; restl. M. 1 500 000 1914 zu 97 % begeben. Coup.- Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.) Zahlst.: Ges.-Kasse; Berlin: Mitteldeutsche Credit- bank, Jacquier & Securius, A. E. Wassermann. Kurs Ende 1912–1914: 98.50. 98.40 101 % Eingeführt in Berlin Mitte Januar 1912. Hypotheken: M. 1 416 785 Restkaufgelder für Kohlenfelder in den Gemarkungen Zeissholz, Ossling u. Lieske, hypoth. sichergestellt; nicht hypoth. eingetragen sind M. 8200. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist 1900 erfüllt), zum Spez.-R.-F. soviel, dass beide Rücklagen den fünften Teil des Reingewinns nicht überschreiten, vom verbleib. Betrage bis zu 7 % Tant. an Vorst., alsdann bis 4 % Div., vom weiteren Überschuss 10 % Tant. an A.-R.,