890 Kohlenbergbau. Zechau-Kriebitzsch litt 1911 unter einem 14 wöchentlichen Streik, so dass nach M. 592 564 Abschreib. nur ein Reingewinn von M. 7672 erzielt werden konnte, der vorgetragen wurde. Bei schwachem Absatz konnte 1912 ein Reingewinn von M. 245 024 erzielt werden, woraus 3 % Div. verteilt u. M. 60 657 auf 1913 vorgetragen wurden. 1913 ging der Reingewinn weiter auf M. 171 393 zurück; 1914 infolge des Kriegszustandes nur M. 33 781 Reingewinn erzielt. Die a. o. G.-V. v. 3./4. 1912 beschloss den Erwerb der Braunkohlen A.-G. Union in Krie- bitzsch und der Braunkohlen Akt.-Ges. Grube Ernst in Altpoderschau zur Abrundung der Kohlenfelder und zur Stärkung der Position der Ges. im Syndikat. Nach den Fusions- verträgen ging die Braunkohlen A.-G. Grube Ernst bei einem Erwerbspreise von M. 716 000 gegen M. 500 000 bar und die Braunkohlen Akt.-Ges. Union bei einem Erwerbspreise von M. 1 021 000 gegen Barzahlung von M. 725 000 und die Übernahmen der Passiven beider Ges. in den Besitz von Zechau-Kriebitzsch über. Im J. 1910 hat die Ges. mit der Überlandzentrale Osterland, G. m. b. H., Ronneburg einen langfristigen Stromlieferungsvertrag abgeschlossen. Der Bereich der Überlandzentrale, an welcher sich die Ges. durch Zeichnung von Anteilen beteiligte, erstreckt sich vorläufig über 130 Ortschaften des Herzogtums Sachsen-Altenburg. Zur Lieferung des Stromes wurde auf dem Getrudschacht 1911/12 eine Kraftstation gebaut. Die Lieferung von Strom erfolgt seit Anfang 1912. Die Ges. hat ihre Werke an die neue Kraftstation angeschlossen. Kapital: M. 7 000 000 in 7000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 500 000, erhöht lt. G.-V. v. 15./6. 1899 um M. 1 000 000 u. lt. G.-V. v. 22./10. 1900 um M. 500 000, übernommen von den Aktionären zu pari zuzügl. Stempel. Nochmalige Erhöh. lt. G.-V. v. 26./3. 1908 um M. 1 000 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1909, übernommen von einem Konsort. zu 107 %, ange- boten den alten Aktionären zu 110 %. Die neuen Mittel dienten zur Abstossung von Bank- Kkrediten, zum Erwerb grösserer Kohlenabbaurechte bezw. zur Bezahlung der bereits über- nommenen restl. Anteile der Bergbau-Ges. Herzog Ernst G. m. b. H. Gleichzeitig ermächtigte die Gen.-Vers. die Verwalt. zur Aufnahme einer 4½ % Oblig.-Anleihe bis zum Betrage von M. 1 120 000 (s. unten bei Anleihe II). Weiter erhöht lt. G.-V. v. 22./3. 1910 um M. 1 000 000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1910, übernommen von einem Konsort. (Nationalbank für Deutschl. etc.) zu 114.50 %, angeboten den alten Aktionären zu 117.50 %. Diese Erhöh. erfolgte zur Bereit- stellung der für den Erwerb der Petsa-Monstaber Kohlenfelder erforderl. Mittel (ca. M. 1 371 000), sowie für den Ausbau des Herzog Ernst-Werkes u. den Aufschluss des Tagebaues Eugen- schacht, u. weiter zur Abstossung von Bankschulden. Nochmalige Erhöh. lt. G.-V. v. 3./11. 1913 um M. 2 000 000 (auf M. 7 000 000) in 2000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1914, über- nommen zu 106.50 % von Arons & Walter in Berlin. Hypoth.-Anleihen: I. M. 1 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1902, rückzahlbar zu 103 %; Stücke à M. 1000 u. 500, auf Namen der Nationalbank für Deutschl. in Berlin u. durch Indoss., auch in blanco übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1907 in längstens 25 J. durch jährl. Auslos. von M. 60 000 im Okt./Dez. (zuerst 1906) auf 1./7.; verstärkte Tilg. oder gänzl. Kündig. mit halbjährl. Frist vorbehalten. Die Anleihe ist auf den gesamten oben genannten Bergwerksbesitz samt Gebäuden, Anlagen, Masch., sonst. Zubehör etc. an 1. Stelle hypoth. zugunsten der Nationalbank für Deutschl. als Pfandhalter eingetragen. Noch in Umlauf Ende 1914: M. 960 000. Verj. der Coup. u. Stücke nach gesetzl. Bestimmung. Zahlst. wie bei Div.-Scheinen. Kurs in Berlin Ende 1904–1914: 103.25, 102.20, 103.50, 101, 100, 100.90, 100.50, 99.50, 96.50, 95, 90* %. Zugel. im April 1904; erster Kurs 15./4. 1904: 100.75 %. II. M. 1 120 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1909, rückzahlbar zu 103 %. Stücke à M. 1000 u. 500, lautend auf den Namen der Nationalbank für Deutschl. oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1912 in 24 J. durch jährl. Auslos. von je M. 45 000 u. zuletzt M. 40 000 im I. Quartal auf 1./10.; ab 1917 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 6monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Sicher.-Hypoth. zur I. Stelle auf dem Bergbaubesitz der Grube Herzog Ernst nebst Zubehör. Aufgenommen zur Schuldentilg. u. zum ferneren Ausbau der Werksanlagen. Noch in Umlauf Ende 1914: M. 985 000. Coup.- Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlst. wie bei Div. exkl. Breslau. Kurs Ende 1908–1914: 99.25, 100.90, 100.50, 99.50, 96.50, 95, 90* %. Eingeführt in Berlin im Okt. 1908. Ein Teilbetrag wurde im Okt. 1908 freihändig zu 99 % aufgelegt. Anleihe: M. 145 000, aufgenommen von der Braunkohlen-Akt.-Ges. Union. Hypotheken (Ende 1914): M. 119 000 auf mit den Werksanlagen nicht zus. hängenden kleineren Terrains, zu 4 % verzinsl. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spätestens April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. Sonderrücklagen, vom Ubrigen vertragsm. Tant. an Vorst. u. Angestellte, 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R. (ausser M. 2000 fester Jahres- vergütung pro Mitgl., M. 4000 für den Vors. zu Lasten der Handl.-Unk.), Rest weitere Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1914: Aktiva: Kohlenfelder 4 111 552, Grundstücke 387 163, Schacht- anlage u. Streckenbau 519 461, Gebäude Gruben 1 103 378, do. Brikettfabriken 761 983, Masch. Gruben 615 180, do. Brikettfabriken 1 277 161, Nasspressanlage 223 090, Kesselanlage 396 207, Drahtseilbahn 13 824, Seilbahn-Anlage 72 477, Tagebau 452 504, elektr. Anlage 418 866, Inventar 154 753, Grubenschienen 42 559, Eisenbahn-Anlage 468 049, Wasserleit. do. 18 705, Wohnhäuser 154 627, Automobil u. Geschirre 9852, Kohlenbagger 60 307, elektr. Zentrale Gertrud-Schacht Gebäude 162 343, do. Masch. 380 364, elektr. Leitungsnetz 18 571, Effekten 72 147, Kassa 3830, Debit. 206 226, Anteil Elektr.-Genoss. Osterland 20 000, do. Brikettverkaufs- ges. 9850, do. Gasgeneratorges. 8200, Betriebs-Material. 81 495. – Passiva: A.-K. 7 000 000,