900 Salz- und Kali-Bergwerke. Kaliwerke Aschersleben in Aschersleben. Gegründet: 14./10. 1889 mit Wirkung ab 1./1. 1889. Die Mitbeteiligten der Gew. Kaliwerke Aschersleben und Gründer der Akt.-Ges. haben sämtl. Aktiva und Passiva der unter dem Namen „Schmidtmannshall“ konsolidierten Steinsalz-Bergwerke L–XIII (jetzt I-XVIII) nebst den dazu gehörigen Fabrikanlagen und Zubehör der A.-G. zum Buchwert überlassen, wogegen sie für je einen der 1000 Kuxe der Gew. 12 Aktien der A.-G., zus. 12 000 Stück, erhielten. Zweck: Gewinnung und Verwertung von Bergbauprodukten und daraus hergestellten Fabrikaten für Handel und Konsum. Erwerb, Pachtung, Errichtung und Ausbeutung von Gruben und Anlagen, welche zur Erreichung genannten Zweckes dienen, speziell Betrieb der Steinsalzbergwerke Schmidtmannshall I–XIII. Die Ges. besitzt zurzeit 18 (33 402 550 qm grosse) Grubenfelder mit reicher Ablagerung von Karnallit, Kainit, Hartsalzen u. Sylvinit, ferner ausgedehnte Schacht- u. Fabrikanlagen mit Eisenbahnanschluss. Im J. 1914 wurde der Ges. das Salzbergwerk Schmidtmann XIX mit einem Flächeninhalte von 23 600 qm u. das Salzbergwerk Schmidtmann XX mit einem Flächeninhalte von 150 028 qm verliehen; beide liegen zwischen der östlichen Markscheide des Felderbesitzes u. der anhaltinischen Landesgrenze. Nachdem Schacht III 23./9. 1895 infolge Wassereinbruchs verloren ging, wurde in dem bereits fertigen Schacht IV die Förder. aufgenommen u. 22./10. 1895 mit dem Bau eines V. Schachtes bei Gr.-Schierstedt begonnen. Seit Nov. 1896 wird auch auf diesem Schachte gefördert, nur 3 km von Schacht IV entfernt: dieselben haben 1908 mittelst Durchschlag eine unterirdische Verbind. erhalten. Die Ges. hat von der ihr durch G.-V.-B. v. 20./3. 1909 erteilten Ermächtig. Gebrauch machend, die Teil. ihres Felderbesitzes vorgenommen. Die Teil. der 33 402 550 qm grossen Bergwerkgerechtsame in vier selbständige Felder, nämlich Zornitz mit der Schachtanlage IV von 7 416 848 qm Grösse, Gross-Schierstedt mit der Schacht- anlage V von 6 681 367 qm Grösse, Ascania mit der Schachtanlage VI von 10 805 663 qm Grösse, Winningen mit der Schachtanlage VII von 8 498 672 qm Grösse, ist nach Bestätigung des Oberbergamts Halle v. 17./9. 1912 nunmehr endgültig vollzogen. Von den im Westfelde an- gesetzten neuen Schachtanlagen erreichte Schacht VI im J. 1914 die Endteufe von 4405 m; Schacht VII konnte infolge 1914 bis 348.92 m abgeteuft werden. Beide neue Schachtanlagen sind nach Abschliess. der geringen Wasserzuflüsse bis ins ältere Steinsalz niedergebracht. Von den zugehörigen umfangreichen Neuanlagen wurden 1912 u. 1913 das definitive Schacht- u. Fördermaschinengebäude auf Schacht VI, der Bahnanschluss an die Kleinbahn Aschers- leben – Königsaue, die Drahtseilbahn Schacht VII–[Fabrikanlagen Schmidtmannshall. die Laugenleitung von Schacht VI u. VII nach dem Effluvienbassin Schmidtmannshall, die elektr. Hochspannungsleitung von Schacht V über die Fabrikanlagen nach Schacht VI fertiggestellt. Zugänge auf Neuanlagen, Anschaff. etc. 1914 rd. M. 1 500 000. Um sich bezügl. ihres Braunkohlenbedarfes unabhängig zu stellen, hat die Ges. im J. 1911 die sämtl. Kuxe der Grube Georg bei Aschersleben zum Preise von M. 864 166 erworben. Förderung 1914: 2 595 000 hl Rohkohle; produziert 6600 t Briketts u. 4 267 000 Stück Nasspresssteine. Abgesetzt wurden 1905–1913: 103 659, 90 637, 79 864, 62 293, 64 402, 241 405, 112 300, 11 964, 116 069 d: 80 % (hlerkalium; 50562, 55 392, 71 132, 55 396, 44 915, 173 074, 66 026, 139 645, 122 250 dz 90 % Kalisulfate; 107 023, 106 288, 72 570, 90 932, 1 351, 4132 164, 244622, 116 711, 168 639 d2 Hängesal-?, 1199, 27 215, 17 583, 15 958, 16 713, 43 550, 27 186, 9827, 1714 dz Kieserit; 87 982, 110 864, 75 252, 91 473, 64 810, 49 132, 43 596, 46 160, 39 877 kg Brom u. Rub. Alaun; 501, 320, 322, 314, 197, 613, 593, 562, 330 dz Boracit; 1 081 592, 1 090 634, 1 004 054, 920 978. 876 602, 1 931 612, 1 415 549, 693 231, 677 386 dz Kainit u. Sylvinit; 1249, 528, 428, 436, 488, 8539, 17 506, 13 218, 41 878 dz Karnallit u. Bergkieserit. Im J. 1911 neuerlicher Eintritt in das Kalisyndikat: Jetzige Beteilig. ab 1./1. 1915 14.9493 %0 für Schacht IV u. V. Über die Streitigkeiten mit dem Kalisyndikat siehe die früheren Jahrg. ds. Buches. Unter der Voraussetzung, dass auch Sollstedt dem Syndikat beitrat, hatte Aschersleben auf Verlangen der International A. C. 50 Sollstedt-Kuxe zu erwerben; geschehen per 1./1. 1912. Bei ratierlicher Kürzung der M. 6 000 000 5 % mit 103 % rückzahlbaren Sollstedter Hypoth.- Oblig. betrug der Kaufpreis für diese 50 Kuxe M. 5 000 000 abzügl. M. 250 000 Wartegeld dafür. Auf die zweite Hälfte der Sollstedt-Kuxe (50 Stück) erhielt Aschersleben seinerseits eine fünfjährige Option zum Preise von M. 6 000 000 plus jener M. 250 000, plus Oblig.-Anteil. Die Gew. Sollstedt zahlte für 1912 u. 1913 M. 5000 bezw. 2600 pro Kux. sodass auf Aschers- leben M. 250 000 bezw. 130 000 entfielen; 1914 keine Ausbeute. Die Kaliwerke Sollstedt haben 1912 durch Abzweigung von Feldesteilen zwei neue Werke –— Craja I u. II – ins Leben gerufen; der Schacht Craja I hat seine Endteufe u. das Kalilager 1913 erreicht; vorläufige Beteil.-Ziffer 2.7770 Taus. Bei dem Schacht Craja II ist Anfang Dez. 1912 mit dem Abteufen begonnen worden. Zur Durchführung dieser neuen Anlagen haben die Gewerken von Sollstedt diesem einen Vorschuss von M. 4 000 000 gewährt; der auf Aschersleben entfallende Anteil betrug bis 1915 M. 3 686 859. Mitte 1915 Erwerb der Kuxenmehrheit der Gew. Neu-Sollstedt. Die Ges. ist beteiligt bei den Kaliwerken Salzdetfurth mit 587 Aktien à M. 1000 (davon 48 Stück in 1910 zu 232 % erworben), Div. 1905–1914: 14, 14, 12, 10, 9, 15. 18, 24, 24, 15 %). Diese 587 Salzdetfurth-Aktien stehen mit M. 868 208.47 = ca. 150 % zu Buch; ferner beteiligt bei der Gew. Kalisalzbergwerk Asse mit 49 Kuxen, mit M. 242 411 zu Buch stehend. An weiteren Beteilig. besitzt die Ges. eine solche an der Hannoverschen Kolonisations- u. Moorverwertungs-Ges. von M. 300 000. Hierauf M. 250 000 abgeschrieben. Die Ausbeutung