Salz- und Kali-Bergwerke. 905 Zweck: Bergbaubetrieb, Verarbeitung der gewonnenen oder sonst erworbenen Erzeug- nisse in eigenen oder fremden Fabriken, gewerbsmässige Verwertung von Bergwerks- oder Fabrikerzeugnissen, Beteilig. bei gleichartigen Unternehmungen, Erwerb u. Verwertung von Arundstücken, Bergbaugerechtsamen u. Bergwerkseigentum, Ausführung von Bohrungen für eigene Rechnung. Die Unternehmungen der Akt.-Ges. Deutsche Kaliwerke erstrecken sich, abgesehen von einem Braunkohlenbergwerk, sämtlich auf die Gewinnung und Weiterver- arbeitung von Kalisalzen und deren Nebenprodukten. Die Kalibergwerke gliedern sich in solche, welche im Alleineigentum der Gesellschaft stehen, u. in solche, an denen die Ges. in höherem oder geringerem Grade durch Kuxen- oder Aktienbesitz beteiligt ist. Fabriken zur Verarbeitung der Rohsalze befinden sich auf den Werken Bernterode, Neubleichrode, Wolkrams- hausen, Wittelsheim. Bernburg u. in Hülsen bei Verden a. d. Aller. Die Einrichtungen der Fabriken sind ausreichend, um die von den einzelnen Schächten zugeführten Rohsalzmengen zu verarbeiten. Nach ihrer örtlichen Lage gruppieren sich die Kaliwerke in Unternehmungen a) im Kaligebiet des Südharzes, b) im Elsässischen Kaligebiet, c) im Hannoverschen u. An- haltischen Kaligebiet. Im einzelnen ist über die wichtigeren Werke folgendes zu bemerken: 1. Eigene Werke in Bernterode: Die Gerechtsame liegt in den Gemarkungen Neu- stadt, Haynrode, Kirchworbis, Breitenworbis u. Bernterode. Der Grundbesitz beläuft sich auf 42 ha 97 a 77 qm. Die Schächte „Preussen“ u. „Sachsen“ liegen 125 m von einander entfernt, sind mit einander durchschlägig u. mit elektr. Fördereinrichtungen versehen. Die Teufen betragen 572 bzw. 584 m. Die Salze bestehen aus Sylvinit, zum geringen Teile aus Carnallit u. bilden ein flachgelagertes Flöz mit Mächtigkeiten von 5–20 m. Zur Anlage Bernterode gehören Fabriken zur Herstellung von Kalidüngesalzen, Chlorkalium, Speisesalz und anderen chemischen Produkten. Der zum Betriebe benötigte elektr. Strom wird in eigener Zentrale hergestellt. Ausserdem besteht ein Anschluss an das Ringnetz der Überlandzentrale Südharz G. m. b. H., Bleicherode. Die Anlage ist mit der Station Bernterode der Eisenbahn- Halle-Cassel durch ein 2,8 km langes Anschlussgleis verbunden. Zur Anlage gehören 13 Beamten- u. Arbeiterwohnhäuser für 27 Familien sowie 1 Kantinengebäude. Die Werke beschäftigen z. Zt. 470 Arb. Beteiligungsziffer im Kalisyndikat für Schacht Preussen ab 1./1. 1915 9.1768 %0. Schacht Sachsen hat eine Quote von 5.7136 %, ab 1./1. 1915. 2. Eigene Werke in Wolkramshausen: Von der Gerechtsame liegen 9 Felder (früher Nordhäuser Kaliwerke-Felder) in den Gemarkungen Hain, Steinbrücken, Uthleben, Sund- hausen u. Heringen; 15 Felder (früher Ludwigshall-Felder) in den Gemarkungen Klein-Furra, Rüxleben, Wernrode, Wolkramshausen, Haynrode, Dominium Münchenlohra, Klein-Wenden, Klein-Berndten u. Gross-Wenden. Der zu den Betriebsanlagen der Nordhäuser Kaliwerke u. denjenigen von Ludwigshall gehörige Grundbesitz umfasst 29 ha 84 a 01 qm und 21 ha 81 a 60 qm. Die Schächte Nordhäuser Kaliwerke I u. II haben eine Teufe von 600 m bezw. 610 m; sie sind miteinander durchschlägig u. werden elektrisch betrieben. Der Strom wird von der Zentrale der Elektrizitätswerke u. Chemischen Fabriken G. m. b. H. Wolkramshausen geliefert. Die Schachtanlagen sind durch eine Schmalspurbahn miteinander verbunden. Die Salzführung besteht aus einem 30 i mächtigen Kern von Carnallit, dem Sylvinit in Mächtig- keit von 2.5 m über- u. in Mächtigkeit von 6 m untergelagert ist. Die Rohsalze werden den Anlagen der eben genannten Elektrizitätswerke u. Chemischen Fabriken zur Vermahlung u. Weiterverarbeitung zugeführt, u. zwar durch eine Drahtseilbahn von 3,2 km Länge. Zur Anlage gehören 3 Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser für 4 Familien. Zurzeit 170 Arb. Beteil.- Ziffer ab 1./1. 1915 für Schacht I 8.2138 %, für Schacht II 2.3752 %0. Der Schacht Ludwigshall hat eine Teufe von 684 m; er ist mit dem Schacht der Gewerkschaft Immenrode durch- schlägig. Die Förderung erfolgt durch eine Dampffördermaschine. Dampf u. Strom werden ebenfalls von den benachbarten Elektrizitätswerken u. Chemischen Fabriken Wolkramshausen geliefert, die auch die Rohsalze verarbeiten. Die Salze bestehen aus Carnallit u. Hartsalz. Die Mächtigkeit der Lager schwankt zwischen 6 u. 47 m. Zur Anlage gehören 8 Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser für 25 Familien. Zurzeit 60 Arb. Beteil.-Ziffer ab 1./1. 1915 5.8234 %0. Absatz von Schacht Preussen: 1907: 122 728 dz K: 0 reines Kali, davon 27971 dz in Gruppe 1, 652 dz in Gruppe III, 94 105 dz in Gruppe IV. 1908: Insgesamt 121 317.80 dz K:0 u. verteilte sich auf: Gruppe I = 23 589 dz K20, Gruppe III = 86.40 dz K:0, Gruppe IV = 97642.40 dz K:0. 1909: Insges. 126 560 dz K0 u. verteilte sich auf Gruppe I = 52 175 dz K20, Gruppe III = 14 561 dz K:0, Gruppe IV = 59 822 dz K0O. 1910: Insges. 189 436 dz K20 u. verteilte sich auf Gruppe II = 40 210.77 dz K:0, Gruppe III = 72 585.88 dz K:0, Gruppe IV = 76 639.48 dz K20. 1911: Insges. 205 274.66 dz K20 u. verteilte sich auf Gruppe II = 79 716.62 dz K:0, Gruppe III = 26 292.95 dz K:0, Gruppe IV = 99 265.09 dz K:0. 1912: Insges. 215 784.91 dz K:0 u. ver- teilte sich auf Gruppe II mit 66 200.49 dz K:0, auf Gruppe III einschl. Kalidünger 63 696.13 dz K:0, Gruppe IV = 85 888.29 dz K20. Der Absatz in dz K20 stellte sich im J. 1913 auf den Werken Bernterode Nordh. Kaliwerke Ludwigshall Neu-Bleicherode Ameélie in Gruppe 1 — 2 322.87 67.70 1 964.28 „ „ 66 290.93 90 151.68 670.01 66 350.10 90093.36 „ .. 36 763.59 27 927.54 9 892.83 120 428.31 88 638.91 5 I 126 973.09 9914 22 15 076.88 23 48 440.18 „ „ * = 1532.95 = zuammen: 230 027.61 131 849.26 25 707 42 188 742.69 227 172.45 Die eigene Be- teilig. betrug: 160 965.61 151 622.35 80 647.– 126 930.69 172 453.45 der übrige Teil entfällt auf Beteiligungskäufe.