910 Salz- und Kali-Bergwerke. Felder von Sigmundshall. Produktion von Sigmundshall: 1910/11 gelangten unter Berück- sichtigung der Austausche zur Fakturierung: 46 243 dz Kali der Gruppe II, 40 817 dz Kali der Gruppe III, 28 656 dz Kali der Gruppe IV. 1911/12 fakturiert: 47 978 dz Kali der Gruppe II, 50 478 dz Kali der Gruppe III u. 31 082 dz Kali der Gruppe IV; 1912/13: 18236 dz Kali der Gruppe II, 70 080 dz Kali der Gruppe III, 40 271 dz Kali der Gruppe IV; 1913/14: 21 201 dz Kali der Gruppe II, 44 120 dz der Gruppe III, 26 944 dz der Gruppe IV. Das Gewinn-Resultat 1913/14 wurde durch den Kriegszustand ungünstig beeinflusst. Laut Gen. - Vers. v. 15./12. 1906 erwarb Sigmundshall 4000 Kuxe der 5000 teil. Gewerkschaft Weser und gab als Kaufpreis M. 850 000 Sigmundshall-Aktien mit Div.- Ber. ab 1./10. 1907. Weitere M. 150 000 Sigmundshall-Aktien wurden der Gew. Weser ausgehändigt und dienten als Gegenwert für die seitens der Gew. Weser auf 4550 Kuxe ausgeschriebene Zubusse. Behufs Aufbringung der weiteren Mittel zum Schachtbau hat die Gew. Weser ferner eine 5 % hypohek. Anl. von M. 2 500 000 aufgenommen u. die Ges. Sigmundshall beschloss zu diesem Zwecke am 15./12. 1906 die Erhöhung des A.- K. um M. 1 000 000 (s. bei Kap.). Die Gew. Weser untersteht den Bestimmungen des Fürstlich Schaumburg-Lippischen Berggesetzes v. 28./3. 1906. Die Fürstlich Schaum- burg-Lippische Regierung besitzt von den 5000 Kuxen 450 Freikuxe u. delegiert einen Vertreter in den Grubenvorstand. Das durch Verleihungsurkunde v. 26./9. 1906 der Gew. Weser verliehene Bergwerkseigentum im Fürstentum Schaumburg-Lippe bezieht sich auf die Aufsuchung und Gewinnung von Steinsalz und den mit ihm auf der nämlichen Lager- stätte vorkommenden Salzen, namentlich Kali-, Magnesia-, Borsalzen u. Soolquellen, sowie Erdölen etc. u. umfasst etwa 22 000 ha. Von diesem Komplex grenzt der ganze nördliche Teil unmittelbar an die Felder der Alkaliwerke Sigmundshall. Der Weser-Schacht, mit dessen Bau im Aug. 1910 begonnen wurde, erreichté 1914 die Endteufe von 650 m, ist bis dahin ausgemauert u. mit Einstrichen etc. versehen. Bei 385 m Teufe wurde 1913 ein Hart- salzlager von 3–5 m Mächtigkeit mit einem Gehalt von 13–20 % Chlorkalium erschlossen. Inzwischen ist ein Sylvinitlager im Weserfelde von Sigmundshall aus in einer Mächtigkeit von 3½ m u. mit einem Chlorkaliumgehalt von 24 % angefahren. Sohlen sind ausgesetzt bei 385, 435, 535 u. 635 m Teufe. Auf der 535 m-Sohle erfolgte Anfang April 1914 der Durchschlag mit der von der Sigmundshaller Schachtanlage aus getriebenen Verbindungs- strecke. Nach Einbau der definitiven Schachtfördereinricht. (abgesehen vom eisernen Förder- gerüst) konnten gegen Ende Sept. 1914 mit der infolge des Kriegsausbruches stark vermin- derten Belegschaft die Aus- u. Vorrichtungsarbeiten auf der 535 m- u. 635 m-Sohle wieder aufgenommen werden, soweit hierzu Sprengstoffe zur Verfügung standen. Inzwischen musste der Betrieb auf eine Schicht beschränkt werden, weil sich die Belegschaft durch weitere Ein- ziehungen fortwährend verminderte. In dem bis jetzt aufgeschlossenen abbauwürdigen Sylvinitlager wurden auf der 535 m- Sohle 160 m streichend aufgefahren bei einer Mächtigkeit von 2, 4–3,1 m u. einem durchschnittlichen K0CI- Gehalt von 26 %. Über Tage sind die definitiven Anlagen fertiggestellt. Provisorische Beteiligungs- QGuote von 1, 0681 %o. Die chem. Fabrik der Alkaliwerke Sigmundshall ist in der Lage, die Fabrikation für beide Werke zu übernehmen. Die Alkaliwerke Sigmundshall haben für obengenannte Weser-An- leihe die selbstschuldner. Bürgschaft übernommen u. hierfür auf ihren Besitz eine Sicher- Hypoth. zur II. Stelle eintragen lassen. Die G.-V. von Sigmundshall am 6./9. 1909 genehmigte die Beteilig. an der Phosphatfabrik Hoyermann G. m. b. H. in Hannover u. Nienburg a. Weser mit M. 510 000 in St. Anteilen. Die Phosphatfabrik hat ein Ges.-Kapital von M. 1 000 000, ausserdem ist eine 4½ % Anleihe von M. 500 000 aufgenommen, davon jetzt noch M. 336 000 in Umlauf. Die Phosphatfabrik betreibt ein Handelsgeschäft in Kali- u. sämtl. Düngemitteln u. eine Fabrik in Nienburg in Superphosphaten. Diese Ges. schloss 1909/10 mit Verlust ab, der durch die Gewinne der Jahre 1910/14 getilgt worden ist; für 1914/15 10 % Div. verteilt. Die Ges. Hoyermann ist bei dem Deutschen Kali-Kontor G. m. b. H. in Berlin beteiligt. Kapital: M. 3 500 000 in 3500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000 erhöht lt. G.-V. v. 20./10. 19046 um M. 1 000 000, angeb. den Aktionären zu 145 %; eingezahlt zunächst 25 % u. das Agio, seit 15./2. 1906 voll bezahlt. M. 350 000 Aufgeld in R.-F. Die G.-V. v. 7./6. 1906 beschloss nochmalige Erhöh. um M. 500 000, ab 1./10. 1906 div.-ber., übernommen von einem Konsort. zu 200 %, angeb. den Aktionären zu 210 %. M. 500 000 Aufgeld in R.-F. Weitere Erhöh. des A.-K. it. G.-V. v. 15./12. 1906 behufs Erwerb. von 4000 Weser-Kuxen (s. oben) um M. 1 000 000 zu pari, begeben unter Ausschluss des Bezugsrechtes der alten Aktionäre. Hypoth.-Anleihe: M. 2 000 000 in 5 % Oblig. von 1905, rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 500, 1000, 2000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1908 durch Auslos. im Jan. auf 1./7. Der Erlös diente zum Bau der Chlorkaliumfabrik, zum vollständ. Ausbau des Werkes und zur Rückzahl. des Restes der 6 % Anleihe. Den Inhabern dieser alten 6 % Anleihe wurde eine Konvyertier, in die neue 5 % Anleihe angeboten und eine Konvertier.-Prämie von 2½ % in der Weise gewährt, dass die 6 % Verzins. noch bis 1./7. 1908 andauerte und die Einlös. der 6 % Oblig. zu 103 %, und Verrechnung der 5 % Oblig. zu 101.50 % geschah. Bis auf M. 29 000 gelangten die sämtl. 6 % Oblig. im Betrage von M. 971 000 zur Konversion. Nicht umgetauschte M. 29 000 wurden zurückgezahlt. In Umlauf am 30./9. 1914 von der 5 % Anleihe M. 1 440 000. Zahlst.: Hannnover: Bankhaus Adolph Meyer. Anleihe: M. 1 000 000 in 5 % Oblig. lt. G.-V. 28./3. 1914, Stücke à M. 1000, rückzahlbar zu 105 % ab 1916 in 10 gleichen Jahresraten. Zs.: Mai/Nov. Aufgenommen zur Fertigstellung