918 Salz- und Kali-Bergwerke. Dividenden 1900–1914: Bisher 0 % (Bau- u. Aufschliessungsjahre). Coup.-Verj.: 4 J. (K.). Direktion: Bergassessor Rud. Meyer, Peine. Prokuristen: Rob. Bienert, Dr. Jos. Kiermayer. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat Dr. h. c. Hceh. Lehmann, Halle a. S.; Stellv. Bankier Dr, Gust. Ratjen, Berlin; Komm.-Rat Herm. Gumpel, Hannover; Dir. Arthur Schmidt, Berlin- Friedenau; Bergrat Paul Neubauer, Halle; Gen.-Dir. Dr. Wilh. Feit, Dir. Herm. Jacobsohn, Bergrat Hans Middeldorf, Eeopoldshall; Geh. Komm.-Rat Herm. Frenkel, Berlin. Zahlstelle: Berlin: Delbrück Schickler & Co.; Peine: Magdeb. Bankverein. Kaliwerke Benthe, Akt.-Ges. in Hlannover-Linden, Marktplatz 2, I. Gegründet: Am 19./1. 1901; eingetr. 8./3. 1901. Gründer s. Jahrg. 1904/1905. Die Gew. wallmont brachte ihr in der Gemarkung Benthe (Prov. Hannover) belegenes Kaliwerk als Einlage in die A.-G. ein, indem sie dieselbe der letzteren nur berechnet mit M. 768 357.15. Die A.-G. übernahm u. verpflichtete sich, zu tilgen die nach der Bilanz vorhand. Passiva des Bergunternehmens Benthe im Betrage von M. 123 357.15, so dass sich der Saldowert der Einlage auf M. 645 000 belief. Zweck: Erwerb, Pachtung, Errichtung und Betrieb von Bergwerken u. sonst. industriellen Anlagen, Gewinnung, Verarbeitung und Verwertung von Bergbauprodukten und daraus her- gestellten Fabrikaten. Nach Einstellung des Kalibergbaues 1901 (s. darüber Jahrg. 1902/1903) hat die Ges. eine Saline erbaut, deren Baukosten einschl. Sieb- u. Transportvorricht. sich auf etwa M. 500 000 beliefen u. die seit 10./5. 1902 im Betriebe ist; sie hat Bahnanschluss nach Ronnenberg. Die Ges. hat unter Aufrechterhaltung ihrer ca. 300 ha grossen Gerechtsame nach einem vertragl. Abkommen mit den Beteiligten die Erlaubnis erhalten, aus benachbarten Feldern Soole zu entnehmen. Ferner ist ein Abkommen dahin getroffen worden, gegen Zahl. eines Wartegeldes den Vertrag betreffs der Kaligerechtsame weiter aufrecht zu erhalten. Die Ges. gehört seit 1904 dem Norddeutschen Salinen-Verbande an. Die 1901 beschlossene Beschränkung des Betriebes wurde lt. G.-V. v. 15./3. 1905 aufgehoben und beschlossen, die Kalisalzgewinnung wieder aufzunehmen und zwar mittelst des Aussolungsverfahrens. Nachdem mit dem Bohrloch das auszusolende Kalilager bei 908 m erreicht war, wurde eine Mammutpumpe zur Hebung der Laugen eingebaut. Am 30./8. 1905 rissen aber die Pumpenrohre, u. es war bisher nicht möglich, diesen Schaden vollständig zu beseitigen, sodass es bisher zu einem regel- u. betriebsmässigen Auslaugen der Kalisalze in Benthe noch nicht gekommen ist. Von seiten benachbarter Kaliwerke u. der Vereinigung der Kaliwerke in Magdeburg u. Hannover wurde bei den Behörden ein Verbot des Aussolens der Kalilagerstätten herbeigeführt u. es erfolgte 1906 vom Kgl. Oberbergamt Clausthal eine Bergpolizei-Verordnung, welche ab 29./8. 1906 die Gewinnung von Kalisalzen in Bohrlöchern und Schächten durch planmässiges Auslaugen der Lagerstätte untersagte. Da auch der Handelsminister das Verbot bestätigte, so hat die Ges. die zwei benachbarten Kaliwerke, Ronnenberg u. Hansa-Silberberg in deren Interesse das Verbot erfolgt ist, wegen Schaden- ersatz verklagt, doch hat auch das Oberlandesgericht Celle als Berufungsinstanz die Klage im Okt. 1908, ebenso 1909 das Reichsgericht abgewiesen. – Die Ges. Benthe besitzt auch die Genehmigung zum Bau einer Chlorkaliumfabrik, die aber infolge der geschilderten Verhältnisse bisher nicht errichtet wurde; die Frist wurde 1908 auf 3 Jahre verlängert; auch die im Jahre 1909 nachgesuchte Erlaubnis zur Errichtung einer chemischen Fabrik bezw. zum Ausbau derselben wurde vom Bezirksausschuss der Stadt Hannover versagt. In den letzten Jahren war nur Salinenbetrieb im Gange; Anfang 1911 wurde dann die Lieferungs- quote in Siedesalz auf 5 Jahre gegen eine Mindestvergütung von jährl. M. 125 000 an den Norddeutschen Salinen-Verband übertragen. Infolge dieses Abschlusses hat die Ges. den Betrieb ihrer Saline am 15./5. 1911 stillgelegt. Neuerdings plant die Ges. die Ausnützung u. Verwert. ihrer Kalifelder. Eine 1200 m vom alten Schacht angesetzte Schachtvorbohr. wies bei 173–300 m Steinsalz auf. Es ist die Errichtung einer neuen Gew. in Aussicht genommen, die an erwähnter Schachtvorbohrung einen neuen Schacht abteufen u. mit dem Nachbarwerk verbinden will. Kapital: M. 2 000 000 in abgest. 2000 Nam.-Aktien à M. 1000. Urspr. 3 004 000, voll eingez. seit 5./2. 1905. Zur Tilg. der 1904 auf M. 561 541 angewachsenen Unterbilanz u. zur Vornahme von Abschreib. beschloss die G.-V. v. 15./3. 1905 Herabsetzung des A.-K. um M. 1 004 000 auf M. 2 000 000 durch Ankauf von 4 Aktien u. Zus. legung der übrigen im Verhältnis 3:2. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., bis zu 5 % zu Sonder-Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, hierauf bis 4 % Div., vom Übrigen 5 % Tant. (mind. zus. M. 10 000) an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1914: Aktiva: Grundstücke 91 500, Wohnhäuser 30 000, Wegebau 600, Brunnen 2000, Kanalisation 700, elektr. Anlage 3500, Fabrik-Anlage 530 000, Masch. 40 000, Gerechtsame 370 000, Eisenbahn 104 000, Eisenbahn-Grundstücke 50 700, Schacht-, Tief- u. Tagesbau 430 000, Soolleitung 14 000, Lagerschuppen 4000, Bau- u. Betriebsmaterial 3000, Sieb- u. Transportvorricht. 11 500, Utensil. 9000, Nebenproduktelager 235 008, Debit. 231 051, Effekten 29 775, Kaut.-Effekten 49 590, Kaut. 9000, Wechsel 2492, Kassa 6922, vor- ausgez. Versich. 1884. – Passiva: A.-K. 2 000 000, Hypoth. 13 488, R.-F. 35 000, Sonder-