Salz- und Kali-Bergwerke. 925 Laufe des J. 1913 die Förder. aufgenommen. Auf Schacht Alex wurde das obere Kalilager im April 1913 bei 629 m Teufe mit'1, 35 m, das untere Lager bei 649 m mit 4,37 m Mächtigkeit durchteuft. Der Schacht Rudolf erreichte im Juli 1913 bei 673 m das 1,25 m mächtige obere Lager, das untere bei 690 m Teufe in einer Mächtigkeit von 4,25 m. Der Durchschnitts- gehalt der Salze beider Schächte garantierte die Einreihung in die höchste Klasse der Kaliwerke. Die Verarbeit. der Salze in der Mühle ergab vorzügliche Resultate. 1913 betrug der Erlös aus den Quotenübertrag. u. dem Salzverkauf ohne Abzug der Gestehungs- kosten M. 309 920. Am 31./7. 1914 stand Schacht I bei 720 m, Schacht II bei 540 m Teufe. Die Erricht. einer Chlorkaliumfabrik ist ins Auge gefasst. Gleich bei Ausbruch des Krieges im Aug. 1914 wurde ein grosser Teil der Beamten u. der Belegschaft zur Fahne einberufen und die Ges. sah sich genötigt, die Förderung bezw. das Abteufen auf den 4 Schachtanlagen gänzlich einzustellen. Die Arbeiten ruhten auch Mitte 1915 noch. Ein Folge hiervon war, dass der Antrag auf Zuteil. der provisor. Quote mit Gültigkeit ab 1./10. 1914 für Schacht Ensisheim I nicht gestellt werden konnte; auch für die Zuteil. der provisor. Quote für Schacht Ensisheim II und der endgültigen Quote für die Schächte Alex u. Rudolf wird ein bedeutend späterer Termin als vorgesehen, in Betracht kommen. Kapital: M. 8 000 000 in 8000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 5 600 000, übernommen von den Gründern. Die a. o. G.-V. v. 20./5. 1911 beschloss Erhöh: um M. 2 400 000 (auf M. 8 000 000) in 2400 Aktien, angeboten den alten Aktionären v. 1.–30./6. 1911 zu 125 %. Anleihe: Die G.-V. v. 8./11. 1913 ermächtigte die Verwalt., eine Anleihe bis zum Betrage von M. 10 000 000 aufzunehmen. Ende 1914 noch unerhoben M. 2 662 483. Der Erlös dient zum Teil zur Erfüllung von Verbindlichkeiten, zum Ausbau der Schächte u. Erricht. einer Chlorkaliumfabrik. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1914: Aktiva: Gerechtsame u. Beteilig. 8 401 278, Immobil. 74 318, Mobil. u. Material. 13 564, Debit. 8 422 241, sonst. Guthaben] 2 662 483, Kassa 2086, Verlust 786 302. – Passiva: A.-K. 8 000 000, Banken 1 482 069, Kredit. 10 880 206. Sa. M. 20 362 276. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 123 765, Steuern 20 565, Zinsen 424 871, Betriebs- u. sonst. Unk. 831 777. – Kredit: Erlös aus Salz- u. Quotenverkäufen 611 623, Miete 3055, Saldo 786 302. Sa. M. 1 400 981. Dividenden 1910–1914: 0, 0, 0, 0, 0 % (Baujahre). Direktion: Ing. Fernand Vogt, Stellv. Kaspar Jacob. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Ed. Alb. Schlumberger, Mülhausen; Stellv. Dir. Jos. Vogt, Niederbruck; Bank-Dir. Eugen Kayser, Bank-Dir. Alfred Gatty, Fabrikant Heinrich Schlumberger, Mülhausen; Dir. Charles Baudry, Sennheim. Zahlstellen: Mülhausen: Bank von Elsass u. Lothr., Allg. Elsäss. Bankgesellschaft. Akt.-Ges. Kaliwerk Neu-Bleicherode, Sitz in Neustadt (Kreis Worbis). Gegründet: 2./9. bezw. 7./10. 1905; eingetr. 11./10. 1905. Sitz bis 18./6. 1907 in Essen a. R. Zweck: Bergbaubetrieb, Verarbeitung der gewonnenen oder sonst erworbenen Erzeug- nisse in eigenen oder fremden Fabriken, gewerbmässige Verwert. von Bergwerks- oder Fabrik- erzeugnissen, Beteilig. bei gleichartigen Unternehm., Erwerb u. Verwert. von Grundstücken, Bergbaugerechtsamen u. Bergwerkseigentum, Ausführung von Bohrungen für eigene Rechnung. Besitztum: Die Gerechtsame der Ges. liegt im Kreis Worbis u. markscheidet im Norden mit den Feldern der Gew. Weidtmansheil, im Osten mit den Grubenfeldern des Königl. Salzbergwerks Bleicherode u. im Westen u. Süden mit den Grubenfeldern der Gewerkschaften Ferna u. Westohm sowie der A.-G. Deutsche Kaliwerke. Die Werksanlagen sind in der Gemeinde Neustadt errichtet. Mit den Bohrungen u. Grubenbauen wurden zumeist Sylvinite, daneben Carnallite er- schlossen. Der Schacht ist 680 i tief u. befindet sich seit Herbst 1908 in Förderung. Der Grundbesitz umfasst 36 ha 24 a 59 qm. Die Ges. besitzt 2 Beamtenwohnhäuser u. ein Kantinengebäude. Die Werksanlage ist durch eigene Anschlussbahn nach Grossbodungen mit der Bisenbahnlinie Bleicherode-Herzberg verbunden. Elektr. Energie bezieht die Ges. von den Deutschen Kaliwerken aus deren Zentrale in Bernterode u. von der Überland- zentrale Südharz G. m. b. H., Bleicherode. Die Zweischachtfrage wird durch einen Durch- schlag mit dem Schacht der benachbarten Gew. Weidtmanshall gelöst (1915 noch nicht durchgeführt). Im März 1909 wurde die Ges. mit 17 Tausendsteln in das Kali-Syndikat aufgenommen. Die Beteilig.-Quote nach dem Reichskaligesetz beträgt jetzt ab 1./1. 1915 8.9019 Tausendstel. Die a. o. G.-V. 1./9. 1908 beschloss den Verkauf der nördl. Kalifelder von Neubleicherode, welche von den Feldern der G. m. b. H. Westohm im Westen begrenzt werden, an die A.-G. Bismarckshall, welche die Gew. Weidtmanshall gründete. Siehe Jahrg. 1913/14 dieses Buches. Neu-Bleicherode besitzt jetzt noch ca. 4½ preuss. Maximalfelder. Die a. o. G.-V. vom 18./12. 1909 ermächtigte den Vorst. zum Abschluss eines Vertrags mit der Akt.-Ges. Deutsche Kaliwerke in Bernterode, wonach die Ges. ihr Vermögen als Ganzes unter Ausschluss der Liquid. an die Deutschen Kaliwerke übertrug u. die Aktionäre der Ges. Neu-Bleicherode für jede ihrer Aktien eine Aktie der Deutschen Kaliwerke erhielten mit Div.-Ber. ab 1./1. 1910. Sämtliche restlichen M. 2 750 000 Aktien sind so in den Besitz