Salz- und Kali-Bergwerke. 935 Abbaufeld in Grösse v. 8 preuss. Normalfeldern. Das Terrain liegt in der Nähe des Feldes der Adler-Kaliwerke und des Terrains von Krügershall. Die 8 Felder bilden einen Teil desjenigen Mutungskomplexes, welcher im Oberbergamtsbezirk Halle in unmittel- barer Nähe der Stadt Halle gelegen ist. In dem bei der Gründung durch das Konsortium eingebrachten Interessengebiet, waren z. Z. der Gründung die beiden salz- fündigen Bohrungen Zscherben I u. Holleben niedergebracht, sowie die Bohrung Zscherben II, welche kurz vor der Fündigkeit stand. Die Bohrung Zscherben II wurde zunächst weiter geteuft, und zwar erbohrte dieselbe bei 579,06 m das Steinsalz und von 712–752,5 m ein Karnallitlager von normaler Beschaffenheit u. einer Mächtigkeit von 40,5 m. Ferner wurden noch die Bohrungen Zscherben I, Zscherben IV, Zscherben V, Bennstedt II, Holleben IV u. Holleben VI niedergebracht u. zwar Zscherben IV, Zscherben V u. Bennstedt II nur bis zur Salzfündigkeit, während mit Zscherben I u. Holleben IV, sowie Holleben VI auch das Kalilager durchteuft wurde, u. zwar ergab Zscherben I von 909,5–957 m ein in der Hauptsache aus Karnallit bestehendes Kalilager von 47,5 m Mächtigkeit. Das mit Holleben IV erbohrte Kalilager ergab in seinem oberen Teile von 539–544,6 m Hartsalz, wobei jedoch der mittlere Teil keine analysenfähigen Kerne ergab, so dass der Analysen nur von dem oberen u. unteren Teil des Kernes hergestellt werden konnten. Dieselben ergaben einen durchschnittlichen Chlorkaliumgehalt von 19,66 %. Von 544, 8–552,31 m ergab die Bohrung Karnallit. Bohrung Holleben VI ergab von 593,17–594,67 m ebenfalls Karnallit in guter Beschaffenheit. Ein geeigneter Zechenplatz in Schlettau in Grösse von 56½ Morgen wurde von der Ges. erworben u. mit den Schachtbauarbeiten im Sommer 1907 begonnen. Die Tagesanlagen sind inzwischen fertiggestellt. Für die Errichtung der Chlorkaliumfabrik für eine tägliche Verarbeit. von 5000 dz Karnallit wurde die behördliche Genehm, erteilt: der Bau dieser Fabrik wurde Anfang 1911 vollendet u. der Betrieb aufgenommen; die Brom- fabrik wurde 1913 in Betrieb gesetzt. Die Anlagen erhielten Bahnanschluss an die Haupt- bahn Halle-Sangerhausen in Station Schlettau; Länge der Anschlussgleise bis zum Werksplatz ca. 1350 m. Der Schacht erreichte am 1./6. 1910 bei 718 m Teufe das Kalisalzlager, dessen Mächtigkeit ca. 35–37 in beträgt, Endteufe des Schachtes 761 m; die Förderung wurde im Herbst 1910 aufgenommen. Anfang 1911 erfolgte die Aufnahme in das Kalisyndikat mit 3.72 Tausendstel; nach dem Reichs-Kaligesetz beträgt die Quote jetzt ab 1./1. 1915 4.75 Tausendstel. Versand 1912 insges. 119 630 dz effektiv = 53 131 dz K:0 u. setzt sich zus. aus: Chlorkalium 56 337 dz eff. = 29 025 dz K20, 38 % Kalidünger 2500 dz eff. = 950 dz K20, 40/42 % Düngesalz 55 835 dz eff. = 22 678 dz K20, Carnallit 4958 dz eff. = 478 dz K. 0, Brom 22 783 kg. Versand 1913 insges. 107 594 dz effektiv = 47 465 dz K2 0 u. setzt sich zus. aus: Chlorkalium 41612 dz eff. = 22 085 dz K20, 38 % Kalidünger 3109 dz eff. = 1181 dz K20, 40/42 o% Düngesalz 46 536 dz eff. = 18 932 dz K0, Carnallit 4918 dzieff. = 467 dz K:0, schwefelsaures Kali 7568 dz eff. = 3763 dz K20, schwefelsaures Kalimagn. 3851 dz eff. = 1037 dz K20; ferner 25 861 kg Brom. Versand 1914 einschl. der Beteilig. der Gew. Saale, deren Salze in der Fabrik mit ver- arbeitet werden u. einschl. der zugekauften Mengen insges. 138 852.51 dz effektiv = 62 489 dz K0 u. setzt sich zus. aus: Chlorkalium 50 742.4 dz eff. = 27 853 dz K:0, 38 % Kalidünger 9800 dz eff. = 3724 dz K20, 40/42 % Düngesalz 62 496.43 dz eff. = 25 295 dz K20, Carnallit 2434 dz eff. = 258 dz K20, Schwefelsaures Kali. 7849.68 dz eff. = 3892 dz K:0, Schwefels. Kalimagn. 5530 dz eff. = 1467 dz K:0. Der Anteil am Bromabsatz war an eine andere Bromfabrik verkauft. Die a. o. G.-V. v. 11./1. 1910 beschloss zwei Felder des Bergwerksbesitzes an die neuge- bildete Gew. Saale zu veräussern. Diese Gew., woran die Halleschen Kaliwerke mit 501 Kuxe beteiligt sind, hat ihrerseits den Schacht bis November 1912 abgeteuft. Der Schacht (End- teufe 850 m) wurde mit dem der Halle'schen Kaliwerke durchschlägig gemacht. Diese Ges. hatte hiernach noch einen Bergwerksbesitz von sechs preussischen Normalfeldern, wozu 1911 benachbarte Kalifelder für M. 60 000 bar u. M. 400 000 in Oblig. erworben wurden, 80 dass der Besitz jetzt 14,6 Normalfelder beträgt. Die Gew. Saale wurde Ende 1912 förderfähig u. erhielt eine vorläufige Beteilig.-Ziffer von jetzt 1.8185 Tausendstel. Bei Kriegsbeginn mussten die Aufschlussarbeiten unterbrochen werden. Die dem Halle'schen Kaliwerk benachbarte Gew. Schlettau I begann im April 1912 mit dem Abteufen eines Schachtes in der Flur Beuchlitz. Zweck: Gewinnung u. Verwertung von Bergbauprodukten in roher u. bearbeiteter Form, insbesondere die Gewinnung u. Verwertung von Kalisalzen. Kapital: M. 5 000 000 in 5000 Aktien à M. 1000. Hiervon gelten M. 2 000 000 vollbez. Stücke als Gegenwert für das Einbringen des Feldes, während M. 3 000 000 mit 25 % Ein- zahlung das für die Arbeiten erforderliche Geld aufzubringen hatten. Von den ersteren 2000 Aktien erhielten: 412 Bankhaus Joh. Ohligschläger, Aachen; 1194 Internationale Bohrges. A.-G., Erkelenz, 218 Rhein. Bank, Essen a. R.; 176 Sächs.-Thür. A.-G. f. Braunkohlenverwert., Halle a. S. Auf die Stücke Nr. 2001–5000 wurden am 22./5. u. 15./9. 1908 weitere je 25 % u. am 15./4. 1909 restl. 25 % eingezahlt. — Hypoth.-Anleihe: M. 2 000 000 in 5 % Oblig., rückzahlbar zu 103 %, aufgenommen lt. G.-V. v. 24./6. 1910 zur Beschaff. der noch erforderl. Mittel zur Fertigstell. der Anlagen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (Gr. 10 % des A.-K.); event. Dotierung des Spez.-R.-F. (Gr. 10 % des A.-K.); 4 % Div.; Tant. an Vorst. u. Beamte; 10 % Tant. an A.-R. (unter An- rechn. einer festen Vergüt. von zus. M. 12 000); Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1914: Aktiva: Grubenfelder 1 666 000, Grundstücke 160 000, allg. An- lagen mit Gebäuden 306 000, do. masch. Einricht. 180 000, Schachtanlage 1750 000, do. Ge-