Salz- und Kali-Bergwerke. 947 von 116, 8823 % in die Akt.-Ges. ein, indem sie ihr Vermögen als Ganzes u. unter Ausschluss der Liquidation an die Akt.-Ges. übertrug. Zweck: Ausbeutung der bisher der Gew. Grossherzog von Sachsen gehörigen Salz- u. Kalibergwerksberechtig. „Grossherzog von Sachsen“, „Dietlas“ u. „Dietlas 2*, belegen in den Bezirken des Grossherzogl. Sächs. Bergamts Dermbach u. des Herzogl. Meiningschen Bergamts Saalfeld u. verliehen laut Urkunden v. 16./3., 1./4. u. 26./6. 1896, 27./4. 1897, 27./2. 1907 u. 9./7. 1909, sowie die Ausbeutung etwaiger neu zu erwerbender Bergwerksberechtig., Herstell. u. Betrieb aller Anlagen u. Unternehm., welche die Ausnutz. jener Bergwerke u. Berechtig. u. die Verwert. ihrer Produkte in roher oder verarbeiteter Form befördern, Erwerb u. Ver- wertung von Grundstücken, Bergbaugerechtsamen u. Bergwerkseigentum, gewerbliche Aus- nutzung des Kalibergbaues u. seiner Erzeugnisse. Art des Minerals: Hartsalz, Karnallit u. Sylvinit. Die Ges. kann sich auch an Unternehmungen der vorbezeichneten Art beteiligen. Jetziger Besitz: Das Grubenfeld umfasst hauptsächlich den in dem Eisenacher Kreise des Grossherzogtums Sachsen-Weimar gelegenen, zum Gebiete der Werra gehörigen Distrikt westlich der von Stadt-Lengsfeld nach Dornsdorf fliessenden Felda, sowie die daselbst ge- legenen Enklave Dietlas. Der Teil welcher im Grossherzogl. Sächs. Staatsgebiete liegt, hat eine Grösse von 58 358 450 qm = 26.03 preuss. Maximalfelder. Das von der Herzogl. Sächs. Reg. zu Meiningen der Gew. zur Ausbeutung überlassene Feld bei Dietlas umfasst 305 ha, hat also eine Grösse von 1.39 preuss. Maximalfeldern. Der Grundbesitz der Gew. umfasst also 27.86 preuss. Maximalfelder. In dem Vertrage der Gew. mit den beiden Staatsregierungen u. in dem Vertrage der beiden Staatsregierungen unter sich sind das Weimarische u. das Meiningische Grubenfeld zu einem gemeinsamen Werke vereinigt. Ausser diesem Gruben- felde besitzt die Gew. 9 ha 45 a 90 aqm Acker, Wiesen u. Gebäudeflächen im Gemeindebezirk Dietlas, mit aufstehenden Gebäuden, Schachtanlagen u. sonst. Zubehör, 12 ha 21 a 18 qm Artland, Wiesen u. Graben in der Gemeinde Dorndorf mit der Chlorkaliumfabrik nebst Zu- behör. Die Schachtanlage ist seit Februar 1905 in Förderung. Im Februar 1904 wurde bei 417 m Tiefe das obere Steinsalzlager u. im Juni 1904 in 539 m Tiefe das obere Kalilager erreicht. Vorhanden sind Salzmühle, Rohsalzschuppen, Laboratorium, Schmiede u. Schreinerei, elektr. Zentrale, Ventilator-Anlage, Zentral-Kondensation, das Fördergerüst u. die Mannschaftskaue. Die nachstehend erwähnte Anleihe diente zum Erwerb, bezw. zur Bestreit. der Kosten des Erwerbes der Grundstücke in Dorndorf, der daselbst erbauten für eine tägl. Verarbeit. von etwa 7000 dz Rohsalzen eingerichteten Chorkaliumfabrik (seit Juli 1906 im Betrieb) nebst Anschlussgeleis u. einer Drahtseilbahn vom Schachte bis zu dieser Fabrik. Seit Dez. 1908 auch Fabrikation von Brom. Belegschaft etwa 350 Mann. Bahnan- schluss in Dorndorf an die Strecke Vacha–Salzungen u. in Dietlas an die Strecke Dorndorf –Kaltennordheim. Die Veräusser. des Bergwerkunternehmens bezw. einzelner Teile desselben unterliegt der Zustimm. des Fiskus. Die Ges. besitzt in Dietlas, Dorndorf u. Stadtlengsfeld 23 Wohnhäuser. Zugänge auf Anlage Kti erforderten 1910–1914 M. 348 150, 1 461 857, 2 423 912, 1 961 817, 1 357 966, davon 1911–1914 ca. M. 1 200 000, 1 495 423, 838 776 rd. 900 000 auf die neuen Schachtanlagen. Die Ges. begann Anfang 1911 mit dem Abteufen zweier neuer Schächte in ihrem aussichtsreichen Südfelde bei Stadtlengsfeld u. erreichte Schacht II bis Anfang 1915 eine Teufe von 448 m; die Abteufarbeiten von Schacht III wurden bei Kriegsbeginn 1914 einstweilen sistiert. Die Kosten der Neuanlagen sind auf ca. M. 4 500 000 veranschlagt. Der Sachsen-Weimarische Staat erhält eine Förderabgabe von 4.8 Pfg. pro dz Kalisalz. Die Gew. gehört dem Kali-Syndikat an. Die Beteilig. für Schacht I beträgt ab 1./1. 1915 8.5004 in Tausendsteln der Gruppe I–V, entsdrechend der Kontingentsziffer nach dem Reichskaligesetz. Mit Rücksicht auf die Fabrik, die 1914 leistungsfähiger gestaltet wurde, wurde der in 1913 erzielte Reingewinn von M. 444 039 nicht verteilt, sondern davon M. 400 000 zu ausserord. Abschreib. verwendet. Absatz 1912: 201 134 dz Rohsalze à 12 %, 64 347 dz Kalisalze à 40 %, 64 923 dz Chlor- kalium à 80 %, 6700 dz Kalidünger à 38 %, 53 777 dz Sulfat à 90 %, 29 830 dz Kalimagnesi? à 48 %; Gesamtabsatz in dz K20 120 635. Ferner 800 dz Kieserit calc., 4013 dz Blockkieserit, 15 880 kg Lauge. Die aufgeführten Mengen entsprechen 120 635 dz K20 gegen 128 316 dz K0 im Jahre 1911 u. 125 427 dz K:0 im J. 1910. Brom wurde nicht abgesetzt, da die Ges. die ihr zustehende Quote bis auf weiteres verkauft hat. Die Förder. aus Schacht Dietlas ist von 1 414 066 dz in 1911 auf 1 753 922 dz im J. 1912 gestiegen. Absatz 1913: Rohsalze 140 772 dz eff., 40er Düngesalze 57 860 dz eff., Chlorkalium 72 680 dz eff. à 80 %, Kaliumsulfate 78 138 dz eff. à 90 %, Kieserit 610 dz eff. Diese Mengen entsprechen einem Gesamtabsatz von 115 588 dz reinen Kalis gegen 120 635 dz K20 in 1912. Wie in 1912, so hat die Ges. auch im Berichtsjahre ihren Bromanteil verkauft. Absatz 1914: 37 dz Carnallit à 9 %, 143 602 dz Kainit-Hartsalz à 12 %, 56 781 dz Kali- düngesalze à 40 %, 34 922 dz Chlorkalium à 80 %, 5400 dz Kalidünger à 38 %, 49 531 dz Schwefels. Kali à 90 %, 36 217 dz do. Kalimagnesia à 48 %. Die Mengen entsprechen einem Gesamtab- satz von 94 400 dz reinen Kalis gegen 115 588 dz K:0 in 1913. Die Beteil. in Blockkieserit u. Brom wurde auch 1914 verkauft. Nach Kriegsausbruch ruhte der Betrieb einige Monate ganz u. wird seitdem in beschränktem Masse weitergeführt. Ein verteilbarer Reingewinn konnte 1914 wegen Absatzrückgang nicht erzielt werden. Kapital: M. 6 000 000 in 6000 Aktien à M. 1000, übernommen von den Gründern zu 116.8823 % (siehe oben). Die G.-V. v. 5./6. 1912 beschloss Erhöh. um M. 2 000 000, deren Begebung erst nach Niederbringung der beiden neuen Schächte erfolgen soll. 60*