950 Salz- und Kali-Bergwerke. Die Braunkohlengewerkschaft Archibald in Westeregeln besitzt ein Grubenfeld von 54 300 000 qm Grösse u. hat darauf die 3 Schachtanlagen Schneidlingen, Cäsar u. Hake- born errichtet. Die 3 Schächte sind imstande, arbeitstäglich 40 000 hl Rohbraunkohle zu fördern, sodass hiermit nicht allein der Kohlenbedarf der Consol. Alkaliwerke W., sondern auch noch ein beträchtlicher Fernabsatz gedeckt werden kann. Die Schachtanlage Cäsar besitzt ausserdem noch eine Überlandzentrale mit einer Gesamtleistung von 4500 Kilowatt, die die gesamten Betriebe der Consol. Alkaliwerke W. u. der Gew. Hadmersleben, sowie einige Örtschaften in der Umgebung mit elektr. Energie versorgt. Archibald hatte im J. 1912–1914 einen Braunkohlenabsatz von 6 320 120, 6 287 730, 4 589 513 hl. Die elektr. Zentrale erzeugte 8 231 487, 11 733 164, 10 097 630 Kw.-St. Aus dem Kohlen- u. Stromverkaufe erzielte die Gew. für 1911–1914 eine Ausbeute von M. 150, 50, 50, – pro Kux. Die Beteil. bei der Gew. Thüringen ergab für 1910–1914 eine Ausbeute von M. 400, 300, 250, 200, 0 pro Kux; Gew. Asse zahlte 1910 M. 400; 1911–1914 nichts; die Kaliwerke Salzdetfurth verteilten an Div. für 1905–1914: 14, 14, 12, 10, 9, 15, 18, 24, 24, 15 %. Kapital: M. 17 636 000, und zwar M. 13 636 000 in 13 636 St.-Aktien (Nr. 1–13 636) à M. 1000 u. M. 4 000 000 in 4000 Prior.-Aktien (Nr. 1–4000) à M. 1000. Letztere mit Vorz.-Div. von höchstens 4½ % mit Nachzahlung, jedoch ohne Anspruch auf weitere Div. Urspr. A.-K. M. 7 000 000 in St.-Aktien, erhöht lt. G.-V.-B. vom 4. Dez. 1895 um M. 4 000 000 in 4000 Prior.-Aktien à M. 1000, fernere Erhöhung lt. G.-V.-B. v. 21. Juni 1899 um M. 1 400 000 (auf M. 12 400 000) in 1400 St.-Aktien, div.-ber. ab 1. Jan. 1900, behufs Erwerbung der Genussscheine, wozu auch noch M. 1 400 000 aus dem Spez.-R.-F. ver- wendet wurden. Auf je 5 eingereichte Genussscheine wurde unter Vergütung von Aktienstempel eine neue Aktie ausgefolgt. Die a. o. G.-V. vom 6./3. 1911 beschloss weitere Erhöhung des A.-K. um M. 2 800 000 in 2800 St.-Aktien, Hiervon dienten M. 2 100 000, begeben zu 200 %, div.-ber. ab 1./1. 1912, zum Erwerb von 700 Kuxen der 1000 teiligen Kali- gewerkschaft Orlas in Nebra sowie von 70 % der an den Bergwerksbesitz der Gew. Orlas angrenzenden sogen. Unstrutfelder einschl. der Gew. Nebra. Da die Alkaliwerke Westeregeln bereits mit 25 % an diesen Unternehm. beteiligt waren, so verfügen sie jetzt über 950 Orlas- kuxe u. einen Anteil von 95 % an dem übrigen Felderbesitz. Die restlichen M. 700 000 neuen Aktien der Em. v. 6./3. 1911, div.-ber. ab 1./1. 1911, wurden von dem Konsort. Mittel- deutsche Creditbank etc. zu 180 % übernommen, angeboten den alten Aktionären 12: 1 im März 1911 zu 185 %. Der Erlös dieser 700 Aktien diente zur Verstärk. der Betriebsmittel. Sämtl. Kosten dieser Kap.-Erhöh. trug die Ges., die Kosten der Einführ. an den Börsen aber das Übernahmekonsort. der M. 700 000 neuen Aktien u. die Mitteld. Creditbank in Frankf. a. M., letztere als Einbringerin der 700 Orlaskuxe u. der 70 % Anteile an den Unstrutfeldern. Das aus der Kap.-Erhöh. um M. 2 800 000 erzielte Aufgeld floss nach Abzug der Kosten mit M. 2 446 684 dem R.-F. (Kap.-R.-F.) zu. Die G.-V. v. 26./4. 1911 beschloss dann nochmalige Erhöh. des A.-K. um M. 2 436 000 (also auf insges. M. 17 636 000) in 2436 St.-Aktien, mit Div.-Ber. ab 1 1911, begeben zu pari zum Erwerb von 348 Kuxen der Gew. Rossleben; für jeden Kux wurden 7 neue Aktien gewährt. 336 Rossleben-Kuxe waren bereits im Besitz der Ges. Die Prior.-Aktien können zu 105 % amortisiert werden, und zwar nicht nur unter Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften für die Herabsetzung des Grundkapitals und Verteilung von Gesellschaftsvermögen (Art. 248 in Verbindung mit Art. 243, 245 des H.-G.-B.), in welchem Falle das Aufgeld ausschliesslich dem bilanzmässigen Jahres- gewinn oder dem besonderen R.-F. zu entnehmen ist, sondern auch ohne Beobachtung der gedachten Vorschriften, insofern die Amortisation vollständig aus dem nach der jährlichen Bilanz sich ergebenden Gewinn erfolgt. Zu der letztgedachten Amortisation bedarf es lediglich eines auf Antrag des A.-R. und der Dir. erfolgenden Beschlusses der gemeinsamen ord. G.-V. der Prior.- und St.-Aktionäre, für welchen Beschluss die ab- solute Majorität des in der G.-V. vertretenen Grundkapitals genügt, ohne dass es eines zustimmenden Beschlusses einer besonderen G.-V. der Prior.- oder der Stamm-Aktionäre bedarf. Durch solchen Beschluss wird festgesetzt, welcher Teil des Jahresgewinnes je- weilig zur Amortisation von Prior.-Aktien zu verwenden ist. Die Ausl. erfolgt event. vor fquli zum 2. Jan. Im Fall der Liquidation erhalten die Prior.-Aktien aus dem ver- teilbaren Liquidationsergebnis, bevor die St.-Aktionäre zu einem Bezuge gelangen, 105 % nebst etwa rückständigen Div., ferner eine Vergütung von 4½ % pro anno auf den Nominalbetrag ihrer Aktien, berechnet pro rata temporis nach Ablauf des dem Be- ginn der Liquidation zuletzt vorangegangenen Geschäftsjahres. (Genussscheine: Die ersten Zeichner der Aktien I. Emission erhielten auf Namen lautende Genussscheine (7000 Stück). Die Genussscheine wurden lt. G.-V.-B. v. 21./6. 1899 eingelöst. Im J. 1909 gelangte die Ges. in den Besitz sämtl. noch ausstehenden Genussscheine.) Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. in Westeregeln, Frankf. a. M. oder an einem anderen Orte Deutschlands. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. bis 10 % des A.-K. (erfüllt), höchstens 4½ % Div. den Prior.-Aktien vom übrigen Reingew. bis 10 % zur Sonderrückl. (bis 15 % des A.-K.), dann bis 10 % Tant. an Dir., vom Rest 4 % Div. an St.-Aktien, vom verbleib. Überschuss 10 % Tant. an A.-R., Rest zur Ergänzung der Jahres-Div. auf die St.-Aktien, insoweit nicht die G.-V. auf Antrag des A.-R. und der Dir. beschliesst, diesen Rest vollständig oder zum Teil zur Amortisation von Prior.-Aktien zu verwenden. Sollte in einem Jahre aus dem verteil- baren Reingewinn die Vorz.-Div. von 4½ % nicht vollständig entrichtet werden können, so findet – nach der Bezahlung der Prior.-Div. für das zuletzt abgelaufene Jahr — die