Metall-Industrie. 971 zeugmacherei, schliesslich den Fertigmacherwerkstätten: Schleiferei, Galvanisiererei etc. nebst Montage-, Pack- u. Lagerräumen. Die maschinelle Einrichtung besteht aus ca. 500 grösseren und kleineren Arbeitsmasch., wie hydraul. Pressanlage, Friktions-, Exzenter- und Zieh- Pressen, Drück-, Dreh- und Revolverbänken, einer grösseren Zahl Spezial- und auto- matischer Schraubenmasch. sowie ferner Schleif-, Galvanisier- u. a. Anlagen. Für Kraft u. Beleuchtung ist ein eigenes Elektrizitätswerk vorhanden. Zugänge für Neuanlagen, An- schaffung von Masch. u. Werkzeug erford. 1910 u. 1911 M. 141 165 bezw. 115 454. 1912/1913 Errichtung eines Neubaues mit ca. M. 460 000 Kostenaufwand. 600–1000 Beamte u. Arb., je nach der Saison. 1911 u. 1912 Steigerung des Umsatzes um je ca. 20 %. 1914/15 grosse Aufträge für die Heeresverwaltung. Kapital: M. 1 800 000 in 1800 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 500 000, erhöht lt. G.-V. v. 23./7. 1910 um M. 300 000 mit Div.-Ber. ab 1./10. 1910, begeben zu 150 % an ein Konsort. (Vorbesitzer etc.), Agio mit M. 134 702 an R.-F. Emittiert zur Abstoss. der Hypoth. (M. 380 000) sowie zur Vergrösserung des Werkes. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), vertragsm. Tant. an Dir. u. Beamte, 4 % Div., 5 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1914: Aktiva: Grundstück 100 000, Gebäude 900 000, Elektrizitäts- werk 1, Debit. u. Bankguth. 699 818, Kassa u. Postscheckkto 20 890, Effekten u. Kaut. 3131, Wechsel 141 859, Waren 1 393 431, Werkzeug 1, Arbeitsmasch. 1, Utensil. 1, Modelle 1, Fuhr- werke 1, Feuerversich. 3000. – Passiva: A.-K. 1 800 000, R.-F. 201 472, Talonsteuer-Res. 14 500 (Rückl. 2000), Kredit. 832 351, Div. 288 000, Tant. an A.-R. 13 152, Vortrag 112 659. Sa. M. 3 262 135. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 636 290, Abschreib. 518 413, Reingewinn 415 811. – Kredit: Vortrag 80 771, Betriebsgewinn 1 489 744. Sa. M. 1 570 516. Kurs Ende 1911–1914: 195.50, 268, 241.50, 209* %. Die Zulassung der Aktien zur Notiz an der Berliner Börse erfolgte Ende April 1911; erster Kurs am 2./5. 1911: 197 %. Dividenden 1906–1914: 10, 9, 0, 10, 11, 15, 16, 16, 16 %. Direktion: Franz Burgheim, Stellv. Gg. Stein. Aufsichtsrat: (Höchstens 7) Vors. Rentier Adolph Heegewaldt, Charlottenburg; Bankier Jul. Blank, Justizrat Alfred Hennigson, Bankier Jacques Goldschmidt, Berlin; Otto Engel, Oberschöneweide. Prokuristen: Kaufm. Paul Oehlrich, E. Michel, Otto Schicht, Oberschöneweide; Alfred Schnerzel, Berlin. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Deutsche Bank, C. Schlesinger-Trier & Co., Schwarz, Goldschmidt & Co. * 0 Gustav Genschow & Co., Akt.-Ges. in Berlin SW. 68, Charlottenstr. 6; Zweiggeschäfte in Cöln, Durlach, Hamburg, Wien, Lüttich u. Herstal b. Lüttich. Gegründet: 22./3. 1907 mit Anderungen v. 14., 15. u. 16./5. 1907 mit Wirkung ab 1./1. 1907; eingetr. 23./5. 1907. Gründung siehe Jahrg. 1913/14. Zweck: Erwerb u. Fortführ. der in Durlach u. in Wolfartsweier unter der Firma Badische Munitionsfabrik, G. m. b. H. bestehenden Munitionsfabriken, sowie der Waffengrosshandl. u. des Export- u. Importgeschäfts der bisherigen offenen Handelsges. in Firma Gustav Genschow & Co. in Berlin u. Cöln. Umsatz der Ges. einschl. der Tochterges. 1910–1912: M. 4 242 000, 5 558 000, 6 552 000; später nicht veröffentlicht. In allen Betrieben ca. 350 Personen beschäftigt. In den in Durlach u. Wolfartsweier in Baden beleg. Schrot- u. Munitionsfabriken fabriziert die Ges. in erster Linie Friedensmunition. Die Haupterzeugnisse sind: in der Schrotfabrik: Jagdschrot, Gewehrpfropfen u. Plomben, in der Munitionsfabrik: Militärpatronen sowie Pa- tronen für automatische Waffen, wie Büchsen, Karabiner u. Pistolen, Zündhütchen aller Art, Flobert- u. Revolverpatronen, Jagdhülsen, geladene Jagdpatronen sowie Messinghülsen u. Knallsignale für Eisenbahnen. Der Grundbesitz der Ges. umfasst ein Areal von über 36 200 qm, gelegen in Durlach u. Wolfartsweier bei Karlsruhe in Baden, wovon über 18 000 qm bebaut sind. Das Handelsengros-Geschäft der Ges. in Berlin, Cöln u. Durlach erstreckt sich auf den (frossvertrieb von Waffen, Munitionen sowie verwandter Artikel auf dem Kontinente, während die Pflege des überseeischen Exportes der Adolf Frank Export Ges. m. b. H. in Hamburg, deren sämtliche nom. M. 250 000 Anteile die Akt.-Ges. besitzt u. deren Verwalt. unter der Aufsicht der Genschow-Ges. geschieht, obliegt. Die Zweigniederlass. in Lüttich befasst sich mit der Fabrikation von belgischen Waften (Re- volver u. Jagdflinten) sowie dem Einkauf für die Zentrale u. Filialen u. dem direkten Ex- port von Belgien aus. Sie firmiert: „Gustav Genschow & Co. Société anonyme“ u. domi- ziliert in Herstal-lez-Liege, sie ist aber seit Kriegsbeginn im J. 1914 geschlossen. Die Fil. in Wien firmiert Gust. Genschow & Co. G. m. b. H. (Stammkap. K 50 000). Diese Beteil. sowie diejenige bei Adolf Frank Export G. m. b. H. (Stammkap. M. 250 000) wurden 1914 bis auf zus. M. 1 abgeschrieben. Der durch den Krieg entstandene Ausfall an Export wurde durch die verstärkte Arbeitsleistung im Landesinteresse ausgeglichen. Kapital: M. 2 550 000 in 2250 St.-Aktien (Nr. 1–2250) u. 300 Vorz.-Aktien (Nr. 1 bis 300) à M. 1000. Urspr. M. 1 250 000. 1908 Erhöhung um M. 250 000, begeben zu 157.50 % plus Aktienst. Lt. G.-V. v. 18./6. 1910 weitere Erhöh. um M. 250 000 in Aktien zu 165 %