Metall-Industrie. 983 Direktion: Carl Schreiber. Aufsichtsrat: Vors. Dr. phil. Rud. Schreiber, Stellv. Kaufmann u. Handelsrichter Rud. Eppenstein, Justizrat Dr. Ernst Riemann, Bank- Dir. Mor. Böhm, Breslau; Bankier Alfred Weinschenk, Frankf. a. M. Zahlstellen: Berlin u. Breslau: Dresdner Bank; Frankf. a. M.: Bass & Herz. H. Meinecke Akt.-Ges. in Carlowitz, Kreis Breslau. Gegründet: 4./6. 1898 mit Wirkung ab 1./1. 1898; eingetr. 16./9. 1898. Am 9./4. 1900 wurde die Firma „Breslauer Wassermesser- u. Eisenbau-Werke A.-G. vorm. H. Meinecke“ in Akt.-Ges. vorm. H. Meinecke abgeändert u. der Sitz der Ges. von Breslau nach Carlowitz verlegt. Jetzige Firma H. Meinecke Akt.-Ges. lt. G.-V. v. 29./4. 1913. Gründung s. Jahrg. 1899/1900. Die Übernahme der Firma H. Meinecke samt Grundstücken u. Fabriketablissement erfolgte für M. 1 542 146 abzügl. M. 753 084 Passiven. Zweck: Betrieb der zu Breslau-Carlowitz gelegenen Wassermesserfabrik, Metallgiesserei und Werkstatt für Eisenbau jeder Art, event. Errichtung aller mit diesen Fabrikationszweigen im Zusammenhang stehenden Betriebe auf dem Gebiete der Metall- und Eisenindustrie. Seit Mitte 1906 nur noch Herstellung von Wassermessern, alle anderen Fabrikationszweige wurden aufgegeben. Die mit Eisenbahnanschluss an die Staatsbahn versehenen Fabrik- anlagen sind auf einem in Carlowitz belegenen Grundstücke von rund 43 000 qm Grösse mit rund 8500 qm bebauter Fläche errichtet. Die wesentlichsten Baulichkeiten sind: Das Hauptgebäude mit den käufmänn. Bureaux u. Beamtenwohnungen, 2 Hauptwerkstätten mit Nebengebäuden, Lagerhaus, Masch.- u. Kesselhaus u. Metallgiesserei, letztere für eine Jahres- broduktion von rund 400 000 kg Metallguss. Die nötige Energie wird durch 2 Dampfmasch. von zus. ca. 200 PS., sowie durch Dynamos u. eine Akkumulatoren- Batterie erzeugt. Im J. 1913 Neubau einer Giesserei. Die Fabrik besitzt ein eigenes Wasserwerk mit einem 40 m hohen Wasserturm u. den Vorkehrungen für Filtration u. Reinigung des aus der Oder entnommenen Wassers. Die jetzige Jahresproduktion der Fabrik an Wassermessern beläuft sich auf ca. 50 bis 60 000 Stück, welche zum überwiegenden Teile nach dem Auslande geliefert werden. Ca. 550 Arbeiter. Die Ges. unterhält Zweiggeschäfte resp. Reparat.-Werk- stätten u. Agenturen in Berlin, Mailand. Das Beteilig.-Kto hat sich von M. 442 000 in 1911 auf M. 951 000 in 1912 erhöht. Die Erhöh. stammt aus einer Beteilig. an einem ähnlichen Unternehmen im Inlande, sowie aus den Beteilig. an der A.-G. Watermeterfabriek systeem Meinecke in Amsterdam u. der A.-G. Russische Fabrik für Wassermesser in Moskau. Die bisherigen Filialen in Amsterdam u. Moskau sind in diesen Ges. aufgegangen; von sonst. Beteilig. sind die hauptsächlichsten: Wassermesserwerke Ges. m. b. H. in Wien (St.-Kap. K 200 000); Société Anonyme belge pour la Fabrication des Compteurs Meinecke in Lüttich (Kap. frs. 250 000); Carl Andrae G. m. b. H., Wassermesserfabrik in Stuttgart (Kap. M. 365 000, wovon M. 91 000 im Besitze der Ges. Meinecke sind). Jährl. Umsatz ca. M. 2 000 000, der aber 1914 durch den Kriegszustand beträchtliche Verminderung erfuhr. Ende 1914 bezw. 1915 erhielt die Ges. Liefer. für Heeresbedarf. Für Forder. u. Beteil. im Auslande wurde 1914 eine Kriegsres. von M. 140 000 gebildet. Kapital: M. 1 800 000 in 1800 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 500 000. Die G.-V. v. 13 5. 1912 beschloss zur Verstärk. der Betriebsmittel Erhöh. um M. 300 000 mit Div.-Ber. ab 1.J. 1912, begeben zu 125 %. Agio mit ca. M. 60 000 in R.-F. Hypoth.-Anleihe: M. 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib., aufgenommen 1905 zur Tilg. von Hypoth. u. zur Stärkung der BetzäsbBztteel der Ges., Stücke à M. 500 auf Namen des Bresl. Bankhauses G. von Pachalys Enkel als Pfandhalter oder dessen Ordre u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1908 in längstens 18 Jahren durch jährl. Ausl. am 15./4. auf 1./7.; verstärkte Tilg. oder gänzl. Künd. immer nur am 1./7. mit 6 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Hypoth. zur 1. Stelle in Höhe von M. 500 000 nebst 4½ % Zs. zu gunsten genannten Bankhauses auf dem Fabriketabliss. der Ges. nebst Zubehör in Carlowitz bei Breslau. Zahlst. wie bei Div.-Scheinen. Verj. der Coup. 4 J. (K.), der Stücke nach gesetzl. Bestimmung. Noch in Umlauf Ende 1914 M. 370 000. Kurs in Breslau Ende 1905 bis 1914: 102.25, 102.50, 99, 99.50, 100.50, 100.80, 100, 97, 97, 99* %. Zugel. Aug. 1905; erster Kurs 17./8. 1905: 101.50 %. Oblig. darf die Ges. nur bis zur Hälfte des jeweiligen A.-K. ausgeben. Hypotheken: M. 300 000 zu 5 %, eingetragen zur II. Stelle auf dem Fabrikgrundstück. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 1) Mind. 5 % z. R.-F., 2) event. besondere Rücklagen, 3) vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4) 4 % Div., 5) vom Reingewinn abzügl. 1, 2, 4, 8 % Tant. an A.-R. (ausserdem eine jährl. Vergüt. von zus. M. 10 000), 6) Rest Super- Biv. oder nach Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1914: Aktiva: Fabrikgrundst. Carlowitz 100 000, Gebäude do. 364 000, Masch. 179 000, Werkzeuge u. Utensil. 1, Kraftwagen 9000, Modelle 1, Pflaster u. Gleise 1, Fuhrwerke 1, Beteilig. 963 000, Fabrikat.-Vorräte 838 925, Kassa 7990, Wertp. 1451, Debit. 1041 964, Versich.-Prämien 11 479, Bürgschaften 23 910. – Passiva: A.-K. 1 800 000, R.-F. 180 000, Spez.-R.-F. 225 000, Talonsteuer-Res. 10 000 (Rückl. 2000), Kriegsres. 140 000, Teil- schuldverschreib. 370 000, do. ausgel. 1000, do. Zs.-Kto 8381, Hypoth. 300 000, Kredit. 312 012, Bankkto 96 764, Div. 72 000, Tant. an Vorst. 4190, Grat. 8800, Vortrag 12 577. Sa. M. 3 540 726. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 123 579, Zs. 15 328, Abschreib. 61 557, Kriegsres. 125 000, Gewinn 99 568. – Kredit: Vortrag 45 187, Eingang von Dubiosen 894, Brutto-Gewinn 378 953. Sa. M. 425 034.