Metall-Industrie. Die Hassia, Gas- u. Elektrizitäts-Betriebsges. G. m. b. H. in Cassel, von der die Federstahl-Ges. das ganze St.-Kap. von M. 500 000 besitzt, betrieb bis 1912 im wesentlichen die Projektierung, Bau u. Einricht. von Gas-, Wasser- u. Elektriz.-Werken u. führte namentlich auf letzterem Gebiet grosse Installationsarbeiten aus, während der Fabrikationsbetrieb auf den Bau von Apparaten u. leichteren Eisenkonstrukt. zugeschnitten war. Der Betrieb dieser Gas-, Wasser- u. Elektr.- Werke wurde nach Fertigstell. von der Hassia-Ges. selbst übernommen. Der Anteil der Akt.-Ges. für Federstahl-Ind. am Reingewinn der ,Hassia“ betrug 1908–1911: M. 12 167, 13330 293 574, 109 334; 1912–1914: Nichts. Die Beleucht.-Unternehmungen umfassen Beteiligungen an nachfolg. Ges. m. b. H.: Gaswerk Ottendorf-Moritzdorf b. Dresden, Gaswerk Steinau in Hessen-Nassau, Gaswerk Oberaula in Hessen-Nassau, Gaswerk Lorsch a. d. Bergstr., Elektr.- Werk Goldbach-Hösbach b. Aschaffenburg, Elektr.-Werk Ostheim v. d. Röhn, Elektr.-Werk Uder, Prov. Sachsen, Licht- u. Kraftwerke Harz G. m. b. H. Osterode a. H., Gas- u. Elektr.-Werk Grevenmacher i. Luxemburg, Gaswerk Plochingen in Württ., Gaswerk Ebersbach-Reichenbach in Württ., Gaswerk Sieglar, Spich bei Troisdorf, Freigerichter Gaswerk Somborn (Bez. Cassel), Gaswerk Turn bei Teplitz, Wasserwerk Karlstadt in Bayern. Mit den betreffenden Gemeinden sind ausschliessliche Konz.-Verträge auf 30–50 Jahre abgeschlossen worden. Nach Ablauf der Konz. sind die Gemeinden berechtigt, die Betriebe zu bereits jetzt festgesetzten Kaufpreisen zu übernehmen. Im J. 1912 hat sich das Geschäft im Fabrikationsbetrieb der Ges. weiter befriedigend entwickelt. Dagegen wurde der Abschluss ungünstig beeinflusst durch die Verluste der Tochterges., der „Hassia“, Gas- u. Elektr.-Betriebsges. m b. H. Der aus der Beteilig. an der „Hassia', entstandene Verlust in Höhe von M. 517 404 ist hervorgerufen worden einerseits durch die unsachgemässe Leitung eines inzwischen ausgetretenen Vorstands- mitgliedes, andererseits durch die Auflösung der von der Hassia- betriebenen verlustbringenden Fabrikations- u. Installations- Geschäfte Die Fabrikations- Tätigkeit der „Hassiaé wurde ganz eingestellt u. die „Hassia“ in eine reine Betriebsges. für die von ihr erbauten Gas-, Elektr.- u. Wasserwerke umgewandelt. Diese Massnahmen haben der Akt.-Ges. grössere Verluste verursacht, als vorausgesehen werden konnte. Die Akt.-Ges. war aber in der Lage, diese Verluste durch den erheblichen Gewinn (M. 516 505), den sie im J. 1912 durch den Verkauf der Beyenburger Aktien, sowie durch die Gewinne der Fabrikat.-Zweige hatte, nicht nur auszugleichen, sondern auch Abschreib. vorzunehmen u. einen entsprechenden Gewinnüberschuss auszuweisen. Die „Hassia-Werke“ stehen Ende 1914 mit M. 4 719 441 zu Buch, nachdem darauf 1911–1914 M. 2 768 963 abgeschrieben bezw. zurückgestellt sind. Im J. 1912 hat die Akt.-Ges. sämtl. Werke fertiggestellt, mit Ausnahme des Elektrizitätswerkes Eisdorf-Osterode, welches erst 1913 den vollen Betrieb aufnahm. 1914 u. 1915 umfangreiche Lieferungen von Munitionsartikeln. Die Akt.-Ges. f. Federstahl-Ind. ist mit M. 30 000 bei den Vereinigten Thür. Metall- werken-Fabriken in Mehlis beteiligt. Letzte Div. 15 %. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht 1889 um M. 500 000 übernommen von einem Konsort. zu 145 %, angeb. den Aktionären zu 150 %. Die a. o. G.-V. v. 11./6. 1908 beschloss nochmalige Erhöh. um M. 500 000, übernommen von der Dresdner Bank zu 140 %, angeboten den alten Aktionären zu 145 %. Weiter erhöht behufs Ausdehnung des Unternehmens lt. G.-V. v. 7./4. 1911 um M. 1 000 000 (auf M. 3 000 000) in 1000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1911, übernommen von der Dresdner Bank zu 195 %, angeboten den alten Aktionären zu 200 %. Agio mit M. 871 392 im R.-F. Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % Oblig. lt. G.-V. v. 27./9. 1909, rückzahlbar zu 102 % ab 1915–1944. Die Anleihe wurde an die Dresdner Bank zu 98 % begeben. Die neuen Mittel dienten zur Vergrösserung der Abteil. für den Bau von Gasanstalten u. Beleuchtungs- anlagen, welche die Hassia Masch.-Fabrik betreibt. Hypoth.-Anleihe: M. 1 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. vom Sept. 1912, rückzahlb. zu 103 %. Zinsen am 1./4. u. 1./10. Tilgung ab 1916. Für die Anleihe wurde eine Sicher.- Hypoth. von M. 1 600 000 bestellt zur ersten Stelle auf den Grundbesitz der Hassia, sowie auf 10 Gas- u. Elektrizitätswerke der A.-G. für Federstahlindustrie, sowie auf die Zweigfabriken in Aschersleben u. Wiesensteig. Die Anleihe, aufgenommen zur Abstossung der Bank- schuld, wurde übernommen von der Dresdner Bank, Filialen Kassel u. Hannover zu 96.50 %. Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im Mai. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. bis 10 % des A.-K. (ist erfüllt), 4 % Div.; nach Vor- nahme aller event. besonderen Abschreib. u. Rücklagen die vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte, 10 % Tant. an A.-R., Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1914: Aktiva: Grund u. Boden 168 280, Gebäude 260 122, Masch. 1, Mobil. 1, Utensil. 1, Modelle 1, Werkzeuge 1, Pferde u. Wagen 1, Kontor 1, Betriebs- material. 6233, Emballagen 1269, Dampf 630, Kassa 6403, Wechsel 1487, Effekten 66 752, Debit. 343 281, Fabrik-Vorschuss-Kto 2125, Fabrikat.-Kto 298 093, Avale 176 000, Fil. Aschersleben 147 855, do. Wiesensteig 159 455, Hassia u. Werke: Anlagewerte 4 366 195, do. Debit.-Überschuss 75 751, do. Waren-Vorräte 170 157, do. Grundstück, Gebäude u. Mobil. der Hassia in Cassel 107 337, Verlust 1 356 351. – Passiva: A.-K. 3 000 000, Obligat. I 1 000 000, do. II 1 500 000, do. Zs.-Kto 40 364, R.-F. 1 360 063, Debit.-R.-F. 3052, Kredit. 85 696, Banken-Kto 526 100, Jubiläums- Stift. 20 000, Arb.-Unterst.-F. 2463, unerhob. Div. 50, Avale 176 000. Sa. M. 7 713 791.