Metall-Industrie. 999 Direktion: Ing. G. Müller, Kaufm. Herm. Beitter. Prokuristen: Kaufm. Th. Bergmann, Ober-Ing. Carl Aug. Sobbe, Betriebs-Dir. W. Clauss, Betriebs-Dir. Franz Pacher, K. L. A. Heldt, Edwin Entress, Carl Völler. Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Geh. Baurat Dr. Ing. Heinr. Ehrhardt, Stellv. Komm.-Rat Bankier Max Trinkaus, Gen.-Leutn. z. D. Exc. Ernst von Reichenau, Düsseldorf; Bankier L. Zuckermandel, Geh. Reg.-Rat Prof. Dr. Herm. Paasche, Bankier Dr. Max Oechelhäuser, Staatsminister z. D. Dr. Ernst von Richter, Exz., Berlin; Komm.-Rat Nicol. von Dreyse, Eise- nach; Bankier Karl Sulzbach, Frankf. a. M. Zahlstellen: Düsseldorf: Eigene Kasse, C. G. Trinkaus; Berlin: C. Schlesinger-Trier & Co., Nationalbank für Deutschland, Bank für Handel u. Ind., Deutsche Bank; Frankf. a. M.: von Erlanger & Söhne, Gebr. Sulzbach;: Berlin u. Wiesbaden: Mitteld. Creditbank. C. Heckmann, Akt.-Ges. in Duisburg mit Zweigniederlassung in Aschaffenburg. Gegründet: 11./3. bezw. 27./7. 1909 mit Wirkung ab 1./10. 1908; eingetr. 14./7. 1909. Gründer siehe Jahrg. 1913/14. Geh. Komm.-Rat Paul Heckmann, Baurat Georg Heck- mann, Berlin, übernahmen bei der Gründung nom. M. 8 997 000 Aktien Lit. A u. nom. M. 1 000 000 Aktien Lit. B mit der Massgabe, dass die nom. M. 8 997 000 Lit. A zuzügl. des Ausgabe-Agios von 8 % als voll gezahlt galten, während die nom. M. 1 000 000 Aktien Lit. B als mit 50 % zuzügl. des Ausgabekurs-Agios von 8 % auf den Nominalbetrag der Aktien eingezahlt galten (die restl. 50 % sind am 29./7. 1909 in bar geleistet worden). Als Gegenwert hierfür u. für eine Barherausgabe von M. 3240 brachten Paul u. Georg Heckmann die von ihnen als Alleininhabern der Firma C. Heck- mann zu Berlin unter dieser Firma betriebenen Fabrikunternehmen in Duisburg u. Aschaffen- burg einschliessl. des Firmenrechts auf Grund der in Aktivis u. Passivis mit M. 13 646 949 abschliessenden Einstandsbilanz vom 30./9. 1908 in die Akt.-Ges. als Sacheinlage ein. Die Geschäfte in Duisburg u. Aschaffenburg gingen vom 1./10. 1908 ab für Rechnung der Akt.- Ges. u. diese übernahm von diesem Tage ab das Vermögen u. die Schulden beider Geschäfte mit allen Rechten und Verbindlichkeiten. Der Wert der Einbringung bezifferte sich nach der Eröffnungsbilanz auf M. 13 143 709. Zweck: Erwerb der Firma C. Heckmann in Duisburg und Aschaffenburg und die Fortführung der von ihr betriebenen Fabriken und Geschäfte, insbesondere die Herstellung u. der Vertrieb von Roh-, Halb- u. Fertigfabrikaten aus Kupfer und anderen unedlen Me- tallen u. deren Legierungen. Spezialität: Kupferröhren, Kupferbleche, kupferne Feuer- buchsen, Rundkupfer, Bronzeröhren, Messingröhren, Messingbleche, Messingstangen, Bronzen und Monelmetall, insbesondere für Lokomwytiv- u. Schiffsmaterial u. für Militärwerkstätten. Umsatz 1908/09–1912/13: M. 15 059 147, 16 967 372, 17 138 916, 21 123 510, 25 234 071. Zu- gänge auf Anlage-Kti 1908/09–1912/13: M. 376 692, 654 607, 486 892, 428 862, 91 176. In Duisburg u. Aschaffenburg ca. 125 Beamte u. 1070 Arb. Starke Beschäftigung für Kriegs- bedarf. Auftragsbestand am 30./9. 1914 rd. M. 6 200 000. Die Fabrikanlagen umfassen: a) das Werk Duisburg (Grundfläche ca. 6 ha, wovon ca. 43 000 qm mit Fabrikgebäuden bebaut). Das Fabrikterrain liegt in Hochfeld an der Hüttenstrasse, mit der Hinterfront direkt am Rhein, hat eigene Kaianlage und zwei Eisen- bahnanschlüsse. Als Betriebsmittel stehen dem Duisburger Werk zur Verfügung: 1 Schmelz- werk mit 3 Gebläseschachtöfen u. 5 Raffinieröfen, 1 grosse Metallgiesserei, 17 Dampfkessel mit ca. 2000 qm Heizfläche, 15 Dampfmasch. mit ca. 8000 PS, 12 Walzenstrassen, 9 Betriebs- werkstätten für Rohr- u. Stangenfabrikation, 1 kompl. Drahtzieherei, 29 Glühöfen, 1 Press- werk, 2 Kupferschmiedewerkstätten, 1 mechan. Werkstatt, 1 mechan. Schreinerei, 1 grosse Metalldreherei, 1 Schmiede, 1 Hammerwerk, 1 Pressluftanlage, 2 elektr. Kraft- u. Licht- zentralen, 2 Eisenbahngleisanschlüsse, 1 Kaianlage mit elektr. Verladekran am Rhein. Zu dem Duisburger Werk gehört ein Bauterrain in Grösse von ca. 1, 6 ha, darauf sind errichtet 24 Wohnhäuser mit ca. 65 Beamten- u. Arb.-Wohnungen. b) das Werk Aschaffenburg, Grösse 5,8 ha, hiervon entfallen auf Fabrikterrain ca. 3 ha. Die Grundstücke liegen in den Steuergemeinden Aschaffenburg u. Schweinheim, gegenüber der Station Aschaffenburg-Süd, und haben eigenes Anschlussgleis. Die gesamte bebaute Grundfläche beträgt 9050 qm, davon entfallen auf Fabrik- u. Verwaltungsgebäude ca. 7800 qm, auf Beamten- und Arb.-Häuser ca. 1250 qm. Die Betriebskraft wird durch 3 Dampfmasch. mit einer Gesamtpferdestärkezahl von 600 Ps geliefert, die von 3 Dampfkesseln mit Überhitzern in zus. 430 qm Heizfläche gespeist werden. Das Werk besitzt Schmelz- und Glühöfen, Walzwerke, Hammerwerke, Pressen u. Ziehbänke, elektr. Kraftübertragung u. elektr. Beleuchtungsanlage, Vollbahn- u. Schmalspurgleisanlagen. Die Ges. nahm massgebenden Einfluss auf die in Südwest- afrika, 60 km von Swakopmund gelegene Khankupfergrube in Khan durch Erwerb der Mehrheit der St.-Anteile der sie besitzenden Ges. m. b. H. u. durch Übernahme eines dieser Ges. gewährten Kredits. Die Grube ist seit einer Reihe von Jahren erschlossen. Die Aufschlussarbeiten haben ein gutes Resultat an Qualität u. Quantität des Erzes ergeben. Aufbereitungsanstalt u. regelmässige Förderung seit 1914 in Betrieb; Bahnanschluss. Die Ges. Heckmann hat hierbei den Vorteil, beim Bezuge eines Teiles ihres Bedarfes an Roh- kupfer vom Markt unabhängig zu sein. 1912 auch Beteil. mit M. 160 000 an der Gründung der Rich. Herbig & Co. G. m. b. H. in Berlin, einer Verkaufs-Ges. für die Fabrikate der Ges. u. verwandte Artikel.