1036 Metall-Industrie. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Sept. 1913: Aktiva: Kassa 697, Debit. 42 347, Grundstück 10 000, Gebäude 45 068, Masch. 15 330, Werkzeuge 8897, Mobil. 1260, Utensil. 1122, Waren u. Rohmaterial 54 140, Effekten 3000, Verlust 47 878. – Passiva: A.-K. 150 000, Akzepte 10 458, Antizi- pations-Kto 2038, Bank-Kto 3027, Kredit. 22 328, Lehrlings-F. 288, R.-F. 600, Hypoth. 41 000. Sa. M. 229 741. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 32 814, Abschreib. auf Gebäude, Masch. etc. 22 763, Frachten 5682, Gehälter 11 910, Kohlen 3042, Löhne 58 897, Provis. 1854, Reparat. 916, Unk. u. Reisekto 12 508, Zs. 2232, Debit. 70. – Kredit: Waren, Rohgewinn 104 815, Verlust 47 878. Sa. M. 152 693. Dividenden 1907/08–1912/13: 5½, 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Grüdelbach, Möhring. Aufsichtsrat: Vors. Justizrat Bernh. Dyckhoff, Bank-Dir. Wilh. Gersie jun., Osnabrück; Wilh. Klapheck, Essen a. d. Ruhr. Eisenhütte Silesia Act.-Ges. in Paruschowitz b. Rybnik, O.-Schl. General-Direktion in Berlin, W. 56, Markgrafenstr. 53/54. Werke in Paruschowitz u. Breslau. Zweigniederlassungen in Berlin und Breslau. Gegründet: 21./5. 1898 mit Wirk. ab 1./1. 1898; eingetr. 13./7. 1898. Firma bis 30./4. 1904: Emaillirwerk u. Metallwarenfabrik Silesia. Gründung s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Betrieb des der Kommandit-Ges. Emaillirwerk Silesia, Caro, Hegenscheidt & Comp. früher gehörigen Etabliss. Paruschowitz b. Rybnik (übernommen für M. 3 000 000); Verarbeitung und Verwertung von Montanprodukten, insbes. von Walzwerksfabrikaten aller Art, Handel mit Metallen und den daraus herzustellenden Fabrikaten. Gesamtumsatz 1906–1914: M. 9 631 554, 10 574 825, 7 863 852, 7 661 217, 8 586 262, 9791 854, 10 708 061, 11 246 240, 8 266 245. – Die Ges. besitzt Werke in Paruschowitz und Breslau. Das Paruschowitzer Werk fabriziert Feinbleche und Qualitätsbleche aller Art, sowie emaillierte und verzinnte Haushaltungsgeräte. Das Breslauer Werk betreibt die Herstellung emaillierter Haushaltungsgeräte. Das Paruschowitzer Werk besteht aus: a) den Blechwalzwerken. Dieselben umfassen 5 Walzen- strassen mit zus. 18 Gerüsten mit den dazu gehör. Gaserzeugern, Ofen, Kessel- u. Glüh- häusern, Appretur- u. Reparaturwerkstätten, sowie Beizen, ferner elektr. Licht- u. Kraftanlage, Zentralpumpstation, Lagerräume u. Zubehör; b) der Geschirrfabrik. Dieselbe umfasst Stanz- werk, Planierwerk, Klempnerei, Anschlagschmiede, Glühhäuser, Beizen, Schmelze, Mühle, Emaillierwerk, Gaserzeugeranlagen, Tischlerei u. Kistenfabrik, Verzinnerei, Masch.- u. Kessel- gebäude, elektr. Licht- u. Kraftanlage, Reparaturwerkstätten, Laboratorium, Lagergebäude u. Zubehör. 419 Hilfs- u. Arbeitsmasch. für Kraftbetrieb, 75 Arbeits-Öfen, 19 elektr. Krahne, Aufzüge u. Elektro-Hängebahn, eigene Hauptbahnanschlüsse; 38 Wohnhäuser für Beamte Arb., ausserdem sind 2 grosse Arb.schlafhäuser bezw. Kasernen u. ein Gasthaus vorhanden. Das Breslauer Werk besteht aus der Geschirrfabrik mit Klempnerei, Emaillierwerk, Lager- gebäude u. Zubehör. Das Grundeigentum des Paruschowitzer Werkes beträgt 110 ha 61 a 54 qm, das des Breslauer Werkes 29 a 46 qm. Anzahl der Arbeiter zirka 2745. Gesamtabschreib. 1898–1914 M. 7 031 163. Die Ges. gehört dem Verband europ. Emaillierwerke an. Bei der Ges., die grossen Export betreibt, hat der Ausbruch des Krieges 1914 zu einer grossen Stockung des Absatzes und zu umfangreichen Betriebsverminderungen geführt; eine Div. wird nicht verteilt. Die Nickelmetallwarenfabrik in Paruschowitz ist 1902 an die A.-G. Ver. Deutsche Nickel-Werke vormals Westfäl. Nickelwalzwerk Fleitmann, Witte & Co. in Schwerte abgetreten. Die Ges. hat im Mai 1908 mit dem Düsseldorfer Emaillier werk Wortmann & Elbers in Düsseldorf-Oberbilk ein Abkommen getroffen, wonach unter Umwandlung der genannten Düsseldorfer Firma in eine Akt.-Ges. die rheinisch-westfäl. Unternehmungen der Eisenhütte Silesia, nämlich das frühere Rheinische Emaillierwerk zu Köln-Ehrenfeld und das Schwelmer Emaillierwerk in Schwelm, in diese neue Ges. eingebracht wurden. Die neue Ges. firmiert „Rhenania Ver. Emaillierwerke“ mit Sitz in Düsseldorf, A.-K. M. 3 000 000 bei Einzahlung des vollen gesetzl. R.-F. von M. 300 000 u. bei Belastung mit einer 4½ % Hypoth. von M. 500 000. In diese A.-G. sind die Fabriken in Köln u. Schwelm nebst allen Inventarien, Beständen u. Aussenständen für rund M. 2 000 000 inferiert worden. Die Silesia hat einen über den Wert der IIlationen hinausgehenden Teil des A.-K. gezeichnet u. dem Effekten- Konto zugeführt (jetziger Aktienbesitz M. 2 014 000). Div. der A.-G. Rhenania 1908/09 bis 1913/14: 7, 8, 10, 10, 8, 0 %. Für eine hypoth. Anleihe der Rhenania von 1913 im Betrage von M. 1 500 000 leistete Silesia Bürgschaft. Die Ges. Silesia ist ferner beteiligt an der Dellarocca-Akt.-Ges. in Berlin (A.-K. 1912 herabgesetzt), an der englischen Ges. Macfarlane- Robinson Ltd., Glasgow-Wolverhampton, an dem Emaillierwerk Germania G. m. b. H., Rosenthal b. Breslau, und an der Ges. Franz Glinicke Sohn & Co. G. m. b. H. in Berlin. Das Effektenkto (Div.-Werte) stand Ende 1914 mit M. 4 075 088 zu Buche. Kapital: M. 10 000 000 in 10 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 5 250 000, erhöht lt. G.-V. vom 20./3. 1899 um M. 1 750 000, angeb. den Aktionären zu 140 %. Für die Ausgestaltung der Walzwerksanlagen, sowie zur Verstärk. der Betriebsmittel beschloss die a. o. G.-V. v. 20./11. 1906 nochmalige Erhöh. um M. 3 000 000, übernommen von einem Konsort., angeb. den alten Aktionären zu 114 %, eingez. 25 % u. das Agio bei der Zeichnung, restl. 75 % waren spät. bis 31./12. 1909 einzuzahlen.