Metall-Industrie. 1039 Verein. Flanschenfabriken u. Stanzwerke, A.-G. in Regis, Bezirk Leipzig; Zweigniederlassung in Hattingen a. Ruhr. Gegründet: 19./6. bezw. 12./10. 1901 unter der Firma Flanschenfabrik u. Stanzwerk, A.-G. vorm. Ernst Höfinghoff in Hattingen; eingetr. 17./10. 1901. Gründung s. Jahrg. 1913/14. Gemäss G.-V.-B. v. 21./6. 1902 wurde die Firma wie gegenwärtig geändert u. der Sitz nach Düsseldorf verlegt; dann lt. G.-V. v. 11./5. 1903 der Sitz nach Regis verlegt. Zweck: Betrieb von Flanschenfabriken u. Stanzwerken, insbes. Fortbetrieb der jetzigen Werke in Regis u. Hattingen. Die Ges. fabriziert Flanschen u. sonst. Rohrverbindungs- stücke, Stanz- u. Pressteile aller Art für Maschinenfabriken, Schiffswerften, Automobil- fabriken etc., ferner Artikel für Eisenbahnbedarf. Die Hauptfabrikation ist 1901 von Essen nach der neuen Fabrik in Hattingen verlegt. 1902 wurden die Flanschenfabriken von A. Halbfass in Regis i. S. u. Werl i. W. u. A. Linde & Co. in Duisburg hinzuerworben. Das Werk in Werl wurde 1906 verkauft. Die Grundstücke der Ges. in Regis, Hattingen u. Duisburg-Wanheimerort umfassen zus. einen Flächeninhalt von 33 963,5 qm, wovon 11 565 qm zu Fabrikzwecken bebaut sind. Ausser diesen Fabrikgebäuden befindet sich in Regis ein Verwaltungsgebäude mit der Wohnung des Dir. sowie mehrere Wohnhäuser. Auf dem Hattinger Grundstück ist ausser dem Fabrikgebäude ein Wohnhaus für den Dir. vorhanden. Das Werk in Duisburg-Wanheimerort wurde, um die Fabrikation zu konzentrieren u. zur-Ersparung von Unk., anfangs 1912 ausser Betrieb gesetzt. Das Grundstück nebst Gebäude daselbst soll verkauft werden. Die Zugänge auf Anlage-Kti in sämtl. Fabriken betrugen 1907–1914 M. 208 221, 128 874, 161 285, 117 764, 62 015, 60 848, 313 405 (1913 inkl. Erwerb der benachbarten Märkischen Stahlwerke in Hattingen), 280 190. Anschaffungswert der gesamten Anlagen 1902–1914 M. 2 894 825 bei M. 1 455 937 Abschreib., somit Buchwert Ende 1914 M. 1 438 888. Umsätze 1909 – 1911: M. 1 342 790, 1 578 011, 1 817 814; später nicht veröffentlicht. Die Ges. gehört mit einem Teil ihrer Erzeugnisse dem Deutschen Flanschen- Verband G. m. b. H. in Leipzig an. Der Krieg legte das Geschäft zunächst fast völlig lahm, später gelang es ab Nov. grössere Aufträge in Kriegsmaterial zu erhalten; auch 1915 ist die Ges. reichl. mit Aufträgen versehen. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000. Die alten Aktien waren bis 30./11. 1902 einzureichen, um mit der neuen Firma versehen zu werden. Urspr. M. 575 000, erhöht zwecks Erwerb der Fabriken in Regis, Werl u. Duisburg-W. lt. G.-V. v. 21./6. 1902 um M. 725 000 (auf M. 1 300 000), überlassen den Verkäufern der Anlagen in Regis u. Duisburg zu pari. Die G.-V. v. 11./5. 1903 beschloss Herabsetz. des A.-K. um M. 131 000, indem 131 Aktien der Ges. freiwillig franko Valuta zur Verf. gestellt wurden; hierdurch wurde die Unterbilanz von Ende 1902 M. 87 650 getilgt und ein R.-F. gebildet. Die G.-V. v. 10./10. bezw. 28./11. 1905 beschlossen das A.-K. um M. 231 000 zu erhöhen. Diese Aktien wurden den Aktionären v. 10.–30./1. 1906 zu 106 % angeboten; nochmals erhöht lt. G.-V. v. 25./10. 1906 um M. 100 000, übernommen von der Commerz- u. Disconto-Bank in Berlin zu 117.50 %. Zur Stärk. der Betriebsmittel beschloss die a o. G.-V v. 7./12. 1912 weitere Erhöh. um M. 300 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1913, übernommen vom Chemnitzer Bankverein zu 117 % unter Trag. sämtl. Em-Kosten; nochmals erhöht lt. G.-V. v. 5./6. 1915 um M. 200 000 (auf M. 2 000 000) in 200 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1915, übernommen von dem Chemnitzer Bankver. unter Trag. der Hälfte der Emiss.-Kosten, anzubieten den alten Aktionären zu 105 %. Hypoth.-Anleihe: M. 300 000 in 4½ % Oblig. rückzahlbar zu 102 %; aufgenommen 1906 zur Ablös. sämtl. Hypoth. Tilgung innerhalb 27 Jahren ab 1910 durch Verlos. oder freihänd. Rückkauf. Noch in Umlauf Ende 1914 M. 235 500. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., hierauf 4 % Div., vom Ubrigen vertragsm. Tant. an Vorst., 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen J ahresvergüt. von M. 1500 pro Mitgl.), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1914: Aktiva: Grundstücke 237 184, Gebäude 660 591, Masch. 398 290, Transmiss.-Anlagen 18 312, Bureau-Utensil. 1, Betriebs- do. 22 999, Werkzeuge 50 596, Modelle 1, Öfen u. Schmiedefeuer 1, Gleisanlagen 10 019, elektr. Beleucht.-Anlagen 17 948, Heizung, Wasserleit. u. Badeeinricht. 16 906, Entwässerungs- u. Kanalis.-Anlage 1, Kraftfahr- zeuge 6030, Telephon 1, Pferde u. Wagen 1, Lizenzen 1, Patente 1, Fabrikat.-Kto 910 006, Kassa 10 248, Wechsel 4533, Debit. 307 570, Bankguth. 10 051, Guth. bei Postscheckämtern 12 528, do. Wien 14 181, vorausbez. Talonsteuer 7648, Vorschusszahl. 4500, Guth. an Kredit. etc. 7734, Hinterleg.-Kto 3457, Avale 5663, Versich. 40, Beteilig. 7250. – Passiva: A.-K. 1 800 000, Oblig. 235 500, R.-F. 260 628, Kredit. 165 455, Bankschuld (Hattingen) 106 890, div. Rückstell. 24 321, Rückvergüt. an Debit. 10 416, Avale 5663, Arb.-Unterstütz.-F. 25 000, Accepte 91 366, unerhob. Div. 210, Kontokorrentres. 12 000, Gewinn 6850. Sa. M. 2 744 302. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 200 369, Zs. 15 164, Provis. 33 572, Verlust u. Abschreib. a. zweifelh. Aussenstände 3764, Abschreib. 132 224, Kontokorrentres. 12 000, Gewinn 6850. – Kredit: Vortrag 77 190, Betriebs-Uberschuss 324 850, Ertrag aus Häusern u. Grundstücken 1905. Sa. M. 403 946. Kurs Ende 1912–1914: 132, 111, 108* %. Einführ. an der Berliner Börse erfolgte 25./6. 1912 zu 125.50 %. Dividenden 1901–1914: 0, 0, 0, 6, 9, 12, 12, 5, 4, 4, 7, 9, 6, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Direktoren: Kaufm. M. Köhler, Regis; Ing. G. Andereya, Hattingen.