Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. 1057 worden, dass infolge Übergründung die flüssigen Mittel der Ges. beeinträchtigt wurden u. die innere Zentralisier. der Organisation grosse Kosten erforderte, ferner dass ein Brand- unglück das Unternehmen traf und schliesslich noch die schlechte Konjunktur hinzukam, Die Bemühungen, eine Stundung der Forder. oder Herbeischaff. neuer grösserer Kapitalien herbeizuführen, ist unmöglich gewesen, so dass die Ges. sich schliesslich an die Gläubiger wenden musste. Die a. o. G.-V. v. 28./12. 1911 sollte über die Liquidation der Ges. beschliessen, doch wurde diese abgelehnt, weil man glaubte, die Ges. nach einer Sanierung fortführen zu können. Siehe unten G.-V. v. 12./3. 1912 wegen Sanierung. Die Aussichten des Unter- nehmens wurden als nicht ungünstig bezeichnet u. man hofft, nach erfolgter Sanierung wieder bessere Zeiten zu sehen. Die Aktien befinden sich sämtl. in den Händen der Vor- besitzer sowie des Bankhauses J. Wichelhaus P. Sohn u. des Barmer Bankvereins, die sie in mässigem Betrage zur Deckung ihrer Forder. an die seinerzeitigen Vorbesitzer über- nommen hatten. – Eine Gesundung der Verhältnisse soll dadurch angebahnt werden, dass die Betriebe in Leimbach u. Schönebeck zus.gelegt werden sollen. Zur Beseitig. der Ende 1911 neuerdings auf M. 438 088 apgewachsenen Unterbilanz sowie zur Sanierung der Ges. überhaupt beschloss die a. o. G.-V. v. 12./3. 1912 die Aktionäre aufzufordern, ihre Vorz.-Aktien der Ges. zur Verfüg. zu stellen zwecks Zus. legung im Verhältnis von 3:1 u. zwecks Wiederausgabe je einer Aktie auf eine zus. gelegte Aktie gegen Zahl. eines Kurswerts von 100 %; zus. wurden M. 432 000 eingezahlt. Das A.-K. beträgt jetzt M. 912 000, eingeteilt in 48 alten Vorz.-Aktien u. 864 neuen Vorz.-Aktien, die mit Wirkung ab 1./1. 1912 ein Vorzugs- recht auf 6 % Div. mit Nachzahl.-Anspruch u. Vorbefriedig. im Falle der Liquid. geniessen. Die Sanierung erbrachte die erwähnten M. 432 000 Barmittel. Insgesamt waren nach Über- tragung des Dislokationskto (M. 6506) und des Darlehnskto Dr. Tenge (M. 123 317) auf Sanierungskto u. nach Abzug der Sanierungskosten (M. 1241) M. 1 098 582 verfügbar Diese wurden wie folgt verbucht: zur Tilg. der Verluste aus den Jahren 1910–1912 zus. M. 502 038, zu Abschreib. insges. M. 1 075 491 und zur Dotierung eines Rückstell.-Kto M. 23 091. Hypotheken: M. 119 511 Leimbach, M. 160 405 Schönebeck, M. 76 050 Schwarzbach. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St Gewinn-Verteilung: Wegen Div. siehe bei Kap. Der A.-R. erhält einen Anteil von 15 %. Wenn die Jahresbilanz den Verlust der Hälfte des A.-K. ergibt, so soll die Ges. auf Antrag eines Aktionärs, welcher mindestens ein Zwanzigstel des A.-K. vertritt, liquidiert werden. Bilanz am 31. Dez. 1913: Aktiva: Grundstücke 654 230, Gebäude 448 862, Masch. u. Anlagen 1406, Material u. Fabrikate 96 756, Debit. 190 104, Geld u. Wechsel 22 248. – Passiva: A.-K. 912 000, Kredit. 64 804, Hypoth. 355 967, Rückstell. 70 965, Reingewinn 9870. Sa. M. 1 413 607. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. u. Zs. 132 191, Abschreib. 45 630, Rein- gewinn 9870. Sa. M. 187 692. – Kredit: Bruttogewinn M. 187 692. Dividenden 1908–1913: Bisher keine Div. auf St.- u. Vorz.-Aktien. Direktion: Ing. Johs. Rothe, Stellv. C. Harke (aus A.-R. del.). Prokurist: Max Kreutler. Aufsichtsrat: Vors. C. Harke, Düsseldorf (in Vorst. del.); Stellv. Bankier Theodor Hinz- berg, Kaufm. August Luhn jr., Barmen; Bankier Alfred Keetmann, Elberfeld; Dr. Harald Tenge, Schloss Holte. Zahlstellen: Barmen: Ges.-Kasse, Barmer Bankverein; Elberfeld: J. Wichelhaus, P. Sohn Bautzner Industriewerk Akt.-Ges. in Bautzen. Gegründet: 7./3. 1914 mit Wirk. ab 1./1. 1914; eingetr. 20./5. 1914. Gründer: Bautzner Industriewerk m. b. H., Bautzen; Löbauer Bank, Löbau; Stadtrat Louis Röber, Löbau; der Fabrikbesitzer Adolf Zücker, Zittau u. Fabrik-Dir. Otto Johne, Bautzen. Die Firma Bautzner Industriewerk m. b. H. legte ihr gesamtes Unterfehmen einschl. Grundbesitz, Gebäude, Masch. u. aller sonst. dem Betriebe dienender Aktiven sowie ferner die Reserven mit dem Firmenrecht u. die Passiven in die Akt.-Ges. ein u. erhielt dafür 300 Aktien = M. 300 000. Zweck: Erwerb u. Betrieb des der Firma Bautzner Industriewerk m. b. H. gehörigen Fabrikunternehmens, Erzeug. u. Verkauf von Masch., Masch.-Bestandteilen u. Material. für Buch- u. Steindruckereien, Buchbindereien u. Kartonnagenfabriken, ferner von Werkzeugen aller Art. Spezialitäten: Tiegeldruckpressen, Monopol“ u. „Tip Topé, Schnellschneidemasch. „Perfecta'. Räderschneidemasch. „ Kapital: M. 750 000 in 750 Aktien à M. 1000, übernommen von den Gründern zu pari. Hypotheken: M. 343 000. 3 . Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1914: Aktiva: Grundstücke u. Gebäude 390 740, Betriebsmasch., Kraftanlage, Aufzug u. Hebevorrichtungen. 227 900, Werkzeuge u. Messwerkzeuge 18 000, Lehren u. Vorricht., Transmission, Beleucht.-Anlage, Fabrikeinricht., Modelle, Schriften u. Klischees, Kontoreinricht., Patente 8, Kassa u. Wechsel 122 173, Debit. 276 438, Vorräte 367 997. – Passiva: A.-K. 750 000, R.-F. 75 000 (Rückl. 225), Hypoth. 343 000, Akzepte 150 000, Kredit. 49 054, Div. 22 500, Talonsteuer-Res. 750, Wechselabgabe 750, Tant. 6000, Vortrag 6202. Sa. M. 1 403 257. „„ ...... Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. u. Zs. 150 829, Abschreib. 49 141, Gewinn 36 425. Kredit: Fabrikat.-Gewinn 235 525, Gewinn 871. Sa. M. 236 396. Dividende 1914: 3 %. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1915/1916. I. 1 67