1076 Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gehälter, Löhne, Unk., Reisespesen, Provis. 321 110, Abschreib. 25 604, Rückstell. auf Debit. 61 512, Anleiheagio 420, rückst. Löhne, Unk., Zs. u. Versich. 9947, Gewinn 29 304. Sa. M. 447 899. – Kredit: Fabrikat.-Kto M. 447 899. Dividenden 1909–1914: 5, 0, 0, 0, 0, 4 %. Direktion: Wilh. Schulze. Prokuristen: Heinr. Gasper, Ober-Ing. Aug. Bruhn. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Hans Narjes, Hannover; Stellv. Fabrik-Dir. Otto Johne, Bautzen; Ökonomierat Karl Hincke, Oitzfelde; Bank-Dir. W. Brescher, Hannover; Ober- amtmann Paul Meyer, Oldenstadt; Rittergutsbesitzer W. Müller, Veerse. Zahlstellen: Bevensen: Ges.-Kasse; Hannover: Fil. der Mitteldeutschen Creditbank vorm. Heinr. Narjes. Dürkoppwerke Akt.-Ges. in Bielefeld mit Filialen in Berlin, Chemnitz, Brüssel, Graz, Wien. (Firma bis 30./1. 1913: Bielefelder Maschinenfabrik vormals Dürkopp & Co. in Bielefeld.) Gegründet: 16./3. 1889 durch Übernahme der Fabrik Dürkopp & Co. für M. 2 250 000. Zweck: Fabrikat. von Nähmasch. u. Spez.-Nähmaschinen, Fahrrädern, Fahrradteilen, Milch-Zentrifugen u. Kraftwagen (Luxus- u. Lastwagen). Die Fabrikationsanlagen verteilen sich auf mehrere Betriebe, welche sich in massiven Gebäuden befinden. Der gesamte Masch.- Park beträgt ca. 3800 Stück. Die Hauptwerke befinden sich auf einem im Eigentum der Ges. befindlichen, inmitten der Stadt Bielefeld am Schillerplatz gelegenen Grundstück von 63 000 qm Grösse, wovon ca. 32 000 qm überbaut sind. Sie umfassen namentl. die Schlosserei, Dreherei, Fraiserei, Lackiererei, Vernickelungsanstalt, Kugel- u. Rollenlager-Fabrikation, Tischlerei, Karosserie-Fabrik, Kühleranstalt, Motoren- u. Getriebebau, Motorwagen-Montage- Hallen u. Reparaturanstalt. Zum Antrieb der Masch. sind ca. 3400 PS. erforderlich. Hier- von werden 2400 PS. von einem Turbodynamo u. die übrigen 1000 PS. von einer Heiss- dampfmaschine erzeugt. Ungefähr 1 km davon entfernt, auf einem gleichfalls eigenen, 27 000 qm grossen, an der Jöllenbeckerstr. gelegenen Grundstück, wovon ca. 15 000 qm überbaut sind, befindet sich die Eisengiesserei mit einer tägl. Leistungsfähigkeit von 20 000 kg. Die- selbe ist für Masch.-Formerei eingerichtet, u. zwar werden die grossen Formmasch. hydraulisch betrieben. Als Antriebskraft sind 500 PS. erforderlich, die von zwei getrennten Kolben- dampfmasch. geliefert werden. Die Giesserei arbeitet hauptsächlich für den eigenen Bedarf, doch wird auch ein nicht unerhebliches Quantum für fremde Rechnung hergestellt, wobei besonders Guss für Werkzeug- u. Holzbearbeitungsmasch. sowie Grauguss in Frage kommt. Ferner liegt auf diesem Grundstück das Hammerwerk mit Fall-, Luftdruck- u. Feder-Hämmern sowie ein Press-, Zieh- u. Stanzwerk u. eine autogene Schweissanstalt. In dem Bielefeld benachbarten Brake besitzt die Ges. sodann einen direkt am Bahnhof der Köln-Mindener Eisenbahn gelegenen zus.hängenden Grundstückskomplex von ca. 185 000 qm Grösse, welcher, abgesehen von einigen kleinen Wohnhäusern unbebaut ist. Dieser Besitz ist vermietet u. steht für eine event. spätere Vergrösser. der Betriebsanlagen zur Verfügung. Das Oryx- Werk befindet sich auf einem bis 1./1. 1921 fest gemieteten Grundstück in Berlin-Reinicken- dorf-Ost. Es dient ausschliessl. der Fabrikation von Motorwagen. Endlich besitzt die Ges. noch in Oberhausen ein Grundstück in Grösse von ca. 2000 qm, wovon ¾ bebaut sind. Dasselbe soll bei passender Gelegenheit abgestossen werden. Die Räume sind vermietet. Zugänge der Anlage-Konten 1912/13 u. 1913/14 zus. M. 1 235 107 bezw. 252 657. Die Ges. ist bei den Ver. Styria-Fahrrad- u. Dürkoppwerken in Graz (A.-K. K 1 500 000) beteiligt, gänzlich im Besitz von Dürkopp, daselbst mit M. 1 025 000 zu Buch stehend (letzte Div. 6, 10, 10, 0, 0 %). Beschäftigt werden in allen Betrieben ca. 5500 Angestellte u. Arbeiter. Anfang 1911 ging die Berliner Motorwagen-Fabrik G. m. b. H. in Berlin-Reinickendorf für M. 850 000 in den Besitz der Dürkopp-Ges. über u. wird als eine Fil. derselben unter der Firma Oryx Motoren- Werke Berlin, Zweiguiederlass. der Dürkoppwerke A.-G. weitergeführt (siehe oben). Der Kriegsausbruch brachte 1914 den Werken die unvermeidliche Stockung des Betriebes, die in den verschied. Fabrikationszweigen erst nach u. nach behoben werden konnte; trotzdem hat die Ges. in einzelnen Abteil. höhere Umsätze zu verzeichnen. Kapital: M. 4 500 000 in 4500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 250 000, Erhöh. 1896 um M. 750 000, übernommen von einem Konsort., u. zwar 161 Aktien zu 250 %, 589 zu 260 %, angeboten 161 Stück den Inhabern der Styria-Werke zu 250 % u. 589 Stück den alten Aktionären zu 270 %. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 30./1. 1913 um M. 1 500 000 (auf M. 4 500 000) in 1500 Aktien mit Div.-Ber. für 1912/13 zur Hälfte, übernommen von einem Konsort. (Deutsche Bank etc.) zu 250 %, angeboten im Febr. 1913 den alten Aktionären 2:1 zu 270 %. Agio mit M. 2 250 000 in R.-F. Hypotheken: M. 266 500. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. (bis 1897 Kalenderj.). Das Geschäftsj. 1898 umfasste die Zeit vom 1./1.–30./9., also nur 9 Monate. Gen.-Vers.: Febr.-März. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), event. ausserord. Abschreib. u. Rückl., vertragsm. Tant. an Dir., bis 4 % Div., vom übrigen Betrag an A.-R. eine Tant. von a) 7½ %, wenn die G.-V. keine ausserord. Abschreib. oder Rückl. beschliesst. b) andernfalls 12½ %, jedoch nicht mehr als nach der Berechnung sub a, verbleib. Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Sept.. 1914: Aktiva: Grundstücke 1 432 500, Gebäude 900 000, Masch. 1 030 000, Werkzeuge 1, Inventar 1, Dampf-, Gas-, Wasser-Rohrleit. 1, elektr. Beleucht. u. Telephon 1, Pferde u. Wagen 1, Grundstücke u. Gebäude 70 000, Beteilig., Effekten u. hypoth.