1182 Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. u. zum Handel mit solchen Motoren sowie den durch dieselben betrieb. Masch. u. Gegen- ständen, ferner zur Fabrikat. u. zum Handel mit allen Gegenständen, welche in irgendeiner Beziehung zu dem Hauptgegenstande des Unternehmens stehen. Die Zentrale Untertürkheim befasst sich mit der Fabrikat. von Personen-Kraftfahrzeugen, Luftschiff- u. Fliegermotoren (Marke Mercedes) usw. Sie besitzt als vorbereitende Werkstätten: Modellschreinerei, Aluminium- u. Gelbgiesserei, Gesenkschlosserei, Schmiede, Rahmenpresserei; als bearbeitende Werkstätten: Dreherei, Automatenabteil., Fräserei, Flaschnerei u. Kupferschmiede, Motoren- u. Wagenschlosserei, Wagenmontierung; ausserdem eine Karosseriebauabteil. u. Reparatur- werkstätte, ferner eine Gasanstalt für Betriebszwecke. Zur Zeit sind beschäftigt in den Untertürkheimer Werken: 300 Beamte, ca. 4700 Arb. Unter der Firma „Daimler-Motoren- Ges., Zweigniederlassung Berlin-Marienfelde“ betreibt die Ges. seit 1902 die damals als Ganzes übernommene „Motorfahrzeug- u. Motorenfabrik Berlin“ als Zweigniederlassung, die sich mit der Fabrikation von Lastwagen, Omnibussen, Schiffsmotoren, stationären Motoren, Lokomo- bilen, Motorschienenfahrzeugen u. Dieselmotoren befasst. Die Zweigniederlassung Berlin- Marienfelde besitzt ein Verwaltungsgebäude, eine Probierstation, mehrere Hallen- u. Shed- bauten, ein Wagenmontierungsgebäude, ein Magazin, ein OÖkonomiegebäude und eine eigene Reparaturwerkstätte. Die Masch.- Anlage enthält Sauggasmasch. von zusammen ca. 1300 PS. zum Antrieb der Dynamos. Zur Zeit 150 Beamte u. ca. 1300 Arb. An Grund- stücken besitzt die Ges.: 6070 qm in Cannstatt, 218 834 qm in Untertürkheim, wovon etwa die Hälfte überbaut ist, u. 148 904 qm in Marienfelde, wovon 20 600 qm überbaut sind. Durch eigene Aussenbeamte geleitete Verkaufsstellen bestehen in Berlin, Frankfurt a. M., Breslau, Magdeburg, Hamburg, Dresden, Leipzig, Strassburg, Düsseldorf, Cöln, Dortmund, Erfurt, Mannheim, Posen, Zürich, Moskau, OÖdessa. Eigene Verkaufsges. sind errichtet in Wien mit Fil. in Prag, London u. Paris. Den meisten Verkaufsstellen sind auch Re- paraturwerkstätten u. Garagen angegliedert. Gesamtums. der Daimler-Ges. 1906/07: M. 20 851 381, 1907/08: M. 16 057 909, 1908: M. 9 796 651 (9 Mon.), 1909: M. 12 458 458, 1910: M. 20 264 868; später nicht veröffentlicht. 1912 Erwerb von Grundstücken in Berlin Unter den Linden Nr. 50/51, durchgehend nach Mittelstr., behufs Baues eines eigenen grossen Geschäftshauses für Ausstellungs- u. Büroräume; Eröffn. am 30./9. 1913. Auch in Untertürkheim u. Marien- felde fanden 1912 Erwerbungen von Grundstücken statt. Die Ges. hat nach Ausbruch des Krieges ihre Produktion vorwiegend in den Dienst der Heeresverwalt. gestellt. Die Werke sind andauernd gut beschäftigt. Aus dem Gewinn für 1914 erfolgte eine a. o. Abschreib. von M. 1 070 826, ausserdem wurde eine Kriegs-Res. von M 1 000 000 gebildet. Die Ges. ist, abgesehen von einigen kleineren Beteilig. bei folg. Unternehm. beteiligt: 1) bei der Mercédes Société Francaise d'Automobiles, Paris; 2) Ateliers Mercédes Daimler in Puteaux; 3) bei der Milnes Daimler Ltd. London. Das Kapital der Ges. von nom. £ 20 000, worauf 7½ % eingez. sind, befindet sich ganz im Besitze der Daimler-Motoren-Ges.; 4) sämtl. Anteile der Auto-Palace Halphen & Co. G. m. b. H. in Wien. Die Beteilig. bei der Oesterr. Daimler-Motoren-Akt.-Ges., Wien, ist ganz abgestossen. Auf die Beteilig. wurden in den letzten J. grosse Abschreib. gemacht. Kapital: M. 8 000 000 in 8000 gleichber. Aktien à M. 1000, davon 3111 neue Aktien v. 1911. Urspr. M. 600 000, erhöht 1895 um M. 300 000, also auf M. 900 000. Die ausserord. G.-V. v. 29./7. 1902 beschloss 1) Genehm. des Fusionsvertrags mit der Motor- fahrzeug- und Motorenfabrik Berlin, A.-G., Marienfelde bei Berlin, betr. die Übertragung des Vermögens der Motorfahrzeug- und Motorenfabrik Berlin, A.-G. auf die Daimler-Motoren-Ges. ohne Liqu.; 2) Erhöhung des A.-K. a) um M. 1 100 000 durch Ausgabe von 1100 Aktien Lit. A à M. 1000 gegen Barzahlung des Nennbetrages, b) um M. 1 166 000 durch Ausgabe von 1166 Aktien Lit. B à M. 1000 u. Gewährung derselben an die Aktionäre der Motorfahrzeug- u. Motoren- fabrik Berlin, A.-G., gegen Hingabe von deren Aktien im Betrage von nom. M. 2 332 000 in Gemässheit des oben erwähnten Fusionsvertrages. Die M. 900 000 alten Aktien und die neu ausgegebenen M. 1 100 000 Aktien, an Geh. Kommerz.-Rat M. von Duttenhofer zu pari über- lassen, waren den übrigen Aktien gegenüber bevorrechtigt. Näheres über die jetzt hin- fällig gewordenen Vorzugsrechte der Aktien A siehe in den früheren Jahrgängen dieses Handbuches. A.-K. somit von 1902–1908 M. 3 166 000 in 2000 Vorz.-Aktien Lit. A (Nr. 1 bis 2000) u. 1166 Aktien Lit. B sämtl. à M. 1000. Lt. G.-V. v. 8./2. 1908 wurden die Aktien Lit. B zur Gleichstellung mit den Aktien Lit. A um nom. M. 834 000 also auf M. 332 000 herabgesetzt. Lt. G.-V. v. 6./4. 1908 wurde dann das A.-K., u. a. zwecks Ablös. der besond. Gewinnanteilsrechte der Aktien Lit. A Nr. 1–900, um M. 2 557 000 Aktien wieder erhöht. A.-K. somit 1908–1911 M. 4 889 000 in 4889 gleichber. Aktien à M. 1000. Die G.-V. v. 25./4. 1911 beschloss behufs Abstossung von Kredit. u. zur Verstärk. der Betriebsmittel weitere Erhöh. des A.-K. um M. 3 111 000 (also auf M. 8 000 000) in 3111 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1911, begeben an ein Konsort. (Württ. Vereinsbank u. Deutsche Bank) zu 150 % mit der Verpflicht., von den übernommenen Aktien M. 2 445 000 den alten Aktionären 2: 1 zu 161.50 % anzubieten (geschehen v. 4.–24./5. 1911), eingez. sofort 25 % u. das Aufgeld, weitere 50 % am 30./6. 1911 u. restl. 25 % am 1./10. 1911 eingez. Agio mit M. 1 768 756 in R.-F. Anleihe: M. 2 700 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1902. Stücke à M. 1000 u. 500. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. zu pari ab 1907 in 25 Jahresraten durch Verlos. im Dez. auf 1./7. Zur Sicherstell. der Anleihe sind auf den im Eigentum der Ges. befindlichen, früher der Motorfahrzeug- u. Motorenfabrik Berlin, Akt.-Ges. gehörigen Grundstücke in Marienfelde, Mariendorf u. Grünau, Hypoth. bestellt. Bezüglich der Sicher.-Hypothek ist die Württemb.