Schiffsbau-Anstalten und Dock-Gesellschaften. 1203 Direktion: Dr. Ing. h. c. Geh. Baurat Just. Flohr, Kaufm. P. Stahl, Ing. L. Schwartz, Ing. Dr. phil. G. Bauer; stellv. Dir. Kaufm. Frz. Wallwitz, Kaiserl. Marine-Schiffsbaumeister a. D. Karl Paulus, Hamburg; Ober-Ing. Ernst Linder, Kaufm. Karl Trappen, Dr. Ing. Martin Weitbrecht, Stettin. Aufsichtsrat: (5–11) Vors. Bankier Karl Fürstenberg, Berlin; Stellv. Geh. Komm.-Rat Rud. Abel, Stettin; Geh. Komm.-Rat u. Geh. Baurat Fr. Lenz. Bankier Dr. Paul v. Schwabach, Berlin; Komm.-Rat Dr. Ing. h. c. H. J. Stahl. Düsseldorf; Gen.-Dir. Dr. Ing. h. c. A. Ballin, Präsident Rich. C. Krogmann, Hamburg; Konsul Wilh. Kunstmann, Komm.-Rat Georg Manasse, Stettin. Prokuristen: Ing. Joh. Kramer, Ing. Dr. phil. Rud. Wagner, Kaufm. F. Seithe, Ing. H. Wolters, Kaufm. Eugen Brandt, Kaufm. H. Avé-Lallemant, Rich. Kühn. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Berl, Hand.-Ges., S. Bleichröder, Delbrück Schickler & Co.; Stettin: Wm. Schlutow. Howaldtswerke in Kiel. Gegründet: 4./5. 1889; eingetr. 19./6. 1889. Die Ges. übernahm bei ihrer Gründung die Werke der Firmen Gebrüder Howaldt, Masch.-Fabrik, Giesserei und Kesselschmiede, und Georg Howaldt, Kieler Schiffswerft. Zweck: Betrieb einer Schiffswerft u. Maschinenfabrik, weiterhin die Errichtung von Unternehm., die mit diesen Betrieben in Beziehung stehen, und. die Beteilig. an solchen. Die Grundstücke in Dietrichsdorf u. Neumühlen repräsentieren jetzt ca. 72 ha Fläche mit ca. 2000 m Wasserfront. Vorhanden sind 15 Dampfmasch., 7 Dampfhämmer, eine 800 t-Schmiede- presse, 1 Riesendrehkrahn von 150 t Tragkraft, sowie ca. 400 verschiedene Werkzeugmasch. Die Anlagen wurden in den Jahren 1899–1908 nach jeder Richtung hin bedeutend erweitert u. für Vergrösserungen 1904–1914: M. 750 816, 860 906, 228 300, 410 000, 551 638, 945 264, 1 080 447, 951 200, 1001 585, 411 467 ausgegeben. Die Ges. hat eine weitere Anzahl angrenz. Grundstücke erworben, doch sollen davon ca. 500 000 qm als entbehrl. wieder verkauft werden (siehe unten). – Die Ges. ist beteil. bei der Swentine-Dock-Ges. in Dietrichsdorf bei Kiel, deren A.-K. I. Em. von M. 200 000 (Wert lt. Bilanz M. 234 000) sich seit Erricht. genannter Ges. in dem Besitz der Werke befindet. (Div. 1897–1899 je 10 %, 1900–1914: 7, 10, 8, 4, 4, 0, 8, 10, 0, 0, 0, 0, 0, 0, = %). Die Howaldtswerke sind ferner beteil. an der Kleinbahn „Kieler Hafenbahn-A.-G.“ mit M. 275 000 Aktien. Die Eisenhütte Holstein A.-G. als Nachfolgerin des früheren Stahlwerks Rendsburg in Konkurs ist 1911 neu gegründet worden, nachdem das alte Stahlwerk von den Howaldtswerken im Versteigerungstermin erworben wurde. Das Werk wurde am 29./4. 1911 in Betrieb gesetzt. Div. 1911/12–1913/14: 8, 6, 0 %. An dieser neuen Ges. sind die Howaldtswerke mit M. 624 000 beteiligt. Produkt. von Howaldtswerken 1901/02–1913/14: M. 10 363 479, 4 525 906, 9 729 553, 7 662 805, 7 955 776, 7 563 654, 8 617 424, 2 061 256, ?, 7 335.614, 14 449 864, 24 904 868, 2. Ausser einer Reihe von Reparat. brachte die Ges. 1913/14 folgende Neubauten zur Ablieferung: Kleiner Kreuzer ,Rostock“. Tankdampfer „Leda“ von 11 000 t, Tankdampfer „Jupiter' von 17 000 t, Frachtdampfer „Trostburg“ von 10 000 t, Tankdampfer „Pechelbronn“ von 7200 t. In das Geschäftsjahr 1914/15 ist die Ges. mit umfangreichen Aufträgen eingetreten, welche der Ges. gute Beschäftigung bis über das Jahr 1916 hinaus geben. Arb.-Zahl über 3200. Kapital: M. 4 100 000 in 1700 Vorz.-Aktien von 1913 à M. 1000 u. 2400 abgest. St.-Aktien à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 2 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 31./3. 1896 um M. 1 000 000, zu 117.50 % an die Aktionäre begeben; ferner erhöht lt. G.-V. v. 23./3. 1899 um M. 1 000 000, angeboten den Aktionären zu 125 %, lt. G.-V. v. 4./5. 1900 um M. 1 000 000 (also auf M. 5 000 000) in 1000 Aktien, angeboten den Aktionären zu 125 %. Die a. o. G.-V. v. 19./1. 1909 beschloss zur Vermehrung der Betriebsmittel Erhöh. durch Ausgabe von M. 3 000 000 in 1500 5 % Vorz.-Aktien à M. 2000 mit Div.-Ber. ab 1./4.1909, übernommen zu pari von der Gruppe Turbinia Deutsche Parsons Marine A.-G. in Berlin u. Brown Boveri & Co. A.-G. in Mannheim behufs Herbeiführung einer Interessengemeinschaft zwischen diesen Firmen u. Howaldtswerken. Ausserdem erhielten die beiden gemeinschaftl. Übernehmer der Vorz.-Aktien die Parsons Turbinia A.-G. u. Brown Boverie & Co. A.-G. in Mannheim M. 500 000 Genuss- scheine zu je M. 1000, die vom Reinertrag 5 % vorweg bekommen, also abgesehen von der Aktien-Div. Die Vorz.-Aktien geniessen ein Vorrecht bei einer event. Liquid. der Ges. Die Ges. hat das Recht, diese Genussscheine an einem 1./10., frühestens aber am 1./10. 1912 gegen eine Entschädigung von M. 1000 für jeden einzelnen, und zwar sämtliche oder durch das Los bestimmte einzelne Nummern, nach 6 monat. Voranzeige zurückzuziehen. (Siehe auch unten bei Gewinnyverteilung.) Zur Sanierung der Gesellschaft (Unterbilanz ult. Sept. 1909 M. 2 983 488) u. zur Beschaffung neuer Betriebsmittel beschloss die a. o. G.-V. v. 23./6. 1910 folgendes: Die Boveri-Gruppe willigt in eine Zus. legung der im Jahre 1909 geschaffenen M. 3 000 000 Vorzugsaktien im Verhältnis von 4 zu 3 (also auf M. 2 250 000) u. die Stamm- aktionäre (M. 5 000 000) sind mit der Zus. legung ihrer Aktien im Verhältnis von 5 zu 3, also auf M. 3 000 000, einverstanden. Dieser Vorschlag wurde einstimmig angenommen, ebenso der Antrag auf Wiedererhöh. des A.-K. um M. 2 500 000 durch Ausgabe von 6 % Vorz.-Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1./10. 1910, welche den Besitzern von St.-Aktien al pari anzubieten waren. Durch die Zus. legung der Aktien wurde das seither. Kap. also von M. 8 000 000 auf M. 5 200 000 ermässigt. Der sich hiermit ergebende Buchgewinn von M. 2 750 000 ist zur Tilg. 76*