1212 Fabriken für Uhren, Feinmechanik, photographische Apparate, Optik etc. M. 38 139, während für den Rest von M. 117 333 Passiven (Hypoth., Kredit. u. RNückstell.) auf die Dresdner Ges. übergingen. Arbeiterzahl Dresden ca. 800, Görlitz ca. 100 Personen ausser den Hausarbeitern. 1906/08 Errichtung eines Erweiterungsbaues in Dresden, der ca. M. 165 000 erforderte. Auch 1911/12 u. 1912/13 fanden Erweiterungs- bzw. Neubauten statt; inkl. anderer Anschaff. Kostenaufwand zus. ca. M. 500 000. In Berlin, Paris, London, Wien, Warschau u. New York unterhält die Firma Engrosläger. Nach Kriegsausbruch vorübergehende Stockung des Geschäfts; für Forder. spez. im feindlichen Ausland wurden M. 137 633 zurückgestellt. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 650 000, erhöht lt. G.-V. v. 26./6. 1899 um M. 350 000 in 350 Aktien, begeben zu pari; emittiert behufs Erwerb. der Firma Ernst Herbst & Firl in Görlitz, die 200 Stück = M. 200 000 bekam. Hypotheken: Auf dem Dresdner Grundstück M. 150 000, verzinsl. zu 4½ %, kündbar halbjährl., M. 50 000, verzinsl. zu 5 % mit gleicher Kündigungsfrist, ferner M. 225 000 Dresdner Neubau-Darlehn; M. 95 000 auf dem Görlitzer Grundstück, verzinsl. zu 4, 4½ u. 4½ % mit vierteljährl. Kündigungsfrist. Restkaufgeld auf Neubauland M. 135 500. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., sodann bis 4 % Div., event. Sonderrückl., vom etwaigen Uberschuss 6 % Tant. an A.-R. (ausserdem jedes Mitgl. eine feste Vergüt. von M. 500 zu Lasten der Geschäfts-Unk.), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1914: Aktiva: Grundstücke Dresden 380 800, do. Görlitz 78 000, Gebäude 835 400, Betriebsmasch. 1, Dampfanlage 1, elektr. Anlage 1, Einrichtungsgegen- stände 1, Debit. 827 230, Kassa 3164, Wechsel 446 512, Rohmaterial. 171 526, halbf. Waren u. Bestandteile 372 493. fert. Waren u. Handelsartikel 467 776. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Hypoth. 655 500, R.-F. 100 000, ausserordentl. R.-F. 750 000, laufende Verbindlichkeiten 165 475, Sicherstell. fur auswärtige Läger 137 633, Akzepte 226 912, Talonsteuer-Res. 10 000, Div. 50 000, Tant. an A.-R. 5119, do. an Vorst. 21 305, Wohlfahrtseinricht. 25 000, Heinrich- Ernemann-Stiftung 20 000, Vortrag 115 960. Sa. M. 3 582 907. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 520 864, Rohgewinn 309 609. – Kredit: Vortrag 112058, Fabrikationsgewinn (abzügl. Betriebskosten, Löhne etc.) 718415. Sa. M. 830 473. Kurs Ende 1900–1914: 119, –, 100, 106, 107, –, –, –, 72, 79.50, 94.50, 182, 199.50, 265, 249* %. Eingef. durch das Dresdner Bankhaus H. G. Lüder im Dez. 1900; Voranmeldekurs 118 %, erster Kurs 24./12. 1900: 118.25 %. Notiert Dresden. Dividenden 1899–1914: 9, 9, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 3, 3, 0, 7, 10, 12, 15, 5 % Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Gen.-Dir. Komm.-Rat Heinr. Ernemann, Joh. Heyne, Ing. Alex. Ernemann. Prokuristen: A. Dorschfeldt, W. Hoffmann, Fr. W. Schultze, O. Lenz, Dresden; Alfred Herbst, Görlitz. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Konsul Arthur Mittasch, Stellv. Komm.-Rat A. F. Silomon, Oberjustizrat Dr. Georg Stöckel, Dresden; Komm.-Rat Paul Millington Herrmann, Berlin. Zahlstellen: Dresden u. Görlitz: Gesellschaftskassen; Dresden: H. G. Lüder, Deutsche Bank. Optische Anstalt C. P. Goerz A.-G. in Friedenau b. Berlin. Gegründet: 24./6. 1903 mit Abänder. v. 10., 14. u. 17./7. u. 1./8. 1903 mit Wirkung ab 1.1. 1903; eingetr. 6./8. 1903. C. P. Goerz in Grunewald hat seine in Friedenau bei Berlin belegene optische Anstalt nebst Anlagen in Steglitz u. Winterstein i. Th., sowie Filialen in London, New York u. Paris nach der Bilanz per 31./12. 1902 in die A.-G. eingebracht. Der Wert der Einlage ist auf M. 4 668 761.86 festgesetzt worden, wogegen die von der A.-G. übernommenen M. 967 000 Hypoth. u. M. 451 761.86 Buchschulden zu ver- rechnen waren; die restl. M. 3 250 000 wurden in Aktien zum gleichen Betrage gewährt. Zweck: Anfertig. von optischen, mechan. u. militär-technisch. Instrumenten, photograph. Apparaten etc. Beteil. an Unternehm., die mit diesem Zwecke in Verbind. stehen, sowie Erwerb u. Fortbetrieb der unter der Firma C. P. Goerz in Friedenau bestehenden optischen Anstalt nebst Zweigniederlass. im In- u. Auslande. Die Ges. besitzt Fabriken in Friedenau b. Berlin u. Winterstein i. Thüringen, ferner Fabrik- u. Verkaufsgeschäfte in St. Petersburg, Riga, Wien, Pressburg u. New York, sowie Verkaufsgeschäfte in London, Paris. Ausländ. Niederlassungen: Osterr.-ung. Optische Anstalt C. P. Goerz Ges. m. b. H. in Wien: St.-Kap. K 600 000, wovon die Friedenauer Ges. K 460 000 übernahm, in New York C. P. Goerz American Optical Co.; Kap. $ 110 000, welches aus $ 60 000 Shares und $ 50 000 5 % Bonds besteht. Das Verkaufsgeschäft in London wurde im J. 1908 in eine Ges. unter der Firma C. P. Goerz Optical Works Ltd. umgewandelt. Sämtl. Tochter-Ges. standen ult. Sept. 1914 als dauernde Beteil. mit M. 1 188 000 zu Buch. Das Unternehmen in Friedenau ist beschäftigt m. der Fabrik. v. photograph. Objektiven, von photograph. Kameras u. Zubehörteilen hierzu, ferner mit der Fabrikation v. Fernrohren, sowohl für den Gebrauch des Publikums als auch namentlich für militär. Zwecke. Das Goerz Trieder-Binocle ist in der Deutschen Armee sowie noch in 21 Militärstaaten eingeführt oder den Offizieren zur Anschaffung empfohlen. Ausserdem beschäft. sich die Ges. mit der Konstrukt. von Ziel- u. Visirfernrohren u. von optisch- mechan. Richtapparaten. Letztere werden nach eigenen Patenten hergestellt und finden eben- falls für militartsche Zwecke Verwend. Es findet ferner die Herstell. von meteorologischen u. aeronautischen Apparaten, Polarisationsapparaten, Beleuchtungs- u. Signalapparaten für militärische Zwecke sowie von Scheinwerfern für Automobile statt. Infolge fortwährend steigender Beschäftig. ist die Fabrik in Friedenau 1905–1907 bedeutend vergrössert worden.