1218 Musikwerke. und Musik-Instrumenten-Fabriken etc. Husikwerke- und Musik-Instrumenten-Fabriken ete. Beka-Record Akt.-Ges. Berlin S0., Bouchéstrasse 35/36. Gegründet: 24./2. 1910 mit Wirk. ab 1./1. 1910; eingetr. 2./7. 1910. Die Ges. übernahm die Firma Beka-Record G. m. b. H. zu Berlin u. die Firma Fritz Puppel G. m. b. H., Treptow- Berlin. Gründung siehe Jahrg. 1913/14 dieses Handb. Zweck: Fabrikation u. Vertrieb von Schallplatten u. sonstigen durch hydraulische Pressen hergestellten Gegenständen sowie Fabrikat. u. Vertrieb von Gegenständen der Feinmechanik, insbesondere von Sprechmaschinen, Kinematographen. Automaten. Die Fabrikation wird in den Mietsräumen Heidelberger Strasse 75/76 (Plattenfabrik) und auf dem eigenen Grund- stück Bouchéstrasse 35/36 (Apparatebau) betrieben. Die Mietsräume haben eine Grösse von ca. 3000 qm; jährl. Miete v. M. 19 660. Auf dem Grundstück Bouchéstrasse 35/36, das eine Grösse von 29 ar 64 qm hat, befindet sich ein vierstöckiges, modern eingerichtetes Fabrik- gebäude. In beiden Betrieben zus. durchschnittlich 400 Arb. Der Antrieb der in beiden Betrieben aufgestellten Masch. erfolgt durch Motore von zus. 190 PS. Im J. 1909 betrug der Umsatz der Beka-Record G. m. b. H. an Platten rund M. 1 200 000, derjenige der Firma Fritz Puppel G. m. b. H. in Sprechmaschinen ebenfalls rund M. 1 200 000, während der Umsatz der Akt.-Ges. im J. 1910 sich insgesamt auf rund M. 4 500 000 stellte, somit sich nahezu verdoppelt hat. Wenn trotz des Gewinnes von M. 531 509,03 nur eine Div. von 8 % zur Auszahl. kam, so geschah das in der Absicht, die Verhältnisse der Ges. weiterhin zu konsolidieren. Div. für 1911 u. 1912 je 12 % bei je ca. M. 5 000 000 Gesamtabsatz. Zwischen der Ges. u. der Lindström-Ges. besteht ein Abkommen hinsichtlich der Verkaufspreise. Durch den Kriegsausbruch am 1./8. 1914 wurde das Geschäft der Beka-Record fast vollständig lahmgelegt. Auf Delkr.-Kto u. Disp.-F. wurden für Aussenstände rd. M. 270 000 abgebucht. Durch den Minderabsatz und durch die Abschreib. (M. 92 932 auf Anlagen u. M. 119 399 auf Forder.) wurde die Unterbilanz von M. 180 241 per 31./12. 1914 bedingt. Zur Deckung derselben diente der ordentl. R.-F. Ende des Jahres 1914 wurde die Fabrikation auf Heeres- bedarfs-Artikel umgestellt, mit deren Lieferung erst im Jahre 1915 begonnen werden konnte. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien à M. 1000; urspr. M. 1 000 000, übernommen von den Gründern zu pari. Die a. o. G.-V. v. 6./8. 1910 beschloss die Annahme eines Angebots der Carl Lindström-Akt.-Ges. in Berlin. Nach diesem wurden für je 5 Aktien der Beka-Record- Akt.-Ges. mit Div.-Ber. vom 1./1. 1910 ab je 2 Aktien, zus. also M. 400 000, der Carl Lindström Akt.-Ges. mit halber Div.-Ber. für 1910 und M. 100 in bar gewährt. Diese M. 100, also 20 M. pro Aktie, dienten als Ersatz für die halbe Div. Sämtliche M. 1 000 000 Aktien der Beka- Record A.-G. gingen infolge dieser Offerte an die Lindström-A.-G. über, welche davon M. 875 000 im Nov. 1912 an ein Bankkonsort. zu 145 % veräusserte; dasselbe bot den Lind- ström-Aktionären diese M. 875 000 im Nov.-Dez. zu 155 % an. Die Aktionäre der Beka- Record-Ges. hatten das Recht, die Abnahme der Lindström-Aktien bis 31./12. 1910 zum Kurse von 280 % zuzüglich 4 % Stück-Zs. ab 1./7. 1910 gegen Barzahl. von dem Bank- hause J. Loewenherz zu verlangen. Zur Verstärk. der Betriebsmittel bezw. zur Abstossung von schwebenden Schulden beschloss die a. o. G.-V. v. 7./11. 1912 die Erhöh. des A.-K. um um M. 500 000 (also auf M. 1 500 000), in 500 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1912, übernommen von der Carl Lindström-A.-G. zu 141 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. vom 1./7. 1912 ab. Ausser diesen M. 500 000 neuen Aktien besitzt die Lindström-Ges. noch M. 125 000 alte Beka-Aktien. Hypotheken: M. 285 000 zu 4½ %, ab 1./4. 1911 auf 10 Jahre unkündbar. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., etwaige Sonderrücklagen, 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R. (mind. aber eine jährl. Vergütung von M. 1000 pro Mitglied, der Vors. aber M. 20000, Rest weitere Div. Bilanz am 31. Dez. 1914: Aktiva: Grundstücke 206 193, Gebäude 288 120, Masch. 98 793, Matrizen 114 113, Werkzeuge 1, Inventar 1, Modelle 1, Klischees 1, Patente 1, Pferde und Wagen 1, Automobile 1, Beteilig. 2501, Kaut. 3032, Kassa 5933, Wechsel 381 907, Debit. 702 326, Vorauszahl. 1453, Platten 160 083, Material. u. Masse 15 366, fert. Apparate 43 393, Halbfabrikate 156 134, Rohmaterial. 271 663. – Passiva: A.-K. 1 500 000, R.-F. 29 758, Hypoth. 285 000, Kredit. und Bankschuld 588 935, Rückstell. f. Provis., Berufsgenossensch. etc. 41 078, Talon- steuer-Res. 5250. Sa. M. 2 451 022. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 92 932, Steuern 38 307, Miete 22 834, Gehälter 155 058, Hypoth.-Zs. 12 825, Zs. 15 209, allg. Unk. 378 446, Abschreib. auf Forder. 119 399. – Kredit: Vortrag 92 813, Gewinn auf Waren 561 958, Fehlbetrag 180 241, gedeckt durch Übertrag vom R.-F. Sa. M. 835 013. Kurs Ende 1913–1914: 161.25, 131* %. Die Zulass. der Aktien zur Notiz ander Berliner Börse erfolgte im April 1913: erster Kurs am 21./4. 1913: 15 . Dividenden 1910–1914: 8, 12, 12, 12, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Arthur Bodansky, Fritz Puppel, Hugo Brock. Prokurist: Max Grossmann. Aufsichtsrat: (3–12) Vors. Konsul Sal. Marx, Grunewald, Stellv. Isidor Bielschowsky, Dr. Alfred Grünbaum, Berlin; Dir. Max Strauss, Charlottenburg; Rechtsanw. Rob. Heinemann, Lüneburg. Zahlstellen: Berlin: Ges.-Kasse, I. Loewenherz, Bank f. Handel u. Ind.; Nationalbank f. Deutschland.