1288 Cement-, Kalk-, Gips- und Mörtel-Werke etc. ferner ein Ringofen zum Brennen von Kalk mit einer jährl. Leistungsfähigkeit von gegen 600 D.-Ladungen vorhanden. Die nach u. von den Freirodaer Steinbrüchen führende Bleichertsche Drahtseilbahn, die ausser den Zementsteinen u. gebranntem Kalk auch die Rohkalksteine zu Tale nach den Anschlussgleisen befördert, welche an Zuckerfabriken vorteilhaft verkauft werden können, hat eine Betriebslänge von gegen 1400 m. Die Ges. besitzt in Wethau u. Mertensdorf (Kreis Naumburg a. S.) mit eigener Anschlussgleisanlage und Förderbahn versehene Tongruben, in welchen der für die Herstellung des Portland- Zementes nötige Ton gewonnen wird. Die Dampfaiegelei ist für eine Jahresleistung von 3 500 000 Mauersteinen erbaut. Die umfangreichen Lehmlager liegen in unmittelbarer Nähe des Werkes. In Balgstädt bei Freyburg a. U. betreibt die Ges. eine Weisskalkbrennerei mit 2 deutschen, Ofen. Der Rohstoff wird aus den der Ges. gehörigen Steinbrüchen in Grössnitz gewonnen u. nach der Brennerei befördert. Auch dieses Werk ist mit Anschluss- gleis versehen. Zurzeit beschäftigt die Ges. insges. gegen 230 Arbeiter. Die in Lengefeld er- richtete Arbeiterkaserne und Kantine ist mit Schlafräumen für gegen 100 Arb. errichtet. Die Ges. bringt einen wasserdichten Zement unter dem Namen „Dr. Kerstens Edel-Zement wasserdicht' in den Handel. Zugänge auf Anlage-Kti 1914 rd. M. 105 000, 1914 Absatz- rückgang, der sich in folge des Krieges noch mehr steigerte. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Akt. à M. 1000. Urspr. M. 625 000, erhöht lt. G.-V. v. 15./4. 1899 um M. 1 375 000 in 1375 Aktien, wovon M. 375 000, div.-ber. ab 1./2, 1899, voll zur Ein- zahlung gelangten, wogegen M. 1 000 000, div.-ber, ab 1./2. 1900, zunächst mit nur 25 % ein- gezahlt waren, weitere 25 % wurden zum 30./9. 1899 u. restl. 50 % zum 15./1. 1900 einberufen. Die neuen Aktien wurden den Aktionären zu 102.50 % angeboten. 330 Hypotheken: M. 203 000 auf Bad Kösen u. Balgstadt, u. zwar M. 1660 000 zu 5 %, M. 40 000 zu 5 % u. M. 3000 zu 4½ %. Ausserdem lastet auf einem der Ges. gehörigen Hausgrund- stücke in Dresden-Striesen, Altenbergerstr. 42, eine Hypoth. von M. 26 000 zu 4 %. Zur Sicher. der Bankschulden, deren urspr. Höhe die Ges. seit 1903 durch Rückzahl. von annähernd M. 1 300 000 jetzt auf rund M. 500 000 ermässigt hat, sind Sicherungshypoth. im Gesamt- betrage von M. 500 000 eingetragen. Gen.-Vers.: Spät. April. Geschäftsjahr: Kalenderj.; bis 1904/1905 vom 1./2.–31./1. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., sodann bis 4 % Div., v. Übrigen 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. event. auch zu Sonderrücklagen. Die Tant. des Vorst. wird unter Geschäfts-Unk. verbucht. Die Tant. des Vorst. sowie die feste Vergüt. an A.-R. von M. 7000 werden unter Geschäfts-Unk. verbucht. Bilanz am 31. Dez. 1914: Aktiva: Grundstück 540 333, Geschirre 9447, Werkzeuge u. Utensil. 13 359, Fähre 3264, Eisenbahnanschlussgeleise 85 985, Drahtseilbahn 20 166, Kalk- brennerei Freiroda 35 176, Arbeiterkaserne u. Kantine 53 838, Hausgrundstück Dresden 45 196, „Katze.Neubaukto 2719, Gebäude 195 784, Masch. 13 464. Rollbahn 27 333, Ziegeleigebäude 79 578, do. Masch. 37 178, Zementfabrikgebäude 1 130 147, do. Masch. 342 671, Debit. 191 578, Kassa 6050, Wechsel 9816, Depot 1000, Kaut. 46 937, Beteilig. 14 250, Hypoth. 2500, Roh- material u. Vorräte 196 385. – Passiva: A.-K. 2 000 000, Hypoth. 203 000, do. Haus- grundstück Dresden 26 000, Bank-Kredit. 458 441, Kredit. 146 527, Akzepte 21 000, Kaut. 5500, do. Wechsel 6000, do. Bürgschaft 29 700, Delkr.-Kto 2420, Talonsteuer-Res. 12 000, unerhob. Div. 160, R.-F. 54 538, Spez.-R.-F. 100 000, Gewinn 38 875 (davon R.-F. 682, Talonsteuer-Res. 4000, Delkr.-Kto 25 000, Vortrag 9193). Sa. M. 3 104 163. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 111 809, Zs. u. Provis. 44 627, allg. Handl.- Unk. 103 734, do. Betriebs-Unk. 28 313, Gewinn 38 875. – Kredit: Vortrag 25 231, Fabrikat.- Kto 297 487, Miete u. Pacht 4641. Sa. M. 327 360. Kurs Ende 1909–1914: –, –, 75, 97.50, 97.25, 85* %. Eingeführt in Leipzig am 20./7. 1909. (Kurs am 14./6. 1910: 81 %.) Dividenden: 1898/99–1904/1905: 8, 9, 4, 0, 0, 0, 0 %; 1905 (11 Mon.): 0%%; 1906–1914: 4, 8, 6, 0, 0, 5, 8, 0 % (buß- .. Direktion: Paul Kersten, Stellv. Louis Kersten, Stellv. Dr. Felix Kersten. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Kaufmann Franz Gontard, Stellv. Bank-Dir. Dr. Ernst Schön, Leipzig: Bank-Dir. Franz Bleckert, Erfurt; Kgl. Handelsrichter John Guttsmann, Berlin- Grunewald; Friedr. Otto Kunze, Chemnitz. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt; Erfurt: Fil. d. Mitteldeutschen Privatbank (Erfurter Bank). Breitenburger Portland-Cement-Fabrik in Lägerdorf, Sitz in Hamburg, Rathausmarkt 8. Gegründet: 15./3. 1884; eingetr. 4./4. 1884. YJweck: Fabrikation u. Verkauf von Portland-Zement, Kalk, Düngekalk, Roh- u. Schlemm- kreide u Ziegeleiprodukten einschl. verwandter Geschäfte. Zementabsatz 1902–1907: 304 124, 379 075, 365 985, 506 334, 745 930, 735 164 Fass; später nicht veröffentlicht. Die Ges. betreibt eine Zementfabrik in Lägerdorf. Sie besitzt von der Holsteinischen Portland-Cement-Fabrik, G. m. b. H. zu Lägerdorf, Geschäftsanteile im Nennbetrage von M. 195 000 von dem M. 200 000 betragenden St.-Kapital, mit M. 315 000 zu Buche stehend. Diese Ges. hat am 30./10. 1905 die sämtlichen Vermögensgegenstände und Vorräte der am 1./5. 1905 in Konkurs gegangenen Lägerdorfer Portland-Cement-Fabrik erworben. Die