Cement-, Kalk-, Gips- und Mörtel-Werke etc. 1289 Fabriken beider Gesellschaften liegen unmittelbar nebeneinander an dem Breitenburger Schiffahrtskanal, haben zus. eine Wasserfront von über 500 m, sind durch Gleise und gemeinsame Elektrizitätsanlagen verbunden u. haben eine gemeinschaftliche V erwaltung. Der Breitenburger Ges. gehören zu Eigentum Grundstücke im Gesamtflächenraum von 114 ha 25 a 75 qm, von welchen 16 ha 52 a 68 qm auf die Fabrikgrundstücke u. Arbeiter- wohnhäuser, 20 ha 1 a 90 qm auf die Ziegelei in Edendorf u. 77 ha 71 a 17 qm auf den Hof Muldsberg, welcher mächtige Tonlager enthält, die aber bisher noch nicht aufgeschlossen sind, deren Öberfläche vielmehr noch landwirtschaftlich genutzt wird, entfallen. Die Hol- steinische Portland-Cement-Fabrik-Ges. m. b. H., besitzt eigentümlich Grundflächen von insges. 47 ha 63 a; von diesen entfallen auf Fabrikgrundstücke 23 ha 44 a 73 qm, auf Kreidelager in Lägerdorf 2 ha 16 a 39 qm, auf Arb.-Wohnhäuser u. sonst. von der Fabrik abseits belegenen Besitz etwa 15,5 ha, auf Ziegeleien u. Tongrundstücke etwa 5 ha u. auf Tonläger 1½ ha. Die Fabrik der Breitenburger Ges. befindet sich grösstenteils auf einem vom Grafen von Rantzau-Breitenburg bis 31./12. 1983 gepachteten 29 ha 87 a 76 qm grossen Grundstück, aus welchem auch die Kreide entnommen wird. Der Pachtpreis beträgt M. 0.08 für das Fass fertigen Zements, jährlich aber mindestens M. 30 000. Gleichzeitig ist auch die Holstein. Portland-Cement-Fabrik berechtigt, Kreide zu fördern. Sobald sie dies bisher noch nicht genutzte Recht ausübt, erhöht sich der Pachtpreis um weitere M. 15 000 Mindestsatz. Die Breitenburger Ges. hat ferner gemeinschaftlich mit der Holstein. Portland- Cement-Fabrik das Förderungsrecht auf einem vom Grafen zu Rantzau- Breitenburg gepachteten, rund 46 ha grossen zweiten Grundstück. Die Dauer dieses Vertrages ist auf die Zeit des Bestehens der Holstein. Portland-Cement-Fabrik mindestens aber auf 50 Jahre, vom 14./4. 1906 ab gerechnet, festgesetzt. Der Pachtpreis bemisst sich auf M. 0.04 für jedes Fass fertigen Zements, der aus der dort geförderten Kreide fabriziert wird, mindestens aber auf M. 7500, solange die Ges. m. b. H. allein, und auf M. 22 500, sobald die Breitenburger Gesellschaft ebenfalls Kreide fördert. Der Pachtpreis ist jedoch erst zu entrichten, sobald Kreide wirklich zu fördern begonnen wird, was bisher noch nicht der Fall gewesen ist. Der Ton wird ab Itzehoe u. Kellinghusen zu Wasser aus verschiedenen den Gesellschaften gehörigen Ländereien, bezw. auf Grund langjähriger Lieferungsverträge ebendaher bezogen. Mit den im Jahre 1911 in Betrieb gekommenen bedeutenden Anlagen wurde ein grosser Teil des Betriebes vollständig u. systematisch zu einem neuen Verfahren umgestaltet, welches der Ges. nach den verschied. Richtungen Vorteile bringen wird. Die Neuanlagen arbeiten kon- zentrisch. Die Arbeiterschaft konnte um ca. 50 % vermindert werden. Kosten der Neuanlagen bis ult. 1911 M. 2 197 489. Zugänge 1912 u. 1913 je ca. M. 20 000; 1914 M. 76 494. Auf beiden Fabriken sind Arb.-Wohnungen für 138 Familien vorhanden. Im J. 1912 stieg der Absatz um 20 % bei etwas gebesserten Preisen; es wurde ein Gesamtgewinn von M. 416 431 erzielt, hierzu Gewinnvortrag aus 1911 M. 61 032, zus. also M. 477 464, wovon M. 410 158 zu Abschreib. verwendet u. M. 67 306 vorgetragen wurden. Jahresergebnis 1913 M. 497 310, wovon M. 423 252 Abschreib., restl. M. 74 057 vorgetragen. Im J. 1914 entstand ein Verlust von M. 68 782, sodass sich der Gewinnvortrag aus 1913 auf M. 5277 ermässigte. Die Ges. wurde 1914 durch den Kriegszustand stark in Mitleidenschaft gezogen. Die Holstein. Portland-Cement-Fabrik, G. m. b. H., hat im J. 1906 eine Teilschuld- verschreibungsanleihe von M. 960 000 ausgegeben, von welcher noch M. 753 000 im Umlauf sind, welche zu 4½ % verzinslich, zu 103 % in 27 Jahren rückzahlbar u. von der Breiten- burger Ges. garantiert ist. Eine weitere Anleihe über M. 1 000 000 wurde im J. 1908 auf- genommen; sie ist zu 5 % verzinslich u. vom 2./1. 1913 mit 2 % zuzügl. Zinszuwachs al pari bis 1937 tilgbar. Die Breitenburger Ges. hat auch diese Anleihe garantiert. Die Breitenburger Ges. ist ebenso wie die Holsteiner Ges. Mitglied des Verbandes unter- elbischer Cement-Fabriken, welcher seinerseits wiederum ein Kartell mit allen inländischen und mit den nordischen ausländischen Fabriken abgeschlossen hat. Kapital: M. 3 500 000 in 3500 gleichber. Aktien (Nr. 1–3500) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 450 000; über die Wandlungen desselben siehe Jahrg. 1912/13 dieses Handbuches. Die Berliner Handels-Ges. hat auf Grund der mit ihr für die Emiss. der neuen Aktien von 1906 vereinbarten Beding. die Verpflicht. übernommen, die sämtlichen Genussscheine im Betrage von M. 199 150 auf ihre Kosten einzulösen, was inzwischen bewirkt wurde (siehe Genuss- scheine Jahrg. 190910.) Auleihe: M. 1 200 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1899, rückzahlbar zu 103 * 400 Stücke à M. 500 u. 1000 Stücke à M. 1000. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1902 in längstens 30 Jahren durch jährl. Ausl. von M. 40 000, im Juni auf 1. Okt.: verstärkte Tilg. oder gänzliche Kündig. mit 3 Mon. Frist vorbehalten. Keine hyp. Sicherheit. Die Ges. Baftet für die Anleihe mit ihrem ganzen Vermögen u. darf keiner etwaigen späteren Anleihe ein Vor- bezw. ein Hypoth.- Recht einräumen. Coup.-Verj.: 4 J. (F.) Zahlst.: Hamburg: Nordd. Bank; Hannover: Ephr. Meyer & Sohn. Noch in Umlauf Ende 1914 M. 680 000. Kurs in Hamburg Ende 1899–1914: 100.75, 99, 98, 96, 100, 100, 101, 102.50, 102.50, 100.75, 101, 101, 100.50, 99, 96, 94.90* %. Kaut.-Hypoth.: Bis zur Höhe von M. 45 000 auf 3, 1108 ha Grundstücke, welche im Gemeindebezirk Rethwisch belegen sind, zu gunsten des Grafen Otto zu Rantzau. Dieselbe dient lediglich zur Sicherung des mit dem Grafen Rantzau abgeschlossenen Pachtvertrages. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Jan.-März. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: M. 12 000 an Amort.-F., 5 % zur Kapitalreserve, bis 10 % Tant. an Dir. und Angestellte, 4 % Div., vom Rest 7 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von