Cement-, Kalk-, Gips- und Mörtel-Werke ete. 1297 Portland-Cement- und Wasserkalk-Werke „Mark“ in Neubeckum i. Westf. Gegründet: 27./7. 1899; eingetr. 16./8. 1899 in Oelde. Gründer s. Jahrg. 1900/1901. Die Ges. übernahm von J. Westhoff u. Bernh. Westhoff in Vellern Kalksteinfelder sowie von der Firma Westhoff & Frie in Vellern deren Wasserkalkwerke in Neubeckum samt Grundstücken, Kalksteinfeldern, Gebäuden, Masch., Vorräten etc. im Gesamtwerte von M. 525 350. Zweck: Errichtung u. Betrieb von Cementfabriken oder Kalkwerken. Die sämtlichen Fabrikanlagen u. der Grundbesitz der Ges. befinden sich in Vellern, Kirchspiel Beckum u. Neubeckum in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs Neubeckum der Strecke Köln—Berlin der Staatseisenbahn. Das Werk ist durch ein Anschlussgleis mit dieser Bahnlinie verbunden. Das Rohmaterial zur Kalk- und Cementfabrikation wird in den 2½ km südlich vom Werke gelegenen Kalksteinfeldern (Grösse rund 250 preuss. Morgen = 64 ha) gewonnen, die durch ein Schmalspurbahngeleise mit der Fabrik verbunden sind. Die Felder führen unter einer Abraumdecke von 0.5–1.00 m Stärke ein erstklassiges Rohmaterial für die Kalk- u. Cementfabrikation. Dasselbe ist in dem gesamten Felderbesitz in einer durch- schnittl. Mächtigkeit von mind. 10 m durch Bohrungen u. Schurfschächte nachgewiesen. Es steht demnach 10 *, 640 000 = 6 400 000 cbin Kalksteinboden an. Es ist damit zu rechnen, dass nach Abzug von 8 % Abraum etwa also rund 5 900 000 cbm dieses Materials zur Cement- fabrikation geeignet sind. Ausser den Kalksteinfeldern hat die Ges. Liegenschaften in Grösse von rund 25 ha, worauf sich die Fabrikgebäude, Verwaltungsgebäude, Beamten- u. Arbeiter wohnhäuser nebst den dazu gehörigen Gärten, ferner Grundstücke, die zu kulturellen Zwecken benutzt werden, befinden. Die Kraftanlage besteht aus 2 Compounddampf- masch. von normal je 650 eff. PS u. 1 Compounddampfmasch. von normal 175 eff. PS. Die Kessel- anlage hat 7 Cornwallkessel von 96 qm Heizfläche u. 9½ Atm. Überdruck. Ausserdem eigene elektr. Licht- und Kraftanlage vorhanden. Die Neuanlagen, 1912–1914 mit ca. M. 2 500 000 Kostenaufwand erbaut, sind ausserdem an die elektrische Überlandzentrale an- geschlossen. Für die Cementfabrikation dienen 8 Dietz'sche Doppelöfen. Der Kalk wird in 2 grossen Kalkringöfen mit je 16 Kammern gebrannt. Cementversand 1906–1913: 307 076, 310 317, 305 649, 257609, 405 743, 316 846, 361 059, 281 484 Fass à 170 kg, 1914 47 602 t. Herstell. von Wasserkalk 1906–1914: 14 913, 13 250, 11 036, 6684, 14 767, 13 857, 8656, 8226, 4453 t. Ca. 200 Beamte u. Arb. Die Ges. gehört dem am 1 /1. 1914 für die Dauer von 12 Jahren neugegründeten Rheinisch-Westf. Zement-Verband G. m. b. H. in Bochum an u. zwar mit einer Beteiligungsziffer von 1 250 000 Fass. Die Ges. Mark ist ferner beteiligt bei der Westfäl. Cementsack-Centrale G. m. b. H. in Beckum. Restl. M. 131 234 Reingew. aus 1914 vorgetragen. Kapital: M. 2 750 000 in 2750 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 250 000. Die G.-V. v. 23./5. 1911 beschloss Erhöh. um M. 750 000 in 750 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1912, an- geboten den alten Aktionären 3: 1 vom 5.–20./6. 1911 zu 105 %, eingez. 25 % u. das Agio beim Bezuge, restl. 75 % am 29./12. 1912. Bis ult. 1911 waren nur M. 367 000 auf die neuen Aktien eingezahlt bezw. gezeichnet. Weitere M. 133 000 wurden in der G.-V. v. 11./5. 1912 von einem Konsort. übernommen, so dass zus. M. 500 000 neue Aktien begeben u. das A.-K. nunmehr M. 2 750 000 beträgt. Restl. M. 250 000 genehmigte Aktien sollen später begeben werden. Der Erlös diente zum Ausbau des Werkes, besonders zur Anlage von 2 neuen Rotieröfen, die im März 1914 betriebsfertig wurden. Die Jahresproduktion wird dadurch auf 1 250 000 Fass gebracht. 3 Hypoth.-Anleihe: Die G.-V. v. 75./6. 1901 beschloss Aufnahme einer solchen in Höhe von M. 750 000 zu 5 %, die durch A.-R.-Beschl. auf M. 1 000 000 erhöht worden ist. Stücke à M. 1000 u. 500. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. durch Auslos. im I. Sem. auf 2./1. (zuerst 1907). In Umlauf Ende 1914: M. 745 500, unbegeben M. 92 000, die sich im Depot der Märkischen Bank in Bochum befinden. Zahlst. Ges.-Kasse; Berlin: Dresdner Bank; Bochum: Märkische Bank u. deren Fil. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind, 5 % zum R.-F., event. Sonderrückl., rtragsm. Tant. an Vorst. u. Angestellte, 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (mind. M. 9000 feste Vergüt.), Rest weitere Div. bezw. zur Verfüg. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1914: Aktiva: Grundstücke 249 236, Kalksteinfelder 293 637, Fabrik- gebäude 1 910 318, Kalköfen 64 565, Wohngebäude 225 788, Masch. 1 454 745, Schmalspurbahn 72 220, Anschlussgleise 15 090, elektr. Licht- u. Kraftanlage 290 872, Werkzeuge 1783, Laboratorium 1, Mobil. 1, Kantinen-Inventar 1, Kassa 2281, Vorräte: Zement 5470, Kalk 97, Kohlen 2548, Material. 23 463, Säcke 60 211, Fässer 344, Wertp. 24 942, noch nicht begebene Anleihe 92 000, Debit. 113 280, vorausbez. Versich- 19 500, Avale 12 000, Zement-Verb., Bochum 30 000, Westf. Cement-Sack-Zentr. 500, Beteilig.: Zement-Verb., Bochum 46 875, Cement-Synd. Bochum 19 500, Kleiner Cement-Verband 1900, Westf. Cementsack-Zentrale 15 600. – Passiva: A.-K. 2 750 000; Anleihe 745 500, do. nicht begebene 92 000, do. Zs.-Kto 18 600, R.-F. I 275 000, do. II 90 000,-Talonsteuer-Res. 16 000, unerhob. Div. 600, Beamten-Unterst.-Kto 6192, Werks- Unterst.-F. 10538, Arb.-Unterst.-F. 2513, Wohlf.-Einricht. 4750, Avale 42 500, Kredit. 328 114, Bankschulden 524.730, Tant. 10 500, Vortrag 131 234. Sa. M. 5 048 773. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 21 356, Steuern 22 668, Anleihe-Zs. 33 930, Bankzs. 39 831, Talonsteuer-Res. 3000, Abschreib. 93 580, Gewinn 141 734. – Kredit: Vortrag 162 591, Zement 179 987, Kalk 5776, Steine 30, Miete u. Pacht 7717. Sa. M. 356 102. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1915/1916, * 82