1304 Cement-, Kalk-, Gips- und Mörtel-Werke etc. Strehlitzer Chaussee berührt u. hat durch die „Brokau-Groschowitzer Bahn“ Verbindung mit dem Oppelner Hafen. Das zur Verfüg. stehende Rohmaterial ist von vorzügl. Qualität. Die neuerbaute Fabrik hat am 3./11. 1908 den Betrieb aufgenommen. Produktionsfähigkeit ca. 450 000 Fass Zement. Ende 1911 bezw. Anfang 1912 Ankauf der Graf Tschierschky- Renard'schen Kalkwerke in Gr. Vorwerk bei Gross-Strehlitz für M. 360 000. Sonstige Zu- gänge im J. 1912 erforderten für Neuanschaffungen in der Zementfabrik u. in den Kalk- werken, sowie für Kauf von Grundstücken neben den Kalkwerken in Gross-Strehlitz M. 143 784; 1913 M. 76 717, 1914 M. 161 434. Die Ges. litt 1909 u. 1910 unter niedrigen Verkaufspreisen; seit Ende 1910 gehört dieselbe dem Verkaufssyndikat der Schles. Portland-Cement-Fabriken an, doch war die Ges. infolge von alten Abschlüssen gezwungen, im J. 1911 noch zu ver- lustbringenden Preisen zu verkaufen. Für 1912–1914 konnte Div. ausgeschüttet werden. Ab Aug. 1914 Einschränk. des Betriebes. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000. Hypothek: M. 450 000. Hypothek.-Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % Oblig., rückzahlbar zu 103 %. Tilg. durch jährl. Auslos. ab 1913. Noch in Umlauf Ende 1914: M. 800 000. Zahlst.: Ges.-Kasse; Breslau: E. Heimann. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 4 % Div., vertragsm. Tant. an Vorst. etc., 8 % Tant. an A.-R. (ausserdem jedes Mitgl. eine feste jährl. Vergüt. von M. 1000, der Vors. aber M. 2000), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1914: Aktiva: Grundstücke, Gebäude, Masch., Gespanne, Eisenbahn- anschluss u. Beteilig. 2 945 972, Kassa, Postscheck- u. Reichsbankguth. 16 167, Kaut. 38 971, Avale 12 000, Debit. u. Bankguth. 299 398, Wechsel 6603, fertige u. halbf.-Fabrikate, sowie Betriebsmaterial. u. Ersatzstücke 306 892. – Passiva: A.-K. 2 000 000, Oblig. 800 000, Hypoth. 450 000, Arb.-Unterst.-F. 554, Kredit. 78 290, Avale 12 000, R.-F. 100 000 (Rückl. 30 000), Talonsteuer-Res. 15 000 (Rückl. 5000), Div. 100 000, Tant. u. Grat. 22 083, Vortrag 48 078. Sa. M. 3 626 006. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: General-Unk., 604 146, Oblig.- u. Hypoth.-Zs. 72 917, Abschreib. 200 000, Gewinn 205 161. – Kredit: Vortrag 24 327, Fabrikat.-Gewinn 1 055 717, Ackerpacht 2180. Sa. M. 1 082 225. Dividenden: 1907–1908: 0, 0 % (Baujahre); 1909–1914: 0, 0, 0, 7, 8, 5 %. Direktion: Alfred Mälzig, Dr. phil. R. Ebert. Prokurist: G. Klingberg. Aufsichtsrat: (5–9) Vors. Ökonomierat Victor Madelung, Sacrau b. Gogolin; Stellv. Fabrikbes. Louis Prankel, Breslau; Stadtrat Rud. Halama, Oppeln; Bank-Dir. Otto Schweitzer, Breslau; Dr. med. Jul. May, Oppel. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Breslau u. Oppeln: Fil. d. Bank für Handel u. Ind. Silesia Neue Oppelner Portland-Zementfabrik A.-G. in Oppeiln. Gegründet: 13./8. 1906 mit Wirkung ab 13./8. 1906; eingetr. 24./10. 1906. Gründer siehe Jahrg. 1913/14 dieses Buches. Die Ges. übernahm von Richard Friedlaender zu Oppeln die von diesem dem preussischen Domänenfiskus für den Preis von M. 500 000 abgekaufte Domäne Königl. Sacrau bei Oppeln, für denselben Preis, u. zahlte an die Erben des Domänen- pächters Victor Reymann als Abstandsgeld für Aufgabe der noch ca. 7 Jahre dauernden Pacht M. 100 000 und als Preis für das lebende und tote Inventar die Summe von M. 74 835. Zweck: Errichtung, Erwerb, Ausbeutung, Pachtung, Betrieb, Verpachtung und Ver- äusserung von industriellen Anlagen der Zementindustrie sowie der damit im Zusammen- hange stehenden Industriezweige, der Handel in eigenen und fremden Erzeugnissen dieser Industrien sowie Erwerb u. Verwertung von Grundstücken. Die Fabrik ist in den Jahren 1906/07 auf dem Terrain der früheren Staatsdomäne Sacrau bei Oppeln erbaut worden. Der Gesamtbesitz der Ges., welcher seiner ganzen Länge nach unmittelbar an der schiffbaren Oder liegt und von zwei Chausseen und der Bahn Groschowitz-Brockau durschnitten wird, umfasst eine Oberfläche von 168 ha 31 a 17 qm. Hiervon bilden 50 ha das Fabrikgrund- stück, in welchem Gebäude und Hofraum 7 ha 65 a 20 qm in Anspruch nehmen; die rest- lichen 118 ha 31 a 17 qm, die auch für andere industrielle Betriebe verwertbar sind bilden das unter Domänen-Grundstücks-Konto verbuchte Domänengrundstück. In ca. 600 m Ent- fernung von der Fabrik liegt der mit ihr durch eine Drahtseilbahn verbundene Steinbruch, in welchem das erforderliche Rohmaterial an Kalk, Mergel und Ton gewonnen wird. Zur Fabrikanlage gehören 5 Dampfkessel, eine Hauptbetriebsdampfmaschine von 1500 PS und eine Reservedampfmaschine von 700 PS, 4 Drehöfen mit einer jährlichen Produktionsfähigkeit von mehr als 500 000 Fass, ferner 2 Silos mit einem Fassungsraum für ca. 100 000 Fass Zement. Die Ges. besitzt eine eigene Bahnhofsanlage: Tarifstation Oppeln-Silesiaweiche, eine eigene Verladestelle an der Oder. Die Anlage kam am 5./10. 1907 in Betrieb. Zugänge auf Anlage- Konti erforderten 1909–1914: M. 372 785, 197 056, 36 426, 82 577, 59 528, 27 654. Abschreib. seit 1907–1914: M. 1 612 243. Etwa 600 Morgen der Domäne Sacrau sind in kleinen Ab- schnitten verpachtet. Die Ges. ist an dem Oppelner Textilosewerk beteiligt. Kapital: M. 2 500 000 in 2500 Aktien à M. 1000. Hypotheken: M. 460 000 zu 4¾ %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R. (mind. M 1500 feste Vergüt. pro Mitgl.), Rest weitere Div. nach G.-V.-B.