0 1314 Cement-, Kalk-, Gips- und Mörtel-Werke etc. 3 Schachtöfen mit einer jährl. Leistungsfähigkeit von etwa 1 000 000 Fass, ferner 2 grosse Ningöfen, die ausser Betrieb sind. Vorhanden sind ferner grosse Silos-Anlagen für fertigen Cement mit automatischer Entleerung und umfangreiche Vorratsräume in überdachten Ge- bäuden u. Schuppen für Klinker, Kohlen u. Rohmaterial. Ausserdem besitzt die Ges. auf jedem Werke Verwaltungsgebäude, Direktoren-, Beamten- und Arb.-Wohnhäuser, sowie Kantinen u. Schlafhäuser. Die Betriebskraft liefern Dampfkessel mit zus. 1200 qm Heiz- fläche u. Betriebsmasch. von zus. 4200 PS, ausserdem ist das Werk Diesdorf an die Über- landzentrale Lothringen angeschlossen. Versand der Ges. 1911–1913: 635 666, 747 804, 764 811 Fass Cement. Die Ges. gehört der Süddeutschen Cement-Verkaufsstelle in Heidelberg an mit einer Beteil. von M. 60 000. Die Ges. ist bei anderen Ges. mit ca. M. 1 134 000 beteiligt, darunter befinden sich fast sämtl. Anteile der Ges. für Kalk- u. Cement-Ind. m. b. H in Diedenhofen (letzte Div. 5, 8, 8, 5 %) sowie Aktien der Portl.-Cement- fabrik Gebr. Spohn in Blaubeuren (A.-K. M. 2 500 000, Div. 1906–1914: 14, 14, 13, 10, 6, 8, 8, 8, 5 %). Die Ges. wurde 1914 durch den Kriegsausbruch ganz empfindlich in Mitleiden- schaft gezogen, da die Werke, im Aufmarsch- u. Operationsgebiet gelegen, stillgelegt werden mussten. Es konnte 1914 nur ein Reingewinn von M. 317 262 erzielt werden, wovon der Kriegsres. M. 100 000 überwiesen u. M. 200 195 vorgetragen wurden. Die 3 Werke der Ges. sind noch immer ausser Betrieb u. es ist nicht abzusehen, wann die Wiederinbetriebnahme eines Werkes, wenn auch in beschränktem Umfange, erfolgen kann. Die Werke sind durch den Krieg besonders schwer betroffen worden. Kapital: M. 5 000 000 in 5000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht 1898 um M. 800 000; von diesen Aktien erhielten 200 Stück die bisherigen Diesdorfer Aktionäre zu 135 %, die äbrigen 600 Stück wurden in Tausch gegen 600 Stück Aktien der angegliederten A.-G. Elsass-Lothring. Portland- Cement-Werk zu Heming gegeben. Die G.-V. v. 6./4. 1900 beschloss für Neuanlagen u. Betriebserweiter. Erhöhung um M. 700 000; über- nommen von einem Konsort., u. zwar M. 200 000 zu 140 %, M. 500 000 zu 155 %, u. von diesem M. 180 000 den Aktionären zu 140 % angeboten. Nochmalige Erhöh. lt. G.-V. v. 27./4. 1907 um M. 1 250 000. Hiervon wurden vorerst nur M. 700 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1907 emittiert. Erst 1908 fand die Emiss. der weiteren, ab 1./1. 1908 div.-ber. 550 Aktien statt, angeboten den alten Aktionären zu 112.50 %. Die a. o. G.-V. v. 13./9. 1911 genehmigte einen Fusionsvertrag, durch welchen die Heminger Portland-Cementwerk A.-G. in Saarburg ihr Vermögen als Ganzes mit Wirk. ab 1./1. 1911 an die Lothringer Werke übertrug gegen Gewährung v. M. 630 000 Aktien dieser Ges. für die restl. Aktien der Heminger Ges. (A.-K. M 1 200 000) eine grössere Anzahl Heminger Aktien (M. 360 000) war bereits im Besitz der Lothringer Werke (für M. 4000 Heminger Aktien wurden M. 3000 Lothringer Aktien gewährt). Ferner wurde ein Abkommen genehmigt betr. den Erwerb des von M. 700 000 auf M. 500 000 herabgesetzten X.K. der Süddeutschen Cementwerke A.-G. in Neunkirchen, ebenfalls gegen Gewährung von M. 3000 Aktien der Lothringer Werke für M. 4000 Aktien der Süddeutschen Cement- werke. 1912 fand die vollständige Angliederung dieser Werke an die Lothringer Ges. statt. Hierzu dienten 375 Stück Lothr. Aktien. Zur Durchführung dieser Transaktionen beschloss die G.-V. v. 13./9. 1911 das A.-K. der Lothringer Portland-Cementwerke um M. 1 250 000 (also auf M. 5 000 000) in 1250 Aktien zu 112.50 % mit Div.-Ber, ab 1./1. 1911 zu erhöhen. Der Erlös der nicht zu den vorgenannten Fusionen benötigten 245 Aktien diente zur Deckung der Kosten u. zur Verstärk. der Betriebsmittel; sie wurden zu bar zu 112½ % begebenn. Hypoth.-Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % Schuldverschreib. lt. G.-V. v. 18./5. 1904, rück- zahlbar zu 102 %, Stücke à M. 1000 u. M. 500, auf Namen der Firma S. Bleichröder in Berlin als Pfandhalter oder deren Ordre u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1910 durch jährl. Ausl. 1./7. (zuerst 1909) auf 2./1.; verstärkte Tilg. oder gänzl. Künd. mit 6monat. Frist zulässig. Die Anleihe ist an 1. Stelle hypothek. eingetragen. Zahlst. wie bei Div.-Scheinen. Verj. der Coup. u. Stücke nach gesetzl. Bestimm. Noch in Umlauf Ende 1914 M. 932 000. Kurs in Berlin Ende 1904–1914: 102.60, 102.10, 102.50, 99, 99.50, 100, 100.80, 101.10, 97.50, 96, –* %. Zur Zeichn. aufgelegt 27./6. 1904. Anleihe: M. 650 000 in 4½ % Oblig. à M. 500, aufgenommen 1904 von dem Heminge Portland-Cementwerk in Saarburg. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. zu pari bis 1930 durch Auslos. im Nov. auf 1./4. Noch in Umlauf Ende 1914: M. 500 000. Zahlst.: Strassburg: Ch. Staehling, L. Valentin & Cie. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: R.-F. erfüllt, event. Dotierung weiterer R.-F., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, bis 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (mindestens aber zus. M. 15 000, welcher Betrag auf die Tant zu verrechnen ist), Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1914: Aktiva: Grundstücke 561 000, Gebäude 1 790 000, Masch. 1 369 000, Mobil. 52 000, elektr. Beleucht.- u. Kraftanl. 40 000, Transporteinricht. 233 000, Kriegsschäden 91 279, Zement 202 243, Material. 479 418, Kassa 21 995, Wechsel 1457, Effekten 46 822, Bankguth. 419 624, Debit. 1 241 149, Beteil. 1 134 800, Debit. 15 952, Avale 89 500. —– Passiva: A.-K. 5 000 000, Teilschuldverschreib. 1 432 000, do. Tilg.- u. Zs.-Kto 63 363, R.-F. 500 000, Spez.-R.-F. 100 000, Delkr.-Kto 25 486, Talonsteuer-Res. 25 275, Arb.-Unterst.-F. 104 479, unerhob. Div. 6060, Kredit. 110 815, Kaut. 89 500, Kriegsres. 100 000, Tant. an Vorst. 11 066, Grat. 6000, Vortrag 200 195. Sa. M. 7 789 242. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Reparat. 135 996, Allgem. Unk. 212 900, Teilschuld- verschreib.-Zs. 66 691, Abschreib. 249 501, Gewinn 332 262. – Kredit: Vortrag 213 186, Roh- gewinn 753 138, Zs. 20 889, Miete u. Pachtgelder 10 138. Sa. M. 997 352.