― 1326 Thonwaren- und Chamotte-Fabriken, Ziegeleien. Dividenden: Aktien 1890–1914: 4, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %; Prior.-Aktien 1898–1914: 6, 6, 6, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 Direktion: Th. Lins. Prokuristen: C. Krull, Ing. Herm. Ehl Aufsichtsrat: Vors. H. von Kintzel, Stellv. Amtsrichter A. von Kintzel, Dr. med. von Kintzel, Bauinspektor F. Lanser, F. Otto Grandefeld. Zahlstelle: Für Div.: Cassel: Gesellschaftskasse. – = – Casseler Ziegeleivereinigung, Akt.-Ges. in Cassel. Gegründet: 28. u. 30. 6. 1909; eingetr. 20./7. 1909. Die Dauer der Akt.-Ges. ist auf zunächst 6 Jahre 5 Monate festgesetzt. Die Ges. gilt aber als stillschweigend verlängert, wenn kein Mitglied von seinem einjährigen Kündigungsrecht auf den 1./1. 1916 Gebrauch macht. Zweck: Alleinankauf und Verkauf der von den Ringofenziegeleien von Cassel und Um- gebung produzierten Ziegelsteine. Der Ges. ist seitens der syndizierten Werke der Verkauf von Ziegelsteinen innerhalb einer Entfernung von 7½ km von Cassel übertragen worden. Ausserhalb dieses Umkreises ist der Verkauf den einzelnen Werken überlassen geblieben. In Cassel existieren gegenwärtig ca. 25 Ziegeleien, von denen weitaus die grösste Anzahl mit Dampfbetrieb arbeitet. Kapital: M. 90000 in 90 Aktien à M. 1000, eingez. 25 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftsqu. Stimmrecht: 1 Aktie =1 St. Bilanz am 31. Dez. 1914: Aktiva: Kassa 82, Debit. 53 375, Bank-Kto L. Pfeiffer 3102, Inventar 1, Resteinzahl.-Kto 67 500. – Passiva: A.-K. 90 000, Kredit. 18 703, R.-F. 1400 (Rückl. 740), Div. 1350, Grat., Tant. an A.-R. 3363. Vortrag 9244. Sa. M. 124 061. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 13 237, Dubiose 46, Abschreib. 574, Reingewinn 14 697. – Kredit: Vortrag 7158, Backsteine 19 854, Fuhrlöhne 1462, Zs. 80. Sa. M. 28 556. Dividenden 1909–1914: 0, 0, 0, 0, 6, 6 %. Direktion: Kaufm. Joh. Konr. Mandt, Ziegelmeister Nik. Fleischmann, Cassel. Aufsichtsrat: Vors. H. Seidler, Stellv. Theoph. Lins, Friedr. Düssler, Chr. Schütz, Rich. Lautenschläger, Cassel; Jakob Rewald, Vollmarshausen. Deutsche Ton- und Steinzeug-Werke Akt.-Ges. in Charlottenburg, Berlinerstrasse 23, mit Fabriken in Münsterberg in Schles. Krauschwitz, Muskau-Lugknitz, Bettenhausen-Cassel, Westend-Charlottenburg Gegründet: 15./9. 1874; eingetr. 23./9. 1874. Die Firma lautete bis 15./7. 1904 Deutsche Thonröhren- und Chamotte-Fabrik; Sitz bis 30./3. 1905 in Berlin-Münsterberg, Zweck: Fabrikation von u. Handel mit Porzellan- u. Tonwaren. Übernahme u. Fortbetrieb der C. A. Brandt'schen Thonröhren- u. Chamottefabrik. Der Kauf erfolgte für M. 975 000. Im Betrieb 47 Öfen; die Rohleistenfabrik wurde 1907/08 liquidiert, da nicht gewinnbringend. Das Areal der früheren Deutschen Thonröhren- u. Chamotte- Fabrik hat einen Flächeninhalt von ca. 45 ha. Die Fabrik-Anlagen liegen in Münsterberg u. Reindörfel, die Tongruben ir Leipe b. Münsterberg u. Beckern, Kreis Striegau. Die Fabrikgebäude sind sämtl. massiv, überwiegend vierstöckig. Das Anschlussgleis, Bahn von Werk Münsterberg nach der Station Münsterberg u. Schienennetz auf dem Fabrikgrundstücke, hat eine Länge von ca. 4 Km. Nach den Tongruben Leipe führt eine schmalspurige Bahn von ca. 2 km Länge. Das Grundstück in Lichtenberg bei Berlin (53 a 46 qm) dient als Lagerplatz. Die G.-V. v. 14./5. 1904 beschloss Vereinigung der Gesellschaft mit der A.-G. Vereinigte Thonwarenwerke in Charlottenburg, deren A.-K. M. 1 250 000 betrug u. wofür ebensoviel neue Aktien der aufnehmenden Ges. gegeben wurden. Grundstücke u. Gebäude des Werkes Charlottenburg der Ver. Thonwarenwerke waren Eigentum des früheren Inhabers der Firma Ernst March Söhne und der Ges. nur pachtweise überlassen. Die am 1./4. 1903 er- folgte auf 1./10. 1904 gekündigte Pachtvereinbarung war Veranlass. für auf den 3 Provinzwerken der Vereinigt. Thonwarenwerke in Krauschwitz, Lugknitz, Muskau u. Bettenhausen (b. Cassel) vorgenommene umfangreiche Neubauten zur Aufnahme u. Fortsetzung der bisher in Charlotten- burg betriebenen Fabrikation; nur die Fertigstellung u. Montage der Spezial-Schleiffabrikate, Pumpen, Exhaustoren etc. erfolgt noch in Charlottenburg, woselbst auch das Hauptkontor der vereinigten Gesellschaften verblieben ist. Neu- u. Umbauten auf allen Werken der Ges. erforderten 1906–1914 M. 316 433, 126 053, 128 447, 163 092, 139 352, 356 332, 108 635, 143 883, 31 952, davon 1911 M. 232 370 auf Neubau Berlinerstr. in Charlottenburg. 1905/06 Neubau eines Werkes in Lugknitz-Muskau mit 3 grossen Brennöfen zur Herstell. säurefester Gefässe spez. von Apparaten für die chem. Industrie. Das Areal der bisher. Ver. Thonwarenwerke hat einen Flächeninhalt von ca. 24 ha. Die mit Bahnanschluss versehenen Gebäulichkeiten in Bettenhausen haben Brenngebäude mit 6 grossen Brennöfen, Fabrikations- u. Maschinen- gebäude, Dampfkraft u. elektr. Lichtanlage etc. Die Fabrikationsgebäude in Muskau ent- halten 3 grosse Brennöfen. In Krauschwitz sind 6 grosse Brennöfen. Nettoerlös der verkauften Waren der verein. Werke 1905–1914: M. 2 645 270, 3 045 086, 3 291 449, 3 095 676, 2 749 628, 2 888 140, 3 117 689, 3 382 216, 3 320 201, 2726 932. Im J. 1910 Erwerb des dritten Teils eines der Masch.-Fabrik O. Stegmeyer, Charlottenburg, Sophie-Charlottenstr. 5, gehörigen Grundstückes