1344 Thonwaren- und Chamotte-Fabriken, Ziegeleien. sämtl. Anteile (M. 500 000) der Firmen G. Lütgen-Borgmann, G. m. b. H. in Eschweiler u. der Westerwälder Chamottewerke, G. m. b. H. in Siershahn (M. 200 000); letztere beiden Ges. sind 1900 formell in Liquid. getreten. Von den Pfälz. Thongruben G. m. b. H. in Eisenberg besitzt die Ges. seit 1904 sämtl. Stammanteile (M. 36 000). 1907 Erwerb der bis dahin gepachteten Fabrik feuerfester Produkte Hagendingen (Lothr.). Die Bauabteilung (in Köln) [Vorm. G. Lütgen- Borgmann] gegründet 1865 befasst sich mit der Herstellung von Fabrikschornsteinen, Kessel- Einmauerungen, gewerblichen Feuerungsanlagen, kompletten Gasanstalten u. Koksöfen etc. Zweck: Fabrikation von feuerfesten Produkten aller Art, von Tonwaren u. verwandten Erzeugnissen; Grubenbetrieb, Bau von Kaminen, Feuerungs- u. Ringofenanlagen, sowie Bau- ausführungen aller Art. Die Ges. besitzt ausgedehnte Belehnungen u. Tongruben auf dem Westerwald, sowie Quarzitbrüche u. Tongruben in Ottweiler, Eschweiler, Mehlem und im Siegkreise, Dampfziegeleien in Mehlem u. Ottweiler, Chamottebrennerei in Siershahn. Für Erwerb von Gruben, Steinbrüchen etc. sowie für Neubauten wurden 1898 u. 1899 nach Abzug der Abschreib. rund M. 600 000 ausgegeben. Beträchtliche Um- u. Neubauten auf allen Betrieben erforderten 1910–1914: M. 725 056, 359 324, 341 709, 527 664, 241 216. Infolge des Kriegszustandes Einstell. bezw. Einschränk. der Betriebe auf 50 % der normalen Stärke. Reingewinn für 1914 nur M. 70 718. HKGapital: M. 2 900 000 in 2900 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 200 000, erhöht lt. G.-V. v. 26./5. 1897 um M. 600 000 u. lt. G.-V. v. 11./7. 1900 um M. 800 000. Von der Em. von 1900 wurden M. 100 000 dem Georg Itschert in Vallendar dafür gegeben, dass er den Rhein. Chamottewerken 95 Anteile an den Westwälder Chamottewerken G. m. b. H. in Siershahn überliess; dagegen wurde gemäss G.-V. v. 23./5. 1901 von der Ausgabe der restl. M. 700 000 abgesehen u. das A.-K. nur um M. 100 000 auf M. 3 000 000 erhöht; diese M. 100 000 sind jedoch noch nicht begeben. Hypothekar-Anleihe: Die G.-V. v. 23./5. 1901 beschloss Ausgabe einer solehen in Höhe von M. 1 200 000 in 5 % Oblig., rückzahlbar zu 102 %. Tilg. nach 5 Jahren ab Ausgabe durch jährl. Auslos. von 5 %. Die erst 1909 begebene Anleihe diente bis dahin teilweise als Unter- lage für Bankkredit. Noch ungetilgt M. 840 000. Zahlst. Cöln: Ges.-Kasse. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (Höchstbetrag 1905 erreicht), Rest nach statutenm. Tant. z. Verf. der G.-V. Der A.-R. erhält ausser einer festen Vergütung von zus. M. 8000 noch 5 % Tant. nach Massgabe der gesetzl. Bestimmungen. Biflanz am 31. Dez. 1914: Aktiva: Ländereien 53 670, Steinbrüche, Gruben u. Belehnung. 288 240, Fabrikgrundstücke 407 050, Gleisanlagen 314 220, Gebäude 1 905 480, ÖOfen 425 250, Masch. 553 890, Beleucht.-Anlagen 17 450, Mobil. u. Geräte 88 590, Fuhrwesen 530, Werk- stätten u. Betriebsmaterial. 134 530, Rohmaterial. 411 780, Brennmaterial. 9680, Fertig- u. Halbfabrikate 497 716, in Arbeit befindl. Bauten 13 645, Kassa 5007, Effekten 2198, Debit. 670 169, Beteilig. 37 910, Patente 1, vorausbez. Feuerversich. 19 404. – Passiva: A.-K. 2 900 000, R.-R. 290 000, Verfüg.-Bestand 300 000, Ern.-F. 100 000, Teilschuldverschreib. 840 000, Beamten- u. Werkmeister-Unterst.-F. 21 117, Zinsscheinsteuer-Res. 29 000 (Rückl. 7000), Guth. von Werksangehörigen etc. 59 495, Löhnungskto 10 791, Teilschuldverschreib.-Zs. 12 062, geloste do. 20 400, Kredit. 1 209 077, unerhob. Div. 750, Vortrag 63 718. Sa. M. 5 856 412. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 193 343, Steuern 36 600, Zs. u. Disagio 55 098, Anleihe-Zs. 44 250, Unk. 133 188, Gewinn 70 718 (davon Talonsteuer-Res. 7000, Vortrag 63 718). – Kredit: Vortrag 116 239, Betriebsgewinn 416 961. Sa. M. 533 200. Kurs Ende 1897–1914: 140, 146.25, 136, 109, 70, 59.60, 77.60, 80.10, 100, 133.25, 86.50, 88.75, 104.10, 96.75, 106.25, 102.25, 105.75, 82.25* %. Eingef. 16./11. 1897 zu 130 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1895–1914: 4, 7½, 9, 8, 8½, 8½, 0, 0, 0, 0, 4, 6, 6, 5, 4, 5, 6, 8, 6, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (F.) Vorstand: Gen.-Dir. Rob. Wiegand, Dir. Hans Brandt. Prokuristen: Hans Pückel, Carl Vorstadt, Cöln; Betriebs-Dir. Herm. Diesel, Ottweiler: Betriebs-Dir. Dr. Fritz Fuchs, Siershahn; Arnold Krauthausen, Eschweiler; Betriebs-Chef Carl Weisgerber, Mehlem. Aufsichtsrat: (5–7) Vors. Konsul J. L. Kruft, Essen; Stellv. Komm.-Rat E. Bellardi, Crefeld; Dir. Ewald Küppers, Essen; Geh. Justizrat Fritz Görz, Mainz; Gen.-Dir. a. D. Aug. Spannagel, Düsseldorf; Bankier Carl Theod. Deichmann, Cöln. Zahlstellen: Cöln: Eigene Kasse, Deutsche Bank, Deichmann & Co.; Eschweiler: Esch- weiler Bank; Berlin: Deutsche Bank, Bank f. Handel u. Ind.; Saarbrücken: Gebr. Röchling; Düsseldorf: Bank f. Handel u. Ind. Thonwerk Kolbermoor, Steinbeis & Genossen, A.-G., in Kolbermoor, Zweigniederlassungen in Hebertsfelden u. Vilsbiburg. Gegründet: 27./4. 1896. Zweck: Erwerb resp. Fortbetrieb der früher in dem Besitze der Kommandit-Ges. Thonwerk Kolbermoor, Steinbeis & Genossen befindl. Thonwaren- fabrik Kolbermoor und in Hebertsfelden etc. Spezialität: Falzziegel, Biberschwänze, Ver- blendsteine, gewöhnl. Maschinensteine aller Art, Terracottawaren, Backsteine, auch Betrieb einer Torfstecherei.