Thonwaren- und Chamotte-Fabriken, Ziegeleien. 1345 Kapital: M. 800 000 in 800 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 700 000, erhöht lt. G.-V. v. 14./3. 1898 um M. 100 000, div.-ber. ab 1./1. 1898, bezogen von den Aktionären zu 140 %. HKypotheken: I. M. 245 517 (Stand Ende 1914). II. M. 78 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. Ende März. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % an R.-F., über die Verwend. des noch verbleib. Restes beschliesst die G.-V. gemäss den gesetzl. Bestimmungen auf Vorschlag des A.-R. Letzterer erhält ausser einer festen Jahresvergütung von M. 2000 pro Mitgl. eine Tant. von 10 % des Reingewinnes, wie er sich nach § 245 des H.-G.-B. ergiebt. Bilanz am 31. Dez. 1914: Aktiva: Immobil. 1 418 990, Masch. u. Einricht. 854 938, zus. 2 273 929, ab Amort. 1 342 609, bleibt 931 319, Kassa, Wechsel u. Effekten 20 301, Waren- vorräte 232 475, Torfvorräte 35 087, Material. 46 369, Conto transitorio 225 719, Debit. 319 395. – Passiva: A.-K. 800 000, Hypoth. I 245 517, do. II 78 000, do. Vilsbiburg 28 521, R.-F. I 80 000, do. II 110 000, Delkr.-Kto 5000, Kredit. 391 224, Gewinn 72 406. Sa. M. 1 810 669. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs. 19 744, Amort. 38 804, Gewinn 72 406. – Kredit: Vortrag 30 755, Gewinn auf Waren 91 218, do. Torfproduktion 3903, Pachterträgnisse 5078. Sa. M. 130 955. Dividenden 1896–1914: 8, 8, 9, 9, 10, 10, 6, 4, 4, 8, 10, 8, 4, 5, 8, 9, 10, 7, 5 %. Coup.- Verj.: 5 J. (K) Direktion: Bruno Koppisch. Prokurist: Walter Koppisch. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Geh. Komm.-Rat O. von Steinbeis, Brannenburg; Stellv. Dir. O. von Bippen, Speyer; Dir. Chr. Eberle, Rosenheim; Frau Olga von Mettenheimer, Roten- burg (Hannover). Reussengrube' Erdfarben- und Verblendsteinfabrik in Kretzschwitz bei Gera-Reuss. Gegründet: 4./9. bzw. 5./5. 1891; eingetr. 15./6. 1891. Zweck: Gewinnung und Verarbeitung von Farbenerden und Ton, Herstellung von Ver- blendsteinen u. anderen Produkten der Thon-Ind. (Verblender, Formsteine u. Terrakotten); Erwerb u. Betrieb diesem u. ähnl. Zwecken dienender Anlagen u. Bergwerksberechtig., sowie Erwerb, Einricht. u. Betrieb an diese Bergwerke u. Anlagen sich anlehnender industr. Anlagen. Die der Ges. gehörige „Reussengrube-' liegt ca. 8 km von Gera-Reuss j. L. entfernt und ist durch Anschlussgleis mit der Gera-Meuselwitz-Wuitzer Eisenbahn verbunden. Das Werk befasst sich mit der Herstellung feiner und feinster Tonwaren, hauptsächlich mit der Fabrikation von Verblend-Form-Profilsteinen, Bauterrakotten u. glasierten Tonwaren; neuer- dings werden auch Dachsteine fabriziert. Die zur Fabrikation erforderlichen Rohmaterialien werden in den eigenen, unmittelbar aw Werke gelegenen Tongruben gewonnen. Die Gruben liefern hervorragende Tone, welche frei von jeden fremden Beimischungen sind, und sich deshalb zur Herstellung feiner Tonwaren ganz vorzüglich eignen. Der Grundbesitz beträgt 57.25 preuss. Morgen = 146.731 qm. Im August 1914 infolge des Kriegszustandes teilweise Einstellung des Betriebes. Etwa 170 Arbeiter u. Beamte. Kapital: M. 345 000 in 182 St.-Aktien u. 163 Vorz.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 180 000 Ser, I, Erhöh. v. 19./3. 1896 um M. 120 000 Ser. II, v. 25./5. 1899 um M. 60 000 Ser. III, begeben zu 105 %, v. 3./8. 1901 um M. 60 000 Ser. IV. Die G.-V. v. 1./5. 1903 beschloss fernere Erhöhung um M. 150 000 Serie V, begeben zu 105 %. Dann erhöht lt. G.-V. v. 5./6. 1905 um M. 50 000 Serie VI (auf M. 620 000) in 50 Aktien, begeben zu 200 %. Die a. o. G.-V. v. 9./7. 1908 be- schloss nochmalige Erhöhung um M. 155 000 (auf M. 775 000) in 155 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1909, angeboten den alten Aktionären zu 109.50 % plus 5 % Stückzs. ab 9./7. 1908. Zur Tilg. des Fehlbetrages (ult. 1911 M. 357 638) sowie zu Abschreib. (M. 107 361) beschloss die G.-V. v. 29./4. 1912 Herabsetz. des A.-K. von M. 775 000 um M. 465 000 auf M. 310 000 durch Zus. legung der Aktien 5: 2. Frist 1./7. 1912. Die G.-V. v. 7./5. 1913 beschloss dann Erhöh. des A.-K. um bis M. 100 000 Vorz.-Aktien, sowie Einräumung des Rechtes auf Bezug von Vorz.-Aktien an die Inhaber der zus. gelegten St.-Aktien auf Grund einer Zuzahl. von 50 % = M. 500 pro Aktie. Die Zuzahl. wurde auf M. 128 000 St.-Aktien geleistet, die auf Vorz.-Aktien abgestempelt wurden. A.-K. somit M. 310 000 in 182 St.- u. 128 Vorz.-Aktien, hierzu M. 35 000 in Vorz.-Aktien, welche lt. G.-V. v. 7./5. 1913 emittiert wurden. Lt. G.-V.-B. v. 20./5. 1914 können die St.-Aktien gegen Zuzahl. von 50 % bis 31./12. 1914 in Vorz,- Aktien umgewandelt werden. Die Vorz.-Aktien erhalten ab 1./7. 1913 aus dem Reingewinn vorweg vor den St.-Aktien auf das Geschäftsjahr 6 % Div. mit Nachzahlungs-Anspruch. Die St.-Aktien erhalten eine Div. von 4 % erst, nachdem die Vorz.-Aktien 6 % für das letztvergangene Jahr u. die event. Rückstände vorausgegangener Jahre erhalten haben. Die Nachzahl. erfolgen gegen Einliefer. des Div.-Scheins für das Jahr, aus dessen Erträgnissen die Nachzahl. geleistet werden. An dem Mehrgewinn stehen jeder Vorz.-Aktie u. jeder St.-Aktie gleiche Rechte zu. Bei Auflös. der Ges. erhalten die Vorz.-Aktien den Nennbetrag vor den St.-Aktien. Anleihen: I. M. 200 000, in 4½ % Schuldverschreib. à M. 500, rückzahlbar zu 102 %. Zs. 30./6. u. 31./12. Tilg. durch Verlos. im Sept. auf 31./12. bis spät. 1936, verstärkte Tilg. jederzeit zulässig. Sicherheit: Hypoth. zur I. Stelle. Noch in Umlauf inkl. Anleihe II ult. 1914: M. 324500 – II. von 1904: M. 200 000 in 4½ % Schuldverschreib. à M. 500, rückzahlbar zu 102 %. Zs. 30./6. u. 31./12. Tilg. durch Verlos. im Sept. auf 31./12. bis spät. 1944, ab 1908 verstärkte Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1915/1916. I. 85