1350 Thonwaren- und Chamotte-Fabriken, Ziegeleien. Dampfziegelei Gaimersheim Akt.-Ges. in München, Hauptbureau in Ingolstadt, am Stein 11. Gegründet: 13./3. 1888. Zweck: Betrieb von Ziegeleien u. Beteilig. an solchen oder verwandten Unternehm., Handel mit Baumaterial. für eigene Rechnung oder kommissions- weise, Beteilig. an Bauunternehm. Produktionsfähigkeit beider in Betrieb befindl. Ziegeleien zu Gaimersheim ca. 12 000 000 Steine; Produktion 1888–1912 ca. 4–6 000 000 Stück jährl. Kapital: M. 400 000 in 400 Aktien à M. 1000 nach Erhöhung um M. 180 000 im Jahre 1889. Nachdem sich die Unterbilanz im J. 1910 von M. 76 610 auf M. 113 001 erhöht hatte, sollte die G.-V. v. 6./4. 1911 zur Tilg. des Verlustes sowie behufs Abschreib. die Herabsetzung des A.-K. von M. 400 000 auf M. 40 000 durch Zus. legung der Aktien 20: 1 beschliessen, doch wurde der Antrag abgelehnt, da zur gleichzeitigen Wiedererhöhung des A.-K. keinerlei Sicherheiten gegeben werden konnten. Der Antrag auf Liquid. der Ges. wurde zurückgezogen. Die Unterbilanz erhöhte sich 1911 auf M. 126 373 u. 1912 auf M. 146 763. Hypotheken: M. 312 219 (Stand Ende 1912). Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. Ende März. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1912: Aktiva: Immobil. 586 434, Masch. 25 541, Mobil. 18 648, Pferde 761, Ameliorat.-Kto 9250, Kassa 28, Wechsel 120, Vorräte 47 886, Debit. 11 763, Konsortialkto 1600, Verlust 146 763. – Passiva: A.-K. 400 000, Hypoth. 312 219, Kredit. 117 022, Immobil.- Amort.-Kto 17 169, Akzepte 375, Zs. 2013. Sa. M. 848 798. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 126 375, Unk., Zs. etc. 68 331, Ab- schreib. 4009. – Kredit: Waren 49 018, Wirtschaft u. Pacht 2934, Verlust 146 763. Sa. M. 198 716. Dividenden 1888–1912: 5, 5, 5, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 4, 4, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 % Ooup.-Verj.: 5 J. n. F. Direktion: Techn. Dir. Max Nussbaum, Ingolstadt; Ed. Drexel. Aufsichtsrat: Vors. Dir. M. Wagmüller, Rechtsanw. Albert Nussbaum, München; Rechts- anwalt Racke, Lauingen; Baumeister Adam Beikler, Ingolstadt. Neue Münchener Aktien-Ziegelei A.-G. in München. Gegründet: 14./6. 1898 als Neue Münchener Aktien-Ziegelei. Firma geändert lt. G.-V. v. 18./7. 1898 in Vereinigte Neue Münchener Aktien-Ziegelei u. Dachziegelwerke A. Zinstag Akt.-Ges.; jetzige Firma lt. G.-V. v. 14./7. 1913. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Herstellung von gebrannten Baumaterial. u. keram. Erzeugnissen jeder Art. Es wurden ca. 142 Tagwerk Lehmgründe am Bahnhof Aubing übernommen, worauf eine Ziegelei- anlage erbaut ist. 1898 wurde die Fabrik für Dachdeckungsmaterialien von A. Zinstag in Regens- burg-Kareth erworben (1913 wieder verkauft; siehe unten). Jetziger Besitz also nur die Aubinger Ziegeleianlage samt Grundstücken. Die Ziegelei liegt z. Zt. still. Kapital: M. 241 000 in 241 gleichber. Aktien à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 1 300 000 in St.-Aktien; über die Sanierungen lt. G.-V. v. 27./8. 1903 u. 11./4. 1907 siehe dieses Hand- buch 1913/14. A.-K. also von 1907–1913 M. 1 300 000 in 132 St.- u. 1168 als solche abgest. 6 % Vorz.-Aktien. Der Bilanzverlust des Jahres 1912 (M. 120 054) wurde aus den Reserven gedeckt. Zur durchgreifenden Sanierung bezw. behufs ausgiebigen Abschreib. beschloss die G.-V. v. 28./4. 1913 das A.-K. von M. 1 300 000 durch Einziehung von 7 von der Ges. erworbenen Aktien (3 Vorz.- u. 4 St.-Aktien) um den Betrag von M. 7000 u. durch Zus. legung der Vorz.-Aktien im Verhältnis von 5:1 u. der St.-Aktien im Verhältnis von 16: 1 um den Betrag von M. 1 052 000 auf M. 241 000 herabzusetzen. Gleichzeitig wurde beschlossen, das A.-K. um mind. M. 125 000 u. höchstens M. 241 000 zu erhöhen, doch war diese Neu-Emiss. nicht durch- zuführen. Die a. o. G.-V. v. 14./7. 1913 beschloss deshalb den Verkauf des Karether Werkes an die Dachziegelwerke Ergoldsbach A.-G. für M. 522 000, davon entfielen M. 72 000 auf Vor- räte. Die Käuferin übernahm von den ursprünglich vorhandenen M. 500 000 5 % Oblig. der Zinstag-Ges. M. 380 000 (M. 10 000 waren zurückbezahlt u. M. 110 000 wurden vernichtet). Es standen somit der Ges. zur Deckung ihrer Verpflichtungen erhebliche Barbeträge zur Verfüg. Die Firma wurde in Neue Münchener Aktienziegelei A.-G. geändert. Den Aktionären der Zinstag-Ges. stand das Recht zu, von den neugeschaffenen M. 200 000 Ergoldsbach-Aktien M. 120 000 zum Kurse von 165 % zu beziehen. Trotz der verschied. Sanierungsmassnahmen ergab sich für 1913 ein neuer Verlust von M. 117 976, der aus den Reserven gedeckt wurde; 1914 eine Unterbilanz von M. 15 140, davon M. 3391 aus R.-F. gedeckt. Hypotheken: M. 123 633. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: In den ersten 4 Mon. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., etwaige Sonderrückl., vertragsm. Tant., sodann bis 4 % an Aktien, Rest weitere Div. Der A.-R. erhält 10 % Tant. von dem Reingewinn, der nach Ausscheidung von 4 % Div. an das ganze A.-K. verbleibt. Bilanz am 31. Dez. 1914: Aktiva: Grundstücke 288 114, Gebäude 75 786, Utensil. 2613, Bureaueinricht. 1, Kaut. 60, Wertpap. 2371, Aussenstände 2287, Betriebsvorräte 812, Verlust 15 140. – Passiva: A.-K. 241 000, Hypoth. 123 633, Kredit. 17 740, Kaut.-Depos. 146, Rück- stell. 1275, R.-F. 3390. Sa. M. 387 186.