Thonwaren- und Chamotte-Fabriken, Ziegeleien. 1367 Act.-Ges. Dampfziegelei Waiblingen in Waiblingen. Gegründet: 14./12. 1895; eingetr. 20./12. 1895. Die Ges. übernahm bei ihrer Gründung die bis dahin der A.-G. Allg. Bau-Ges. in Stuttgart gehörige Dampfziegelei für M. 334 901, wofür M. 200 000 in Aktien, der Rest bar bezahlt wurde. Zweck: Fabrikation u. Handel mit Ziegeleiwaren u. Baumaterialien, wie Verblend- und Formsteine, Falz- und Turmziegel, Hohlgewölbsteine, Drainageröhren, Steinzeugröhren, Ton-, Fayence- und Steinzeugplatten und Zement etc. 1901 ist der Betrieb der Firma Gebr. Sixt in Waiblingen in den Besitz der Ges. übergegangen. Der Grundbesitz der Ges. setzt sich zusammen aus dem alten Waiblinger Werk an der Bahnlinie Waiblingen. Gmünd-Aalen gelegen, mit Bahnanschluss versehen, hat eine eigene Druckwasserleitung und umfasst 39 ha 50 à Areal, davon 15 ha ausgebeutet und Ackerfelder bezw. Bauplätze, das übrige Lehmfelder sind, 12 Gebäude, 3 Ring-, 1 periodischer Ofen. Werk II. Direkt am Bahnhof Waiblingen gelegen mit Geleiseanschluss u. Areal 11 ha 93 a in Waiblingen u. 1 ha 83 a in Endersbach, wovon 7 ha 50 a Ackerfelder bezw. Bauplätze u. ausgebeutet, alles übrige Lehmfelder sind, 6 Gebäude, 2 Ringöfen. Zus. 500 Arbeiter, Sommer- und Winterbetrieb. Die Firma Gebr. Sixt G. m. b. H. besteht noch als selbständige Ges., die sämtl. Anteile sind aber seit 1./1. 1901 im Besitz der Dampfziegelei Waiblingen. Jahresproduktion der beiden Werke beträgt ca. 30 000 000 gewöhnl. Mauersteine und (als Spezialitäten) Verblend- und Formsteine, Dachdeckungsmaterial. Neu aufgenommen wurde die Kunststeinfabrikation, sowie die patentierten Schoferkamine. Neben der eigenen Fabrikation betreibt die Ges. ein Handels- geschäft in Baumaterialien, wie Steinzeugröhren, Bodenbelagen u. Wandbekleidungen etc. Ausserdem ist die Ges. an der A.-G. Dampfziegelei Neckargartach beteiligt. Die Ges. gehört dem Verkaufsverein südd. Ziegelwerke an. Nach dem Kriegsausbruch kam eine vollständige Stockung in den Betrieb durch das Ausbleiben von Privatbauten u. das Einstellen von in Aussicht genommenen Gemeindebauten. Auf eine Besserung des Geschäfts ist nicht zu rechnen, solange der Krieg dauert. Die Bilanz für 1914 schliesst mit einem Verlust von M. 186 700 ab. Zur teilweisen Deckung des Verlustes wird der R.-F. von M. 143 600 ver- wendet und als Verlustsaldo M. 43 100 vorgetragen. Einige Gross-Aktionäre stellten der Ges. die Mittel zur Fortführ. des Betriebes in Form eines Anleihens zur Verfüg. Kapital: M. 800 000 in 800 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 200 000, erhöht lt. G.-V. v. 4./12. 1897 um M. 200 000, angeb. den Aktionären zu pari, und lt. G.-V. v. 10./11. 1899 um M. 200 000 in 200 Aktien, übernommen von der Württ. Vereinsbank 70 Stück zu 175 %, 130 Stück zu 160 %, letztere angeboten den Aktionären zum gleichen Kurse. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 28./3. 1912 um M. 200 000 (auf M. 800 000) in 200 Aktien mit halber Div.-Ber. für 1912, angeboten den alten Aktionären zu 125 %. Hypotheken: M. 444 949. Darlehen: M. 200 000. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 10 % zum R.-F., alsdann 5 % Div., vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte, Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1914: Aktiva: Güter, Gebäude, Masch., Inventar 752 000, Lager 197 838, Debit. 152 118, Beteilig. bei fremden Unternehm. 730 232, Kassa 1916, Wechsel 1863, Postscheck 4567, Verlust 43 163. – Passiva: A.-K. 800 000, Hypoth. 444 949, Darlehen 200 000, Pens.- u. Unterst.-F. 12 000, Delkr.-Kto 10 000, Talonsteuer-Res. 5000, Bank-Kto 411 750. Sa. M. 1 883 699. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs. 31 224, Betriebs-Kto 320 031. Unk. 78 169, Reparat. 18 914, Amort.-F. 35 900, Arb.-Unterst.-F. 4561, Talonsteuer-Res. 1000, Rückstell. für Verlust Velten pro 1914. 39 187. – Kredit: Bruttogewinn 342 265, R.-F. 143 559, Verlust 43 163. Sa. M. 528 988. Kurs Ende 1901–1914: 155, 156, 154, 150, 149.75, –, 120, 150, 147, 100, 100* %. Zugel. im April 1904; erster Kurs: 145 %., Notiert in Stuttgart. Dividenden 1896–1914: 15, 15, 12, 12, 10, 8, 10, 10, 10, 9, 10, 10, 5, 5, 5, 8, 4, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 3 J. (F.) Direktion: Friedr. Schofer. Prokuristen: Friedr. Rückle, W. Schofer jr. Aufsichtsrat: (4–7) Vors. Geh. Hofrat Dr. Ed. von Pfeiffer, Stellv. Kaufm. Gustav von Müller, Herm. Ostertag, Stuttgart; Otto Sixt, Cannstatt; Paul Reiner, Stuttgart. Zahlstellen: Eigene Kasse; Stuttgart: Württ. Vereinsbank. Chamotte- und Klinkerfabrik Waldsassen, Akt.-Ges. 5 in Waldsassen in Bayern. Gegründet: 9./5. 1902 mit Wirkung ab 10./4. 1902; eingetr. 8./10. 1902. Gründer s. Jahrg. 1902/1903. Die Magdeburger Privatbank legte in die neue A.-G. das Fabrikanwesen der falliten früheren Chamottefabrik Waldsassen samt Zubehör im Reinwert zu M. 150 000 gegen Gewährung von Aktien der neuen Ges. in gleicher Höhe ein. Zweck: Herstellung von Klinkern u. Chamottewaren u. der Handel damit. 1906–1908 Neubau eines Kammerringofens, der bis ult. 1908 M. 197 976 Kostenaufwand erforderte. Die Unterbilanz erhöhte sich 1908 von M. 34 785 auf M. 84 920; 1909 ohne Verlust, 1910 auf M. 108 285 erhöht. (Sanierung s. bei Kap.)