..XXX u. 7 1368 Thonwaren- und Chamotte-Fabriken, Ziegeleien. Kapital: M. 198 000 in 146 Vorz.-Aktien u. 52 St.-Aktien à M. 1000. Bis 1910: M. 250 000. Die a. o. G.-V. v. 7./12. 1909 beschloss: 1. Das A.-K. wird zum Zwecke der Beschaffung weiterer Betriebsmittel durch Ausgabe von Vorz.-Aktien bis zum Betrage von M. 250 000 zu 100 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. vom 1./1. 1910 an, sowie des Schlussnoten- u. Aktienstemp. erhöht. Diejenigen St.-Aktien, auf welche die Aktionäre eine Zuzahlung von 50 % leisten, werden in Vorz.-Aktien durch Abstempel. verwandelt. 2. Das A.-K. wird behufs Beseitigung bezw. Abminderung der Unterbilanz (Ende 1909 M. 84 570, dann Ende 1910 M. 108 285) durch Zus. legung aller nicht nach Nr. 1 in Vorz.-Aktien umgewandelten St.-Aktien von 2:1 durch Abstempel. herabgesetzt. 3. Die Vorz.-Aktien erhalten eine 6 % Vorz.-Div., darauf die St.-Aktien 4 % Div., ein dann noch verbleibender Rest wird zwischen Vorz.-Aktien u. St.-Aktien verteilt. Frist zur Abstempel. der Aktien, Zuzahl. wie Zus. legung 15./6. 1910. Die Durchführ. der G.-V.-B. vom 18./5. und 7./12. 1909 ergab durch Zuzahlung: auf 146 Aktien M. 73 000; durch Zus. legung: von 104 Aktien M. 52 000, Aktienstempel M. 4380, Aktien-Zs. M. 854, zus. M. 130 234, welcher Betrag in folg. Weise Verwend. fand; zur Aus- gleichung: der Sanierungskosten M. 6682, des Verlustsaldos M. 108 285, zu Abschreib. M. 15 266. A.-K. jetzt wie oben M. 198 000. M. 104 000 neue Vorz.-Aktien, welche die Er- höhung des Vorz.-A.-K. auf M. 250 000 erfordert, sind noch nicht ausgegeben. Hypotheken: M. 25 901. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. besond. Abschreib. u. Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Angestellte, 6 % Div. an Vorz.-Aktien, dann 4 % Div., vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R. (mind. M. 300 pro Mitgl.), Rest an beide Aktienarten gleichmässig. ZBilanz am 31. Dez. 1914: Aktiva: Grundstücke u. Tonlager 72 317, Gebäude 301 301, Brenn- ofen 36 233, Masch. 30 764, Bahndepot 2418, Debit. 15 610, Bahnanschluss 1, Pferde u. Wagen 1, Inventar 1, Rollbahn 1, Werkzeuge 1, Wechsel 1713, Kassa 91, Betriebsmaterial. 7480, Warenvorräte 85 692. – Passiva: St.-Aktien 52 000, Vorz.-Aktien 146 000, Akzepte 290 000, Hypoth. 25 901, Kredit. 19 485, R.-F. 13 300, unerhob. Div. 370. Separatkto 5000, Gewinn 1572. Sa. M. 553 629. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 108 380, Handl.-Unk. 25 476, Zs. 19 617, Abschreib. 14 775, Gewinn 1572. – Kredit: Vortrag 3414, Waren 165 389, Pferde u. Wagen 1000, Rollbahn 18. Sa. M. 169 822. Dividenden: St.-Aktien: 1902; 4 % (für 260 Tage = 5.54 % pr. a.); 1903–1914: 6, 6, 7, 7, 0, 0, 0, 0, 4, 5, 5, 0 %. Vorz.-Aktien 1910–1914: 0, 6, 7, 7, 0 %. Coup.-Verj.: 5 J. (K). Direktion: Ing. J. Assmann. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Reg.-Rat a. D. Ronald Kessler, Magdeburg; Stellv. Bankier Theod. Kispert, Hof; Rentier Otto Koerner, Magdeburg; Gen.-Dir. Rich. Bonfils, Siegersdorf. Bankverbindung: Magdeburg: Mitteldeutsche Privatbank; Hof: Karl Schmidt. Thonwaaren-Industrie Wiesloch Akt.-Ges. in Wiesloch. Gegründet: 28./6. 1900 mit Wirkung ab 1./1. 1900; eingetr. 13./11. 1900. Übernahmepreis M. 765 000. Die Ges. übernahm die als Vorbereitungsunternehmen 1897 ins Leben gerufene Thonwaren-Industrie Wiesloch G. m. b. H. und die von dieser betriebene Thonwarenfabrik. Zweck: Fabrikation von Falzziegeln und von Thonwaren aller Art und damit in Verbindung stehenden Artikeln, sowie Handel mit selbstgewonnenen u. von anderen erworb. Produkten u. mit Rohmaterialien. Die Ges. hat auf Grund einer seitens der Stadt Wiesloch erteilten 30jähr., bis 1926 laufenden Abbau-Konz. die Wieslocher Thonlager verwendbar ge- macht und daran anschliessend 2 Schlämmereien und grosse Ziegel-Fabriken nebst Thon- werke errichtet. Die Fabrikgrundstücke liegen an der Bahnstation Wiesloch und umfassen ausser den Thongruben etwa 318 799 qm Fläche. An Thonfeldern hat die A.-G. auf Grund genannter Konz. etwa 16 372 qm gekauft, die erst zum Teil abgebaut sind. Die erwähnte Konz. sichert der Ges. weitere Vorkaufsrechte auf 250 bad. Morgen Thonfelder zu à M. 600 bzw. 1000. Die Kosten der Erwerb. der Konz. stehen bei der Ges. noch mit M. 1 zu Buche. Die Fabrikat.-Masch. werden durch 2 Kompound-Dampfmasch. von 150 bzw. 160 HP. betrieben. An Brenn- u. Glasuröfen, sämtlich für Kohlenbrand eingerichtet, sind vorhanden 3 Ringöfen, sowie in besonderem Gebäude 3 Glasur-, 1 Muffel- u. 1 Fritteofen. Der Betrieb ist kontinuierlich für Sommer u. Winter eingerichtet. Nach den von den Fabrikanlagen 2 km entfernten Tongruben, wo sich die eine Schlämmerei befindet, führt eine Röhrenleitung zum Zuführen von Wasser u. zur Rückleitung des geschlämmten Tons. Am Bahnhof Wiesloch wurde 1906 die zweite Schlämmerei erbaut. Hinter der Fabrik liegen die etwa 60 000 qm grossen Schlämmbassins. Elektrizität wird vom Elektr.-Werk Wiesloch bezogen. 1906 um- fassende Erweiterung des Unternehmens bestehend in der Vergrösserung der Schlämmanlagen, Erbauung einer Backsteinfabrik und der hierfür erforderl. Schmalspurbahn mit Lokomotiv- betrieb; 1907: eine neue Masch.-Anlage. Stand der Anlagen bei Übernahme durch die A.-G. M. 982 988, Gesamtzugänge für die Anlagen 1900–1914 M. 2 583 074 bei M. 1 118 819 Abschreib. Der grösste Teil des Betriebes liegt seit Kriegsausbruch still. Kapital: M. 1 750 000 in 1750 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 770 000, erhöht lt. G.-V. v. 6./4. 1903 um M. 230 000, bezogen von den Aktionären zu pari plus 3 % für Unk., dazu zur Tilg. der Hypoth. u. behufs Neuanlagen lt. G.-V. v. 11./4. 1906 M. 750 000, übernommen vom Bankhaus Gebr. Bonte in Berlin zu 110 %, angeboten den Aktionären zu 112.50 %.