1390 Porzellan-Fabriken. Garten, Grundstücken zum Ökonomiebetrieb. Flächeninhalt der Grundstücke zus. 8, 142 ha. Arb. in beiden Fabriken etwa 1100 Personen. Zugang auf Immobil.-Kto für 4 Brennöfen in Arzberg 1906 zus. M. 201 854, auf Masch.-Kto u. sonst. Anlagen M. 147 825. Zugänge in beiden Fabriken 1907–1914 M. 58 271, 38 790, 49 231, 71.130, 34 394, 37 744, ca. 140 000, ca. 10 000. Eine neue Gleisanlage nebst Grundstücken erforderte in Schönwald 1907/09 M. 270 000. – Die Ges. gehört dem Verbande Deutscher Porzellanfabriken zur Wahrung keramischer Interessen an. Die Ges. war 1914 bei Beginn des Krieges längere Zeit hindurch zu vollständ. Betriebs- stillstand u. später zu umfangreichen Betriebseinschränk. gezwungen u. konnte die fast gleichgebliebenen allg. Unk. u. Abschreib. nicht erschwingen, sodass sich einschl. der au die Angehörigen von Kriegsteilnehmern gewährten Unterstütz. ein Verlust von M. 36 963 ergab. Hierzu traten die Unk. der neuen Anleihe mit M. 49 787, ausserdem war eine Rückstell. von M. 200 000 auf zweifelh. Forder. im Auslande vorzunehmen, zus. also M. 286 749 Verlust, hiervon M. 87 728 aus Gewinnvortrag v. 1913 u. M. 31 442 aus R.-F. gedeckt, sodass eine Unterbilanz von M. 167 579 vorgetragen wird. Kapital: M. 1:600 000 in 1600 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 800 000, erhöht lt. Vereinbar. der Gründer v. 14./4. 1898 um M. 200 000; ferner erhöht zwecks Erwerb der Lehmann'schen Porzellanfabrik in Arzberg lt. G.-V. v. 2./6. 1903 um M. 600 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1903, begeben zu pari zuzügl. 1.828 % Agio, angeboten den Aktionären zu 125 %. Prioritäts-Anleihe I: M. 1 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. à M. 1000, rückzahlbar zu 102 %; aufgenommen 1905 zur Deckung von Neubau-Unk., Tilg. von M. 215 338 Hypoth. auf Arzberg u. Stärkung der Betriebsmittel. Zs. 1./1. u. 1./7. Tilg. mit jährl. ca. M. 25 000 ab 1906 durch Verlos. im Juli auf 31./12. Die Anleihe ist auf dem Arzberger Etabliss. an I. Stelle sichergestellt. In Umlauf ult. 1914 M. 783 000. Zahlstellen wie bei Div. Prioritäts-Anleihe II: M. 750 000 in 5 % Oblig. von 1914. Tilg. ab 1917 innerhalb 25 Jahren mit 2 % plus ersp. Zs. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5, höchstens 10 % z. R.-F., alsdann bis 4 % Div., bis zur Hälfte kann der Rest vom A.-R. zur Verwendung in das Unternehmen zurückgestellt werden, vom Übrigen vertragsm. Tant. an Dir., 10 % Tant. an A.-R., wenn keine ausserord. Abschreib. und Rückl. beschlossen werden, 15 % wenn sie beschlossen werden, jedoch keines- wegs mehr wie im ersteren Falle, der Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1914: Aktiva: Immobil. 1 350 211, Arbeiter-Wohnhaus 112 778, Dampfheiz.-Anlage 33 661, Masch. 157 114, elektr. Anlage 28 210, Bahngleise 131 773, do. Grundstück 123 720, Utensil. 54 895, Formen u. Modelle 36 878, Pferde u. Wagen 1465, Muster 1, Effekten 13 549, Kassa 4246, Wechsel 28 624, Debit. 581 324, Versich. 9576, Waren 639 207, Material. 119 464, Verlust 286 749. – Passiva: A.-K. 1 600 000, Prior.-Anleihe I 783 000, do. Zs.-Kto 4860, do. Tilg.-Kto 8160, Prior.-Anleihe II 750 000, do. Zs.-Kto 1675, Stempel-Res. 16 000, R.-F. 31 442, Talonsteuer-Res. 11 000, unerhob. Div. 160, Rückstell für Forder. im Ausland 200 000, Kredit. 138 828, Bank für Thüringen 80 598, Gewinn-Vortrag aus 1913 87 727. Sa. M. 3 713 452. Hewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk., Skonti, Salaire, Diäten, Provis. etc. 201 390, Steuern, Krankenkasse-, Invaliditäts- u. Pensionskasse-Beiträge 52 263, Zs. 73 342, Reparat. 33 920, Kriegs-Unterstütz., Spesen, Stempel u. Agio auf neue Anleihe 49 787, Rückstell. für Forder. im Ausland 200 000, Abschreib. 113 098. – Kredit: Vortrag 87 727, Waren 435 973, Miete 13 399, Oekonomie-Unk. 2455, Skonto 1277, Eingang auf abgeschrieb. Forder. 12, Verlust 199 021. Sa. M. 739 868. Kurs Ende 1901–1914: 106.40, 125.25, 170, 216, 214.50, 155, 114, 93, 84, 82.30, 102, 84.25, 76.80, 72* %. Eingef. durch die Mitteld. Creditbank im Mai 1901; erster Kurs 20./5. 1901: 122 %. Seit Mitte April 1904 sämtl. Stücke lieferbar. Notiert in Berlin. Dividenden: 1898–99: 9, 9 % (auf M. 800 000); 1900 –1902: 9, 7, 8 % (auf M. 1 000 000); 1903 bis 1914: 10, 12, 11, 9, 4, 0, 0, 0, 2, 4, 4, 0 % (auf M. 1 600 000). Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Vorstand: Otto Bergner, Schönwald; Edmund Krüger, Arzberg. Prokuristen: Emil Kispert, H. Zschoeckner, Ed. Völker. Aufsichtsrat: (Mind. 3) Vors. Geh. Komm.-Rat Dr. jur. Gust. Strupp, Meiningen; Privatier Ferd. Wendriner, Nürnberg; Dir. Dr. Hans Heubach, Klosterveilsdorf; Bank-Dir. H. Keller, Leipzig; Rentier Paul von Weech, Ilfeld; Finanzrat Paul Falk, Meiningen. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Meiningen: Bank f. Thür. vorm. B. M. Strupp u. deren Filialen; Berlin: Mitteld. Creditbank: Dresden: Gebr. Arnhold; Leipzig u. Dresden: Allg. Deutsche QCredit-Anstalt. Porzellanfabrik Ph. Rosenthal & Co. Aktiengesellschaft in Selb, Oberfranken, Filialen in Kronach u. Marktredwitz. Gegründet: 28./8. 1897 mit Gültigkeit ab 1./1. 1897; eingetr. 20./9. 1897. Zweck: Übernahme und Fortführung der zu Selb u. Kronach unter der Firma Ph. Rosen- tchal & Co. bestehenden Porzellanfabrik nebst Porzellanmalerei. Die Fabrikation erstreckt sich in der Hauptsache auf Gebrauchsgeschirre, wie Tafel- u. Kaffee-Service für Inland u. Export. In Selb werden ausserdem künstlerische Porzellane in einer besonders hierfür ge- schaffenen Abteil. angefertigt. Ferner besteht in Selb eine elektrotechn. Abteil., die sich insbes. mit der Herstell. von Hartporzellan für elektrotechn. Hochspannungszwecke befasst. Die zum Betriebe nötige Kraft wird durch 4 Dampf-Masch. mit zus. 545 PS erzeugt, während