1400 Glas-Fabriken und Spiegel-Manufakturen. Sächsische Glaswerke Akt.-Ges. in Deuben bei Dresden. (In Konkurs.) Gegründet: 25./5. bezw. 9./7. 1897 mit Sitz in Dresden. Seit 1899 Sitz in Deuben. Die Firma hatte 1906 den Zusatz vorm. Grützner & Winter. Kapital: Urspr. M. 800 000. Uber die Wandlungen des A.-K., Unterbilanzen etc. bis 1906 siehe dieses Handb. Jahrg. 1909/10. A.-K. seit 1907 M. 306 000 in 216 Vorz.-Aktien u. 90 St.-Aktien à M. 1000. Ende 1906 war wieder eine Unterbilanz von M. 22 694 vorhanden, die sich 1907 auf M. 148 643 erhöhte, 1908 aber auf M. 147 048 verminderte u. 1909 wieder um M. 89 448 auf M. 236 497 stieg. Der G.-V. v. 12./5. 1910 wurde deshalb Mitteilung nach § 240 des H.-G.-B. gemacht; dieselbe beschloss die Herabsetzung des A.-K., zwecks Sanierung des Unternehmens, um M. 276 000 durch Vernichtung von 6 Vorz.-Aktien u. Zus. legung der übrigen Vorz.-Aktien u. St.-Aktien im Verhältnis von 10: 1. Gleichzeitig wurde die Erhöh. des A-K um M. 370 000 beschlossen, doch scheinen der Ges. keine neuen Mittel zugeflossen zu sein, denn die G.-V. v. 29./4. 1911 sollte die Auflös. der Ges. beschliessen. Inzwischen wurde am 13./4. 1911 über das Vermögen der Ges. das Konkursverfahren eröffnet. Konkurs- verwalter: Rechtsanwalt Dr. Klotz, Döhlen b. Dresden. Derselbe bezeichnete in der Gläubiger- versammlung die Aussichten für die nicht bevorrechtigten Gläubiger, die Forderungen von M. 600 000 (exkl. Hypoth.) angemeldet haben, als sehr trübe. Es sind höchstens etwa 5 % für diese Gläubiger zu erwarten. Das A.-K. ist verloren. Es schwebte noch ein Prozess im Auslande. Die bevorrechtigten Forderungen sind inzwischen bezahlt. Ende noch nicht abzusehen. Dividenden 1897–21910: 6½, 6½, 6½, 6½, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Dorstener Glashütte Akt.-Ges. in Dorsten. Gegründet: 12./7. 1913; eingetr. 11./9. 1913. Gründer: Dir. Eugen Augustin, Cöln; Glas- u. Spiegelmanufaktur, A.-G. Gelsenkirchen; Geh. Justizrat Karl Springsfeld, Aachen; Dir. Peter Schrader, Stolberg (Rheinland); Prokurist Joh. Scholl, Cöln. Zweck: Herstellung u. Vertrieb von Flaschen u. Hohlglas aller Art sowie der Handel mit solchen Erzeugnissen. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000, zum Nennwert ausgegeben. Auf 750 Aktien ist der volle Betrag von M. 750 000 durch Sacheinlagen, bestehend in der Dorstener Hütte mit Grundstücken, Fabrik- u. Wohngebäuden nebst Zubehör, bezahlt. Die übrigen 1250 Aktien sind bar eingezahlt. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1914: Aktiva: Grundstücke, Fabrikgebäude u. Einricht. 1 385 749, Kassa 3789, Debit. 108 412, Bankguth. 486 012, Material. 32 241, Waren 48 476, Feuerversich. 1547, Avale 6000, Verlust 120 379. – Passiva: A.-K. 2 000 000, Kredit. 183 705, Arb.-Unter- stütz.-F. 25, Löhne 2879, Avale 6000. Sa. M. 2 192 609. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gründungskosten u. Gen.-Unk. 168 982. — Kredit: Einnahmen aus Fabrikation, Zs. u. Pacht 48 602, Verlust 120 379. Sa. M. 168 982.9 Dividende 1913/14: 0 %, Direktion: Eugen Augustin, Arthur Dittrich. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Justizrat Karl Springsfeld, Aachen: Dir. Peter Schrader, Stol- berg; Gen.-Dir. Moritz Grossbüning, Gelsenkirchen-Schalke. Bemerkung: Infolge des Kriegszustandes ist die Ges. unter Zwangsverwaltung gestellt worden, da ein grosser Teil der Aktionäre dem feindl. Auslande angehören. Akt.-Ges. für Glasindustrie vorm. Friedr. Siemens in Dresden. Fabriken in Dresden, Döhlen b. Dresden, Neusattl b. Elbogen in Böhmen, Usch u. Gertraudenhütte b. Schneidemühl, Wirges, Bad Nauheim, Osterwald Gleiwitz, Kosten u. Graz; ausserdem über 100 Niederlagen in allen grösseren Orten Deutschlands u. Österreich-Ungarns, sowie in den sonstigen Hauptstädten. Gegründet: 23./9. 1888 mit Wirkung ab 1./1. 1888; eingetr. 20./10. 1888. Die Ges. erwarb bei ihrer Gründung die 1862 errichtete Flaschenfabrik von Friedr. Siemens in Dresden, sie übernahm ferner die Dresdner Hartglasfabrik, die Glashütte Döhlen, die Flaschenverschlussfabrik Döhlen (inzwischen nach Dresden verlegt), die Flaschenfabrik Neusattl b. Elbogen, die Tafelglasfabrik Neusattl b. Elbogen, die sämtl. aus- wärt. Glasniederlagen, das zur Aufnahme der Berl. Niederlage bestimmte Grundstück (in- zwischen verkauft) u. das techn. Bureau (inzwischen aufgelöst) in Dresden mit den über- lassenen Patentrechten. Die Areale der übernommenen Grundstücke umfassten folg. Flächen: a) in Dresden u. Löbtau ca. 43 000 qm, b) in Döhlen ca. 73 000 qm, c) in Neusattl b. Elbogen ca. 93,23 ha, d) in Berlin am Anhalter Bahnhof ca. 6900 qm. Übernahmepreis M. 9 709 370. Zweck: Anfertigung u. Lieferung von Glaswaren aller Art und der zugehörigen Neben- produkte; Betrieb der zur Erreichung dieses Zweckes dienenden Fabrikanlagen. Neben der Herstell. von Glaswaren wie Flaschen, Hartglas, Drahtglas, Tafelglas, Pressglas, Stanzglas, Beleuchtungsgegenständen, befasst sich die Ges. auch mit der Anfertigung von mechan. ...