Glas-Fabriken und Spiegel-Manufakturen. 1401 Flaschenverschlüssen, feuerfesten und säurefesten Produkten, sowie mit dem Betrieb eines Steinkohlenbergwerkes. Die Chamottefabriken liefern ausser an Konsumenten auch den eigenen Bedarf der deutschen Unternehm. der Ges. Die Förderung des Steinkohlenberg- werkes in Osterwald wird zum Teil im eigenen Betriebe der in Osterwald gelegenen Glas- fabrik verbraucht. Zur teilweisen Deckung des eigenen Bedarfs an Schmelzmaterial besitzt die Ges. in Dresden und Neusattl je einen Steinbruch. Zu den im Jahre 1888 bei der Gründung der Akt.-Ges. übernommenen Glasfabriken ist 1900 die Glasfabrik in Usch bei Schneidemühl und 1902 das gesamte Grund- und Berg.- werkseigentum nebst sämtl. Fabriken und Baulichkeiten der früheren Fabrik feuerfester und säurefester Produkte Akt.-Ges. zu Vallendar hinzu erworben worden, nämlich drei Flaschen- fabriken in Wirges, Osterwald bei Hameln und Gertraudenhütte bei Schneidemühl, ferner eine Flaschenverschlussfabrik und eine Chamottefabrik in Wirges, eine kleinere Chamottefabrik in Bad Nauheim, und ein Steinkohlenbergwerk in Osterwald b. Hameln. Ausserdem hat die Ges. 1905 die restlichen Kuxe der Gew. Kosten in Böhmen erworben, sodass ihr jetzt sämtl. Anteile dieser Gew. gehören. Dieselbe existiert noch als solche u. ist die Inhaberin der protokollierten Firma: Glashütte der Gew. Kosten, inzwischen in eine G. m. b. H umgewandelt (siehe nach- folgende Notiz). Die der Ges. gehörigen Grundstücke in allen Betrieben umfassen einen Gesamt- flächeninhalt von ca. 430 ha; hierin sind etwa 140 ha in der Nähe der Uscher u. Gertrauden- hütter Fabrik gelegenen Torflandes eingeschlossen, dessen Ausbeute zur hauptsächlichsten Deckung des Bedarfes an Feuerungsmaterial für die Uscher u. Gertraudenhütter Fabrik Verwendung findet. Die Gesamtzahl der Glasöfen auf den Werken der Ges. betrug Ende 1909 43, ausserdem sind zur Herstellung der feuer- u. säurefesten Produkte in Wirges u. Nauheim 3 Kammer-, 4 Schacht- u. 13 Brennöfen vorhanden. Die Glasöfen sind zum grössten Teile nach dem Siemens-System gebaut oder umgebaut. Ausser handgefertigten Flaschen werden jetzt auch Maschinenflaschen hergestellt, nachdem die a. o. G.-V. v. 26./11. 1907 beschlossen hatte, dass die Ges. an dem Erwerb der Owens-Patente, welche ermöglichen, brauchbare Flaschen automatisch zu produzieren, sich beteiligt. Die deutschen u. österreich. Fabriken der Ges. gehören dem deutschen, resp. österreich.- ungar. Flaschenverbande an. Die Beteiligungsziffer der deutschen Fabriken beträgt zurzeit ca. 16.8 % und diejenige der österreich. Fabriken 34.35 %. Ausserdem ist die Ges. für ihre deutschen Fabriken der Drahtglas-Konvention beigetreten. Der Absatz der erzeugten Fabrikate erfolgt durch eine gemeinsame Verkaufsstelle in Berlin; Beteiligungsquote der Ges. gegen- wärtig 25.5 %. Für Verbesserungen und Erweiter. der Fabrik-Anlagen inkl. Anschaff. werden alljährl. erhebliche Aufwendungen gemacht (so 1910–1914 für ca. M. 700 000, ca. 840 000, ca. 1 400 000, ca. 550 000, ca. 700 000. Umsatz 1907–1914: M. 15 944 000, 15 398 000, 15 052 000, 16 086 000, 19 488 000, 20 020 000, 18 951 000, 14 143 000. Der Flaschenverkauf 1911: 144 Mill., später nicht veröffentlicht. In normalen Zeiten Gesamtzahl der gesellschaftl. Beamten ca. 300, der Arbeiter u. Arbeiterinnen ca. 6000. Das plötzliche Stocken des ganzen Geschäftsverkehrs mit Beginn des Krieges machte die Ausserbetriebsetzung mehrerer der kleinen Fabriken der Ges. nötig, während die grösseren Fabriken bedeutende Betriebseinschränkungen er- fahren mussten. Im Jahre 1910 erwarb die Ges. sämtl. K 1 250 000 Aktien der Grazer Glasfabrik A.-G. in Graz (siehe bei Kap.). 1912 wurde die Glashütte der Gew. Kosten u. die Grazer Glas- fabrik A.-G. in Gesellschaften m. b. H. umgewandelt u. firmiert erstere seit 1./9. 1911 Glas- hütte Kosten G. m. b. H. in Kosten bei Teplitz und letztere seit 1./1. 1912 Grazer Glasfabrik G. m. b. H. in Graz, Sitz Eggenberg bei Graz. Im Okt. 1911 schloss die Siemens-Ges. eine Interessen-Gemeinschaft mit der Glasfabrik C. Scharff in Gleiwitz. Diese Firma wurde in eine Ges. m. b. H. umgewandelt, wovon die Siemens-Ges. inzwischen sämtl. Anteile übernommen hat. Kapital: M. 11 000 000 in 11 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 9 000 000, erhöht zwecks Erwerb der Etablissements der Fabrik feuer- u. säurefester Produkte A.-G. in Vallendar (s. oben) lt. G.-V. v. 30./12. 1901 um M. 1 000 000 (auf M. 10 000 000) in 1000 Aktien à M. 1000. Dieselben wurden der Konkursverwalt. der Vallendarer Ges. zum Ausgabekurse von 115 % überlassen u. von dieser seitens eines durch die Berliner Handels-Ges. vertretenen Konsort. zu 180 % übernommen; letzteres bot sie den Siemens-Aktionären zu dem gleichen Kurse an. Agio mit M. 118 029 in den R.-F. Die G.-V. v. 13./5. 1910 beschloss Erhöhung des A.-K. um M. 1 000 000 (also auf M. 11 000 000) in 1000 Aktien, hiervon div.-ber. 759 Stück ab 1./1. 1910, 241 Stück ab 1./1. 1911, übernommen yon einem Bankenkonsort. zu 200 % mit der Verpflichtung, nom. M. 356 000 Aktien zum Übernahmepreis der Ges. für die Veräusserer. der sämtl. Aktien (K 1 250 000) der Grazer Glasfabrik A.-G. zur Verfüg. zu stellen, die restl. M. 644 000 Aktien aber bestmöglichst zu verkaufen und an die Ges. drei Viertel des nach Ersatz der Unk. u. Abdeckung aller Spesen verbleibenden Gewinns abzuführen. Für jede der 6250 Grazer Aktien à K 200 wurden je K 212 gezahlt. Die Grazer Aktien stehen mit M. 952 212 zu Buch. Agio d. Emiss. v. 1910 mit M. 1 211 099 in R.-F. Anleihe: M. 6 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 30./12. 1901, rück- zahlbar zu 103 %, Stücke à M. 1000, auf Namen der Berliner Handels-Ges. oder deren Ordre. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1906 bis längstens 1933 durch jährl. Ausl. von 2 % u. ersp. Zs. 1./10. (zuerst 1905) auf 2./1.; verstärkte Tilg. oder gänzliche Künd. statthaft. Die Anleihe ist nicht hypothek. sichergestellt, der Schuldner hat sich nur verpflichtet, vor