1410 Glas-Fabriken und Spiegel-Manufakturen. Prokuristen: Arnold Hümmerich, Franz Benedikt, G. Pannasch. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Jaspers, W. Fortmann, L. Klingenberg, Geh. Komm.-Rat Aug. Schultze. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Oldenburg: Oldenburg. Spar- u. Leih-Bank. Glashüttenwerke Adlerhütten A.-G. in Penzig bei Görlitz. Gegründet: 2./12. 1896; eingetr. 23./2. 1897 in Görlitz. Übernahme der Firma Glashütten- werke Adlerhütten H. Mayer & Co. in Penzig u. Berlin. 1901 erfolgte Übernahme der Fabrik von Sievert & Co. G. m. b. H. in Deuben bei Dresden. 1904 Erwerb. der Fabrik C. in Penzig. Der Betrieb der Fabrik in Deuben wurde 1904 eingestellt, dann die Fabrik ab 1./7. 1905 verpachtet u. endlich 1908 zum Buchwert verkauft. Zweck: Handel u. Fabrikat. von Glaswaren. Gegenwärtig befasst sich die Ges. mit der Fabrikation und dem Verkauf folgender Artikel: Glaswaren für pharmaceutischen, chemischen, technischen u. elektrotechnischen Bedarf, Pressglas, Hohlglas, Schleifglas, Konserven- u. Ver- packungsgläser mit luftdichten Patentverschlüssen, Flaschen aller Art, Flaschen- u. Kon- servengläser-Verschlüsse, Glasbausteine (System Falconnier), Dachziegel, Oberlichtplatten u. Prismen, mechanisch hergestellte Glaswaren. Gesamtumsatz 1904–1909: M. 1 590 810, 1 830 807, 2 021 572, 2 273 380, 2 279 017, 2 334 057. 1910–1913 weitere Zunahme, aber im Kriegsj. 1914 Rückgang des Absatzes. Ca. 21 Beamte, 770 Meister u. Arb. Die Ges. gehört dem Verband der Flaschenfabriken in Berlin an, der seinerseits an dem „Europäischen Verband der Flaschenfabr. G. m. b. H.“ in Berlin beteiligt ist. Infolge der Zugehörigkeit zum Verband besitzen die Adlerhütten im Verhältnis der vertraglich festgesetzten Beteiligungsziffer das Recht auf Benutzung der Owens'schen Maschine zur Herstellung von Flaschen. Die Ges. macht zurzeit von diesem Rechte keinen Gebrauch. Der Grundbesitz der Ges. umfasst in der Gemarkung Penzig 11 ha 39 a 47 qm. Davon sind 2 ha 25 a 34 qm bebaut. Unter den Immobilien befinden sich 27 Beamten- u. Arb.- Wohnhäuser mit insgesamt 112 Wohnungen. An Fabrikationseinrichtungen in den 3 ge- trennten Fabrikanlagen sind vorhanden: 10 Glasschmelzöfen (System Siemens), 2 Wannen (System Henning und Wrede) nebst Kühlanlagen, Glasschleifereien, Malerei, Schmiede, Schlosserei und eine Verschlussfabrik. Die im August 1906 in Penzig durch Feuer zer- störte Masch.-Anlage wurde nicht mehr errichtet, dafür das Elektr.-Werk Penzig für M. 190 000 angekauft. Dasselbe, seitens der Gemeinde bis 1935 konzessioniert, gibt auch Licht u. Kraft an Dritte ab. Der elektr. Strom wird seit 1910 von der Überlandzentrale der Stadt Görlitz bezogen. 1908 Ausbau der Betriebsanlagen, sowie Neubau von Arb.-Wohnhäusern. Zu- gänge auf Anlage-Kti 1911–1914 M. ca. 150 000, ca. 85 000, ca. 120 000, ca. 130 000. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Akt. à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 15./5. 1899 um M. 1 000 000 (auf M. 2 000 000) in 1000, ab 1./7. 1899 div.-ber. Aktien voll eingezahlt. Um die Deubener Niederlassung derartig herunterzuschreiben, dass die Realisierung zum Buchwert ermöglicht wird u. weitere Verluste daran nicht mehr zu befürchten sind, haben sich die Aktionäre 1904 entschlossen, nom. M. 216 000 Aktien gratis einzuliefern, welche mit dem durch den Vertrag mit Sievert & Co. seitens der Ges. erworbenen Nominalbetrage von M. 200 000 eigener Aktien, von einigen Aktionären gegen M. 374 400 in bar übernommen wurden (s. auch Jahrg. 1908/09 dieses Handb.). Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im Mai. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., bis 4 % Div., v. verbleib. Überschuss an Vorst. u. Beamte vertragsm. Gewinnanteile, 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von M. 1500 pro Mitgl.), Rest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1914: Aktiva: Immobil. 1 177 555, Hamburger Lagerhaus 1, Masch. 1, Formen 1, Wannen u. Öfen 1, Hütten-Inventar 1, elektr. Licht- u. Kraftanlage 1, Kontor- Utensil. 1, Feuerwehr 1, Patente 1, Anschlussgleise 1, Pferde u. Wagen 1, Elektrizitätswerk 270 000, Material. 46 255, Waren 126 036, Kassa 1343, Wechsel 123 860, Bankguth. 617 202, Debit. 478 600, Kaut. 21 065, Effekten 39 447. – Passiva: A.-K. 2 000 000, R.-F. 177 382 (Rückl. 15 086), Delkr.-Kto 43 441, Talonteuer-Res. 16 000, Kredit. 103 323, Bürgschafts-Kto 18 000, Unterstütz.-F. 7850, Res. für Umbauten 40 000, Albert-Mayer-Stiftung 2917, Hypoth. 51 400, unerhob. Div. 300, Kriegsrückst. 125 000, Div. 240 000, Tant. an Vorst. 28 431, do. an A.-R. 17 820, Vortrag 29 511. Sa. M. 2 901 378. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Fabrikat.-Unk. 1 662 294, Abschreib. 65 210, Res. für Umbauten 25 325, Talonsteuer-Res. 4000, Verlust auf Effekten 277, Unterstütz.-F. 6000, Kriegsrückst. 125 000. Gewinn 330 850. – Kredit: Vortrag 29 122, Waren 2 156 824, Zs. 28 842, Lizenzen 1200, Elektrizitätswerk-Überschuss 2968. Sa. M. 2 218 958. Kurs Ende 1909–1914: 161, 184, 181, 171, 194.50, 205.25* %. Die Zulass. der Aktien zur Notigz an der Berliner Börse erfolgte Anfang Mai 1909; erster Kurs 17./5. 1909 146 % Dividenden 1896–1914: 7½, 8, 8, 8, 8, 0, 0, 0, 0, 6%―s . Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Alb. Mayer. Prokuristen: Bruno Irmscher, Franz Weberbauer, Rich. Kaplan (koll.). Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Gen.-Konsul Max Doertenbach, Stuttgart; Stellv. Bank- Prokurist Dr. Alfr. List, Dir. Friedr. L. Keppler, Berlin; Moritz Baumann, Berlin; Komm.- Rat Dr. jur. Georg von Doertenbach, Stuttgart; Herm. Hecht, Grunewald. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: S. Bleichröder; Breslau: E. Heimann; Stuttgart: Doertenbach & Co. G. m. b. H.