1422 Fabriken für Chemikalien etc. Kapital: M. 2 100 000 in 2100 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 500 000. Die a. o. G.-V. v. 21./1. 1911 beschloss Erhöh. des A.-K. um M. 600 000 mit Div. ab 1./1. 1911. Diese Kap.- Erhöh. diente zum Erwerb der Geschäftsanteile der Firma Wilh. Otto Waldthausen Wiflh. Sohn G. m. b. H. in Clarenburg bei Cöln. Die Firma Waldthausen betreibt eine Teerprodukten- fabrik u. ein Imprägnierwerk in Clarenburg bei Wesseling a. Rh., ein zweites Imprägnierwerk in Poll bei Cöln-Deutz, ein drittes in Steinburg im Elsass. Die Hoettger-Werke erwarben sämtliche M. 750 000 Geschäftsanteile der Firma Waldthausen gegen 525 Aktien der Hoettger- Ges. u. Zahlung von M. 225 000 in bar. Die Firma Waldthausen trat in Liquidation. Die restlichen nom. M. 75 000 neuen Aktien wurden zum Kurse von 140 % begeben. Das Werk in Poll wurde stillgelegt u. als Ersatz hierfür ein neues Imprägnierwerk in Stürzelberg am Rhein, Kreis Neuss, errichtet. Die Ges. beteiligte sich an der Industriebahn Zons- Nieven- heim G. m. b. H. (St.-Kap. M. 300 000) mit M. 100 000. Die Aktien der Ges. wurden ab 11./3. 1913 mit dem Aufdruck der neuen Firma versehen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1914: Aktiva: Grundstücke 835 000, Gleisanlage 255 000, Wohngebäude 122 600, Fabrikgebäude 371 800, Masch. u. Apparate 608 900, Utensil. 3000, Mobiliar 1, Reservoire 53 200, Eisenbahnwagen 22 300, Patente u. Lizenz 1, Kaut.-Wechsel 225 720, Feuerversich. 7830, Beteilig. 104 500, Waren, Material. etc. 59 480, Effekten 9197, Kassa 9810, Bankguth. 388 708, Debit. 253 024. – Passiva: A.-K. 2 100 000, R.-F. 160 944 (Rückl. 10 833), Spez.-R.-F. 147 000 (Rückl. 20 000), Wohlf.-Einricht. 53 000 (Rückl. 7000), Talonsteuer-Res. 21 000 (Rückl. 6000), Kaut.-Wechsel 225 720, Hypoth. 111 796, Interims-Kto 120 967, Kredit. 189 523, Div. 168 000, Tant. an A.-R. 4789, Vortrag 27 333. Sa. M. 3 330 073. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 186 910, Instandhalt. der Fabrikanlagen 61 812, Abschreib. 115 773, Reingewinn einschl. Vortrag 243 955. – Kredit: Vortrag 27 291, Gewinn 581 160. Sa. M. 608 451. Dividenden 1906–1914: 9, 12, 10, 10, 10, 10, 10, 10, 8 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.). Direktion: Gust. Tietz, Friedr. Daniels, Berlin; Dr. phil. Bernh. Wedler, Wesseling. Prokurist: Wilh. Hausmann. Aufsichtsrat: Vors. Wilh. Hoettger, Stellv. Gen.-Dir. Konsul Sali Segall, Bank.-Dir. Siegmund Weill, Berlin; Dir. Ernst Kuntze, Charlottenburg; Landgerichtspräs. a. D. Geh. Ober- justizrat Ernst Barre, Bielefeld; Gen.-Dir. Dr. Aug. Clemm v. Hohenberg, Mannheim. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Berliner Handels-Ges., Disconto-Ges.; Cöln: A. Schaaff- haus. Bankver. J. D. Riedel A.-G. in Berlin-Britz. Gegründet: 9./3. u. 14./4. 1905 mit Wirkung ab 1./4. 1904; eingetr. 26./4. 1905. Gründung S. Jahrg. 1906/07. Zweck: Erwerb und Fortführung der zu Berlin und Bohnsdorf bei Grünau i. Mark be- legenen chemischen Fabriken sowie der Drogen-Gross-Handlung und des Export- u. Import- geschäfts der offenen Handels-Ges. in Firma J. D. Riedel sowie der Erwerb und Betrieb auch anderer chemischer Fabriken. Die Ges. betreibt insbesondere die Grossdarstellung zahlreicher chemischer Präparate für wissenschaftliche und medizinisch-pharmazeutische Zwecke, sowie für Photographie und Technik. Der Flächeninhalt der Grundstücke der Ges. beträgt in Britz 45, Bohnsdorf-Grünau ca. 39 Morgen. Die Ges. beschäftigt ungefähr 375 Beamte, darunter 25 Chemiker, Apotheker u. Ingenieure, u. ca. 730 Arb. u. Arbeiterinnen. Die Ges. unterhält in Deutschland 24 Reisende bezw. Vertreter u. ist ausserdem noch im europäischen u. überseeischen Auslande an etwa 150 Plätzen vertreten. Lt. Mitteilung in der G.-V. v. 27./11. 1907 ist die Ges. einer Konvention beigetreten, welche zwischen einer Anzahl renommierter Firmen der Branche geschlossen wurde. Die Ges. Riedel ist bei der 1907 errichteten Akt.-Ges. Pharmakon Fabrik chem. u. pharmazeut. Produkte in St. Peters- burg (A.-K. Rbl. 300 000) mit. Rbl. 100 000 beteiligt; auch hat die Ges. Riedel zur Einführ. ihrer pharmazeutischen Spezialpräparate in England unter der Firma „The J. D. Riedel Company“ eine Zweigniederlassung in London E. C., 13/14 Walbrook, eröffnet; 1908 Er- öffnung einer Zweigunternehmung in New York. Zugänge auf Anlage-Konti erforderten 1908 bis 1914: M. 226 265, 92 216, 77 798, 2 009 114, 1 596 433, 1 025 923, 62 088 (1911–1913 inkl. der neuen Fabrikanlage in Britz. Unter der Firma Permutit-Filter-Co., G. m. b. H. hat die Riedel-Ges. im Aug. 1909 ein Unternehmen mit M. 300 000 St.-Kap. errichtet Diese Ges. befasste sich mit der Fortführ. der Permutit-Abteil. der Riedel-Ges. (Einricht. von Wasser- reinigungs-Anlagen für die Enthärtung, Enteisung usw. von Gebrauchswässern nach dem System Prof. Dr. Gans); der Vertrieb des Permutits geschieht jetzt durch die Permutit- Akt.-Ges., Berlin N. 39, Gerichtstr. 12/13. Sämtl. Permutit-Patente sind 1912 verkauft, nachdem bereits früher die französisch. u. engl. Patente veräussert wurden. Die Gewinne hierfür kamen in der Bilanz von 1912 u. 1913 zur Verrechnung, soweit sie in Barzahl. geleistet wurden. An Stelle der Barzahl. eines beträchtl. Teiles der Kaufsumme mussten Aktien u. Genuss- scheine angenommen werden. Weitere Bareingänge sind, abgesehen von den der Ges. zu- stehenden Abgaben für die jeweilig verkauften Permutit-Mengen, nicht zu erwarten. Wie gross diese sein werden, hängt völlig von dem Aufschwunge des in- u. ausländischen Permutit-Geschäftes ab. Die deutsche Permutit-A.-G. arbeitet mit sehr gutem Erfolge, die ausländ. Ges. sind noch in der Entwicklung begriffen. Den Besitz an Aktien u. Anteilen der verschiedenen ausländ. Permutit-Ges., darunter die Amerikan Permutit-Ges. befindlich,