Fabriken für Chemikalien etc. 1423 hat die Ges. in ihrer Bilanz von 1914 wieder ohne Bewertung gelassen; ein zuverlässiger Massstab zu einer solchen Bewertung hat sich bisher nicht ergeben. Die Ges. gedenkt deshalb auch fernerhin ihrer Bilanz nur den Barertrag zuzuführen, der ihr durch den etwaigen Verkauf der Aktien oder durch Gewinnausschüttungen auf ihren Besitz zufliesst. — Mit dem Ausbruche des Krieges setzte naturgemäss eine Verminder. des Waren-Ausganges, besonders nach dem Auslande, ein. Dagegen ist die Ges. an der Versorg. der Sanitätsverwalt. der deutschen u. der verbündeten Heere mit Arzneimitteln durch unmittelbare u. mittelbare Liefer. beteiligt. Behufs Baues einer neuen Fabrikanlage erfolgte 1910 der Ankauf eines mit Eisenbahn- u. Schiffahrtsanschluss versehenen Fabrikgeländes in Britz b. Berlin für M. 623 936. Die Fertig- stellung der Fabrikanlage in Britz erfolgte im Mai 1912. Ein an das Fabrikgrundstück an- stossendes, etwa 40 000 qm umfassendes Gelände, dem eine besonders vorteilhafte Lade- gerechtsame der Verwalt. des Teltowkanals gegenüber zusteht, ist 1913 ebenfalls von der J. D. Riedel A.-G. für M. 682 693 erworben worden. Nach Verlegung des Fabrikbetriebes nach Britz im J. 1912 wurde das Berliner Grundstück mit den Gebäuden an die mit einem Kap. von M. 400 000 ausgestattete Industriestätte „Nordhof“ Grundstücksges. m. b. H. ver- kauft. Die Riedel-A.-G. ist hierbei mit M. 100 000 Geschäftsanteilen beteiligt. ber den er- zielten Bargewinn hinaus hat sich die Riedel-A.-G. noch eine Vergüt. ausbedungen, welche seitens der „Nordhof' G. m b. H. nach Ablauf einer Reihe von Jahren aus ihren ÜUber- schüssen zahlbar ist. Kapital: M. 6 300 000 in 2700 Vorz.-Aktien (Nr. 1–2700) à M. 1000 u. 3600 St.-Aktien (Nr. 1–3600) à M. 1000. Die Vorz.-Aktien geniessen eine Vorz.-Div. von 4½ % (nur diese]) mit Nachzahl.-Anspruch und bevorzugte Befriedigung und ein Aufgeld von 5 % im Falle der Liquid. Die Vorz.-Aktien können auch aus den jährl. Gewinnen amortisiert werden. Die G.-V. v. 15./6. bezw. 11./8. 1910 beschloss Erhöhung des A.-K. um M. 900 000 (also auf M. 5 200 000) in 900 St.-Aktien mit Div.-Ber. für 1911 zur Hälfte, übernommen im Mai 1911 vom Komm.-Rat Paul Riedel u. Fritz Riedel zu 185 % mit mehrjähr, Sperrverpflichtung. Die neuen Mittel dienten zur Verlegung der Fabriken u. Speicher nach einem am Teltow- kanal in Britz belegenen Terrain dienen. Mit Rücksicht auf die vorgenommenen u. noch in Aussicht stehenden Erweiter. beschloss die G.-V. v. 5./6. 1913, das A.-K. bis um M. 1 800 000 durch Ausgabe von neuen Vorz.-Aktien zu erhöhen. Von dieser Ermächtig. wurde jedoch nur in Höhe von M. 1 100 000 (begeben 1914 zu pari) Gebrauch gemacht. Hypothek: M. 20 000 auf Grundstücke bei Bohnsdorf i. M.; sowie M. 2 000 000 auf die Grundstücke u. Fabriken b. Britz. Geschäftsjahr: Kalenderj.; bis 1907 v. 1./4.–31./3. Das drittletzt vergangene Geschäftsjahr lief v. 1./4.–231./12. 1907. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), event. besond. Abschreib. u. Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, hierauf 4½ % Div. an Vorz.-Aktien nebst event. nachzuzahlenden Beträgen, 4 % Div. an St.-Aktien, vom verbleib. Überschuss 8 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergüt. von M. 1500 pro Mitgl.), Rest Super-Div. an St.-Aktien bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1914: Aktiva: Grundstücke 1 573 189, Gebäude 2 264 403, Masch. u. Geräte 772 729, Bahn u. Hafen 36 949, Gespanne u. Kraftwagen 1, Patente 1, Kassa 56 240, Wechsel 810 180, Wertp. 133 021, Beteilig. 477 502, Paul u. Fritz Riedel-Stiftung 90 000, Debit. 3 519 355, Waren-Vorräte 2 803 573, vorausbez. Versich. 23 080. – Passiva: Vorz.-Aktien 2 700 000, St.-Aktien 3 600 000, R.-F. 894 364, Extra-R.-F. 450 000, Rückl. für Aussenstände 150 000, Talonsteuer-Res. 50 000 (Rückl. 7000), Gespann- u. Kraftwagen-Kto 12 446, Wohlf.-F. 33 426 (Rückl. 20 000), Beamten-Pens.-F. 201 270 (Rückl. 20 000), Paul u. Fritz Riedel-Stiftung 216 553, Marc Fuchs-Stiftung 25 683, Hypoth. 2 020 000, Kredit. 1 403 546, Akzepte 212 586, unerhob. Div. 135, Div. an Vorz.-Aktien 96 750, do. an St.-Aktien 288 000, Tant. an A.-R. 18 036, Vortrag 187 427. Sa. M. 12 560 227. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Unk.: Handl.-Gehälter u. Löhne, Vergütungen, Geschäfts-, Reise- u. Werbe-Unk. etc. 1 576 951, Steuern u. Abgaben 164 220, uneinbringl. Forder. 63 363, Zs. 84 987, Kursverlust an Wertp. 957, Abschreib. 309 115, Gewinn 637 214. – Kredit: Vortrag 164 007, Waren-Kto: Betriebsüberschuss, Ertrag aus Verkauf u. Beteilig. 2 672 803. Sa. M. 2 836 810. Kurs Ende 1906–1914: Vorz.-Aktien: 103.25, 100.40, 100.50, 100.75, 102, 103.25, 101, 96.50, 96* %. St.-Aktien: 183, 212, 205.75, 210.50, 222, 359.50, 396, 287.90, 240* %. Zugel. in Berlin sowohl die Vorz.-, als auch die St.-Aktien; auigelegt M. 700 000 Vorz.-Aktien zu 103 %; erster Kurs am 20./S. 1906: 105 %, M. 800 000 St.-Aktien aufgelegt zu 185 %; erster Kurs 189 %. Dividenden: 1905/06–1906/07: Vorz.-Aktien: 4½, 4½ %; St.-Aktien: 10, 12 %; 1907 (1./4.–31./12.): Vorz.-Aktien: 3 %; 1908–1914: 4½, 4½, 4½, 4½, 4½ 4½, 4½ %; St.- Aktien: 1907 (1./4. bis 31./12.): 9 %; 1908–1914: 12, 12, 12, 12, 12, 13, 8 %. Coup.-V.: 4 J. (K.) Vorstand: Gen.-Dir. Marc Fuchs, Stellv. Karl Sell, Ernst Jüttner, Wilh. Blickle, Rud. Gerber, Dr. Hans Vogtherr. Prokuristen: Otto Frese, Th. Arnhold, Dr. Friedr. Boedecker, Dr. Alex. Eversmann, Dr. K. Grohmann, Heinr. Haumbach, Dr. Rob. Peter, Konrad Sammler, Joh. Schulz, Emil Schückhaus, Berlin. Aufsichtsrat (3–7): Vors. Komm.-Rat Paul Boehme: Stellv. Wirkl. Geh.-Rat Staatsminist. z. D. Exz. Dr. Otto von Hentig, Komm.-Rat Paul Millington-Herrmann, Berlin; Komm.-Rat Willy Dederich, London. Zahlstellen: Berlin: Gesellschaftskasse, Deutsche Bank, Raehmel & Boellert.