Fabriken für Chemikalien etc. 1425 Orenburg u. Pawlograd (Div. 1906–1913: 4½, 3, 7, 7, 7, 7, 8, 10 %). Wegen Planiawerken siehe bei Kap. 1909 Beteilig. bei den Schles. Dachpappenfabriken G. m. b. H. in Breslau (St.-Kap. M. 700 000) mit M. 200 000. 1910 Beteilig. an der Bakelit-Ges. (Kap. M. 300 000), welche die Ausbeut. der Dr. L. H. Baekelandschen europ. Patente betr. Bakelit bezweckt. Die Beteilig. standen Ende 1914 mit M. 2 324 249 zu Buch. Die Rütgerswerke Akt.-Ges. ist für ihre gesamten Fabriken Mitgl. der Deutschen Teer- produkten-Vereinigung G. m. b. H. u. der Deutschen Benzol-Vereinigung G. m. b. H. Die Deutsche Teerprodukten-Vereinigung G. m. b. H. ist bis ult. 1915, die Deutsche Benzol- Vereinigung G. m. b. H. bis ult. 1916 abgeschlossen. Die Ges. ist auch nach Kriegsausbruch in einigen Abteil. gut beschäftigt, u. zwar ist sie für Heereszwecke u. für die Marine aufs angespannteste in Anspruch genommen. In anderen Abteil. allerdings ist das Geschäft wegen Mangel an Rohstoffen u. an Arbeitern unter dem Einfluss des Krieges zurückgegangen. Rund 30–40 % der Arbeiterschaft der Ges. sind zu den Waffen berufen worden. Kapital: M. 22 500 000 in 22 500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 5 000 000, erhöht zwecks Ankauf obengenannter Anlagen von J. Rütgers lt. G.-V. v. 11./6. 1902 um M. 4 000 000 in 4000, ab 1./1. 1902 div.-ber. Aktien, welche J. Rütgers erhielt; zur Abstossung des bei Gelegenheit des Ankaufs der Aktien der A.-G. Chemische Fabrik Lindenhof C. Weyl & Co. in Mannheim aufgenommenen Bankkredits lt. G.-V. v. 21./4. 1906 um M. 3 000 000 in 3000, ab 1./1. 1906 div.-ber. Aktien, übernommen von den Banken der Ges. zu 134 %, angeboten den Aktionären 3: 1 v. 27./4.–14./5. 1906 zu 138 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. seit 1./1. 1906. Diese Aktien sind seit Ende Mai 1906 vollgezahlt. Agio mit M. 933 145 in R.-F. Die a. o. G.-V. v. 30./7. 1908 be- schloss Erhöhung um M. 5 500 000 (auf M. 17 500 000) in 5500 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1909 behufs Aufnahme der Akt.-Ges. für Theer- u. Erdöl-Ind. zu Berlin. Den Aktionären dieser Ges. wurde für ihr A.-K. im Betrage von M. 7 600 000 neue M. 5 320 000 Aktien der Rütgerswerke gewährt, der Aktien-Umtausch fand also 10:7 statt; die restl. M. 180 000 neuen Aktien wurden an ein Konsort. zu 140 % begeben. Durch die Verschmelz. mit der Akt.-Ges. für Theer- u. Erdöl-Ind. wurde ein buchmässiger Gewinn von M. 2 280 000 erzielt. Dieser sowohl wie der Betriebsgewinn der Fabriken der früheren Akt.-Ges. für Theer- u. Erdöl-Ind. für das J. 1908 u. die Res. dieser Ges. wurden nach Absetzung der Verschmelz.- Kosten zu Abschreib. auf Anlagen u. Bestände der fusionierten Ges. u. zur Erhöhung der Res. verwendet. Die zu Pasing bei München gelegene Fabrik der Akt.-Ges. für Theer- u. Erdöl-Ind. wurde an die Chemische Fabrik Lindenhof C. Weil & Co. Akt.-Ges., Mannheim zu den Selbstkosten abgetreten u. die zu Grabow gelegene Fabrik anfangs 1911 an die Deutsche Erdöl Akt.-Ges. verkauft. Die a. o. G.-V. v. 23./12. 1912 beschloss, das A.-K. um M. 5 000 000 durch Ausgabe von 5000 Stück neuer Aktien mit Div.-Ber. ab 1./11. 1913 zu er- höhen. Die neuen Aktien sind von einem Bankenkonsort. zu pari mit der Verpflicht. über- nommen worden, einen Teilbetrag von höchstens M. 3 000 000 dazu zu verwenden, um der Ges. Aktien der Planiawerke A.-Ges. für Kohlenfabrikation (A.-K. M. 2 000 000) im Wege des Umtausches derart zu beschaffen, dass auf je M. 3000 Aktien der Ges. mit Div.-Ber. ab 1./1. 1913 nom. M. 2000 Aktien der Planiawerke A.-G. für Kohlenfabrikation mit Div.-Schein für 1912 entfallen. (Div. für 1909–1913: Je 15 %; 1914: 12 %.) Die Planiawerke erzeugen Kohlenfabrikate, insbes. für elektrotechn. u. elektrochem. Zwecke. Die restlichen neuen Aktien waren bestens zu verkaufen u. von dem Mehrerlös an die Ges. 90 % des Betrages abzuführen, der sich nach Abzug sämtl. Spesen u. Provis. der ges. Transaktion ergibt. Dieser Teil der Kapitalserhöh. diente zur Erweiter. der Fabriken, Erricht. neuer Imprägnier- anstalten u. zur Verstärk. der Betriebsmittel. Bis April 1913 sind auf Grund des Abkommens mehr als nom. M. 1 600000 Aktien der Planiawerke in den Besitz der Rütgerswerke gelangt. Das der Ges. aus der Kap.-Erhöh. zugeflossene Aufgeld mit M. 3 150 000 an gesetzl. R.-F. Hypoth.-Anleihen: I. M. 3 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 11./6. 1902, rückzahlbar zu 105 %, Stücke à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7, Tilg. ab 1907 bis längstens 1933 durch jährl. Ausl. von 2 % nebst ersparten Zs. im März auf 1./7.; verstärkte Tilg. oder gänzl. Rückzahl. vorbehalten. Die Anleihe, die mit zum Erwerb der Anlagen von J. Rütgers diente (s. oben), ist auf den gesamten Grundbesitz der Rütgers-Ges. mit Werks- anlagen (zus. 14 Imprägnier.-Anstalten und ca. 805 Morgen Areal) an erster Stelle sicher- gestellt. Nicht notiert. II. M. 3 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 10./8. 1904, Stücke à M. 1000. Zs. 1./4. u. 1./10. (Beim Ankauf der Anlagen der früh. A.-G. f. Theer- u. Erdöl-Ind. mit übernommen.) Tilg. ab 1./4. 1909–1933 durch freihänd. Rückkauf oder durch Auslos. im Jan. auf 1./4.; verstärkte Tilg. oder Totalkünd. seit 1909 zulässig. Sicherheit: Sicherungshypoth. zur I. Stelle auf die Grundstücke u. Fabrikanlagen in Erkner, Niederau, Grabow, Schwientochlowitz, Mochbern a. Sonitza, Dez. 1905 mit zus. M. 7 471 228 zu Buche stehend. Der Erlös der Anleihe diente zur Rückzahl. des Restes (M. 722 500) der 5 % Oblig. von 1881, zur Tilg. der beiden auf den Fabrikgrundstücken lastenden Hypoth. von M. 560 980, endlich zum Erwerb neuer Grundstücke u. zum Ausbau der vorhandenen Anlagen. In Umlauf Ende 1914 inkl. Anleihe I: M. 5 415 000. Verj. der Coup. 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlst.: Berlin: Ges.-Kasse, Berl. Handels- Ges., Deutsche Bank, C. Schlesinger-Trier & Co.; Breslau: Schles. Bankverein. Kurs in Berlin Ende 1905–1914: 100.10, 100, 98, 99.90, 101, 101.90, 100.25, 100.50, 99.10, 101.75* %. Eingef. im Jan. 1905; erster Kurs 12./1. 1905: 101.10 %. Bis 30./6. 1909 wurden die Stücke kostenfrei auf die neue Firma „Rütgerswerke“ abgestempelt. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1915/1916. I. 90