Fabriken für Chemikalien etc. 1429 Handel u. Ind. Verj. der Coup. 4 J. (K.), der Stücke 10 J. (K.) In Umlauf Ende 1914 M. 1 575 000. Kurs in Frankf. a. M. Ende 1905–1914: 101.20, 100.50, 98, 97, 99, 99.75, 100.50, 98, 97.50, 94* %. Zugelassen Juli 1905; erster Kurs 25./7. 1905: 100 %. Anleihe: M. 2 000 000 in 5 % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 29./6. 1914, rückzahlbar zu 102 %; Stücke à M. 1000, lautend auf den Namen der Disconto-Ges. in Frankf. a. M. oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1919 bis spät. 1943 durch jährl. Auslos. im II. Halbjahr (zuerst 1918) auf 1./4. (erstmals 1919); ab 1./4. 1919 verstärkte Tilg. oder Totalkündig. mit 3 monat. Frist zulässig. Eine hypoth. Sicherheit wurde nicht bestellt, doch darf die Ges. vor völliger Tilg. dieser Anleihe keine irgendwie bevorrechtigte Anleihe emittieren Aufgenommen zur Beschaffung weiterer Mittel für den Ausbau des Unternehmens, sowie zur Stärkung der Betriebsmittel u. Rückzahl. von Kap.- Guthaben. Verj. der Coup. in 4 J. (K.), der Stücke in 10 J. (K.) Zahlst.: Ges.-Kasse; Berlin, Frankf. a. M., Essen-Ruhr, Mainz, Saarbrücken u. Wiesbaden: Disconto-Ges. Kurs Ende 1914: 101.80* %. Eingef. in Frankf. a. M. im Juli 1914; erster Kurs 24./7. 1914: 101.75 %. Hypotheken: M. 181 735 (Ende 1914) auf angekaufte Grundstücke. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt seit 1907), sodann die für besond. Rückl. bestimmten Beträge, weiter 4 % Div., vom Übrigen 6 % Tant. an A.-R. u. die vertragsm. Tant., Rest weitere Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1914: Aktiva: Grundstücke 684 217, Gebäude 1 347 280, Einricht. 1 934 886, fert. Waren, Halbfabrikate, Rohstoffe u. sonst. Material. 2 660 476, Debit. 5 295 638, Kassa, Wechsel, Effekten u. Bankguth. 1 845 011, vorausbez. Feuerversich. u. Miete 11 880. – Passiva: A.-K. 6 000 000, Oblig. I 1 575 000, do. II 2 000 000, do. Zs.-Kto 41 155, do. Agio- Tilg.-Kto 23 750, R.-F. I 988 964, do. II 240 000, Delkr.- Kto 100 000, Talonsteuer-Res. 47 200, Guth. der Beamten u. Arb. 178 487, Pens.-Kasse der Beamten 13 062 (Gesamt-Vermögen am 31. Dez. 1914 M. 603 198), Arb.-Pens.- u. Unterst.-Kasse 277 350 (Rückl. 20 000), Kredit. 1 028 755, Hypoth. 181 735, Stiftungen 65 989, Kriegs-R.-F. 300 000, Div. 472 500, Tant. 91 291, Vortrag 154 0 Za. M. 13 779 391. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.- u. Verkaufs-Unk., Steuern etc. 1 405 116, Kriegs-Unterstütz. 129 277, Beamten- u. Arb.-Kantine 13 917, Arb.-Alters-Prämien 14 046, Familienzulagen, Unterstütz., Pensionen, Beiträge z. Beamten-Pens.-Kasse etc. 53 205, Arb.- Wohlf. 51 326, Zs. 108 833, Abschreib. auf Gebäude u. Einricht. 286 881, do. im Konto- Korrent u. Kursverlust auf Effekten 81 695, Talonsteuer-Res. 7500, Reingewinn 1 037 942. – Kredit: Vortrag 105 149, Bruttogewinn 3 084 592. Sa. M. 3 189 741. Dividenden 1904–1914: 9, 9, 10, 8, 4, 10, 10, 10, 10, 10, 9 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Dr. Wilh. Ferd. Kalle, Biebrich a. Rh.; Dr. Eug. Fischer, Wiesbaden. Prokuristen: A. Ahrens, W. Todt, TJul. Wagner, Dr. Jul. Oppermann, Dr. K. Albrecht, E. Empting, K. Lissmann, J. Meyer, Dr. H. Reinhardt, Biebrich; C. Reinhard, Wiesbaden; für die Verkaufsstelle Leipzig: H. Ochs, Otto Hochmuth. Aufsichtsrat: (3 –7) Vors. Geh. Komm.-Rat Dr. Wilh. Kalle, Biebrich a. Rh.; Stellv. Dr. Herbert von Meister, Sindlingen; Justizrat Dr. A. Haeuser, Dir. C. Blank, Gen.-Konsul Carl von Weinberg, Frankf. a. M.; Otto Leverkus, Wiesbaden; Rechtsanw. Dr. Rich. Schreiber, Mainz. Zahlstelle für Div.: Ges.-Kasse. Chemische Industrie Akt.-Ges. in Bochum 5. Gegründet: 1870; seit 1896 Ges. m. b. H., seit 30./9. 1907 A.-G. mit Wirkung 1./10. 1907; eingetr. 23./10. 1907. Die Firma der A.-G. lautete bis 14./10. 1908 Gustav Schulz & Cie, Akt.-Ges. für chemische Industrie. Gründung siehe Jahrg. 1913/14 ds. Handb. Zweck: Übernahme, Fortführung und Erweiterung der von der Firma Gustav Schulz & Cie., Ges. für chemische Industrie m. b. H. in Bochum betriebenen Herstellung, der An- und Verkauf sowie die Weiterverarbeitung von chemischen Erzeugnissen aller Art, auch von Koks und allen Nebenerzeugnissen der Kohlendestillation, die Errichtung von und die Beteilig. an gleichen oder ähnlichen Unternehmungen. Unter den Vorbesitzern wurden hauptsächlich Kokereien betrieben. Infolge einer Verständigung mit dem Rheinisch-Westf. Kohlensyndikat wurde jedoch im J. 1905 der Kohlendestillationsbetrieb eingestellt und dafür unter gleichzeitiger Erweiterung der vorhandenen Fabrikanlagen für Teer- und Ammoniak- erzeugnisse die Herstellung von Mineralsäuren (zunächst Schwefel- und Salpetersäure), sowie von Lithopone mit den einschlägigen chemischen Nebenerzeugnissen aufgenommen. Damit wurde mithin die Ges. auf eine völlig veränderte Grundlage gestellt. 1909/10 Bau einer Zweiten Schwefelsäurefabrik u. einer Gelbkalifabrik, 1911 Bau einer dritten Schwefelsäurefabrik. Das erste Geschäftsjahr der A.-G. (1907/08) brachte einen Verlust per 30./9. 1908 von M. 778 579, wovon M. 534 223 von den Vorbesitzern getragen wurden. Wegen Reorganisation siehe bei Kap. u. Bilanz v. 30./9. 1909. Nach M. 248 079 Abschreib. schloss das Geschäftsj. 1909/10, das noch als Baujahr anzusehen ist, mit einer Unterbilanz von M. 329 837 ab, wovon M. 141 745 aus dem R.-F. u. M. 188 092 aus dem Rückstell.-Kto Deckung fanden. 1911 entstand nach M. 299 450 Abschreib. ein Verlust von M. 442 473, hiervon M. 200 000 aus R.-F. gedeckt u. M. 242 473 an Saldo vorgetragen, der aus dem Gewinn für 1912 auf M. 220 110 u. 1913 auf M. 149 396 vermindert werden konnte, aber per 31./12. 1914 so stehenblieb, da infolge des Krieges 1914 einzelne Betriebe stillgelegt, andere Abteil. eingeschränkt werden mussten.