1446 Fabriken für Chemikalien etc. 0 0 * 0 0 0 „Silesia“, Verein chemischer Fabriken, Ida- u. Marienhütte bei Saarau mit Zweigniederlassung in Breslau. Gegründet: 8./1. 1872; eingetr. 11./1. 1872. Zweck: Fortführung der früher von der Ges. Silesia zu Saarau (C. Kulmiz) betriebenen chem. Fabriken, des Morgenstern-Werkes zu Rohnau (chem. Fabrik u. Schwefelkiesgruben); der früher von der Handelsges. C. Kulmiz betriebenen chem. Düngerfabrik zu Saarau, von Phosphoritförderungen in Nassau nebst der dazu gehörigen Dampfwäsche etc. In Idaweiche bei Kattowitz ist eine Anlage zur Gewinnung von Glaubersalz u. Salzsäure errichtet, welche 1898 den Betrieb eröffnete. In Ida- u. Marienhütte wurde 1899 eine Anlage zur Darstellung von Anilinöl- und Salz, sowie von anorganischen Farbstoffen und von Krystallglaubersalz angelegt. In Breslau (Woischwitz) wurde 1872 die chem. Düngerfabrik A.-G. hinzu erworben, später sind daselbst ca. 3000 am Terrain angekauft zwecks Errichtung einer Fabrik zur Dar- stellung von Cyanmetallen. Zur Ausbeutung des Schwefelkieslagers auf Morgensternwerk ist eine 1905 in Betrieb gesetzte Waschanlage errichtet. Bei Dittersbach in Schles. hat sich die Ges. die Gase einer Koksofenanlage etc. behufs Herstellung von Benzol etc. vertragl. auf längere Jahre gesichert und daselbst eine Teerdestillation gebaut. Aus diesem Betriebe wird ein Teil des Rohstoffbedarfs für die Anilinfabrikation gedeckt. Zugang auf Anlagekonten 1907–1914 M. 376 609, 277 020, 146 472, 408 896, 498 454, 460 805, 495 222, 228 263. Ausserdem 1912–1914 M. 333 606, M. 383 445, M. 336 132 f. Reparat. verausgabt. Umsatz an Fabri- katen 1907–1914: kg 129 168 912, 129 905 257, 135 408 688, 145 195 032, 138 804 400, 156 152374, 163 988 368, 138 039 252; Erlös M. 10 961 040, 11 088 362, 14 211 062, 13 700 395, 11 064 918, 12 130 694, 12 891 657, 11 137 318. Geschäftspersonal 1914: 111 Pers., Arb. 990. Die 1903 erworbenen Anlagen in Schweinfurt, Frankf. a. O. nebst Fabrik in Zawadzki O.-S. wurden Anfang 1911 an die neue Firma Chemische Fabrik Schweinfurth G. m. b. H. (St.-Kap. M. 500000) verkauft, wodurch sich die Anlägewerte der Silesia um M. 1 032 571 verminderten. Kapital: M. 5 640 000 in 1200 Aktien à Tlr. 1000 = M. 3000 u. in 3400 Aktien à Tlr. 200 = M. 600. Bei späteren Emissionen haben die ersten Zeichner Bezugsrecht auf die Hälfte al pari. Hypothek-Anleihe: I. M. 1 500 000 in 4 % Teilschuldverschreib. lt. Beschl. des A.-R. v. 4./7. bezw. 4./8. 1903, rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 500, auf Namen der Bankfirma G. v. Pachalys Enkel in Breslau als Pfandhalter oder deren Ordre. Zs. 2./I. u. 1./7. Tilg. ab 1906 in höchstens 18 Jahresraten durch jährl. Auslos. am 15./4. auf 1./7.; seit 1906 ver- stärkte Tilg. oder gänzl. Kündig. mit 6monat. Frist zulässig. Zur Sicherheit der Anleihe dient erststellige Sicher.-Hypoth. in Höhe von M. 1 500 000 auf den Grundbesitz der Ges. in Laasan u. Woischwitz samt Gebäuden u. allem Zubehör zugunsten oben genannten Bankhauses. Noch in Umlauf Ende 1914: M. 967 500. Verj. der Coup.: 4 J. (K.), der Stücke nach gesetzl. Best. Zahlstellen: Breslau: G. v. Pachalys Enkel, Schles. Bankverein. Kurs in Breslau Ende 1903–1914: 101.85, 102.50, 102, 101.50, 97, 97.75, 100.90, 100.75, 100.30, 99.50, 95.75, 97.25* %, Zur Zeichnung aufgel. 12./9. 1903 bei den Zahlst. zu 101 %. Anleihe: M. 3 000 000 in 4 % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 30./4. 1906, rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 1000, auf Namen der Bankfirma G. von Pachalys Enkel in Breslau als Pfand- halter oder deren Ordre. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1911 bis längstens 1928 durch jährl. Ausl. im April auf 1./10.; seit 1911 verstärkte Tilg. oder gänzl. Künd. mit 6 monat. Frist zulässig. Die Anleihe hat kein dingliches Recht erhalten, doch darf die Ges. vor völliger Tilg. keine neue Anleihe aufnehmen, welche ein besseres Recht auf das Vermögen der Ges. oder eine besondere Sicherheit erhält. Zahlst. Breslau: G. von Pachalys Enkel, Schles. Bankverein. Verj. der Coup.: 4 J. (K.), der Stücke nach gesetzl. Best. Begeben zunächst M. 2 000 000, auf- gelegt 6./6. 1906 zu 101 % unter Ausgleich der Stück-Zs. und Zahl. der Hälfte des Schluss- scheinstempels. Zugel. ist der ganze Betrag von M. 3 000 000; zurückgekauft M. 504 000; noch in Umlauf Ende 1914: M. 1 496 000. Kurs in Breslau Ende 1906–1914: 100.50, 96, 100, 99.50, 100, 100.60, 99.75, 95.75, 97.25* %. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: März-April. Stimmrecht: Je M. 3000 A.-K. = 1 St., bei Beschlussfassung über Auflösung der Ges. jede Aktie à M. 600 = 1 St., jede Aktie à M. 3000 = 5 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (erfüllt), event. Dotierung von Sonderrücklagen, ver- tragsm. Tant. an Vorst., 4 % Div., vom verbleib. Betrage 7½ % Tant. an A.-R., Rest Super- Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1914: Aktiva: Etablissements zu Ida- & Marienhütte (einschl, Ida- weiche, Morgensternwerk u. Melchiorgrube bei Dittersbach, sowie auswärtige Terrains): Fabrik-, Wohn-, Magazin- etc. Gebäude u. alle sonst. baulichen Anlagen, sowie Terrain 648 056, Masch. u. Apparate 1 005 770, Mobil. 69 867, Idaweiche 41 576, Morgensternwerk 476 192, Melchiorgrube 147 027; Etablissements der Breslauer Zweigniederlassung: Fabrik-, Wohn-, Magazin- etc. Gebäude u. alle sonstig. baulichen Anlagen, sowie Terrain 502 582, Masch. u. Apparate 400 552, Mobil. 35 819, Fabrikate, Halbfabrik., Material. u. Betriebsbedürfn. laut Inventur in Ida- & Marienhütte, Idaweiche, Morgensternwerk u. Melchiorgrube bei Dittersbach 2 838 653, do. der Breslauer Zweigniederlassung 1 123 749, Kassa 37 045, Wechsel u. Effekten 2 470 729, vorausbez. Prämien 50 380, Talonsteuer-Res., vorausbez. Steuer 39 480, Debit. 2 346 582. – Passiva: A.-K. 5 640 000, Oblig. von 1903 967 500, do. 1906 1 496 000, do. Zs.-Kto 35 500, do. Agio I 29 025, do. II 14 880, Kredit. 1 548 495, Kaut. 56 667, Arb.-Sparkasse 201 613, unerhob. Div. 1584, Unterst.-F. 13 077 (Rückl. 10 000), Pens.-Kasse für Arb.-Witwen u. Waisen 158 396,