1450 Fabriken für Chemikalien etc. Genussscheine: 90 Stück, die die Gründer erhielten u. zwar auf je 5 Aktien 1 Stück. Die Genussscheine erhalten von dem nach Verteil. von 10 % Aktien-Div. verbleibenden Gewinn ein Drittel. Hypothek: M. 150 000 zu 4 % (von der Gemeinde Lugau). Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1Aktie =1 St. Bilanz am 30. Nov. 1914: Aktiva: Debit. 302 698, Wertpap. 80 850, Kassa 1663, Gleise 3189, Grundstücke 2850, Schornsteine (im Bau) 1023, Verlust 60 824. – Passiva: A.-K. 450 000, Kredit. 3100. Sa. M. 453 100. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allgem. Unk. 12 637, Gründungskosten 48 419. – Kredit: Rabatt u. Provis. 232, Verlust 60 824. Sa. M. 61 057. Dividende 1914: 0 % (Organisationsjahr). Direktion: E. M. Mallet, Leipzig, Gottschedstr. 5. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Rechtsanw. Dr. O. P. Richter, Stellv. Helmut Spiel, Kurt Piorkowski, Leipzig; Ober-Ing. Jakob Kempnich, Wesseln; Friedrich Wittrock, Dresden-A. Chemische Fabrik Buckau in Magdeburg Fabriken in Stassfurt und Ammendorf. Gegründet: 21./5. 1869. Zweck: Gewinnung u. Verwertung von Erzeugnissen der Chemie, der Elektrizität, des Bergbaues u. der Hüttenkunde, speziell werden fabriziert kalzinierte, kaustische u. kristallisierte Soda u. Salmiakgeist, sowie Chlor, Chlorkalk, Atz- Kkalilauge u. Atzkali, sowie Teerfarbstoffe. Der Betrieb in Buckau ist eingestellt u. werden die Grundstücke als Bauplätze verkauft. Der Bebauungsplan für dieselben ist genehmigt; verschiedene Parzellen sind bereits veräussert; es verblieben in Buckau noch 1 ha 44 a 87 dm im Besitz der Ges. Ferner Besitz in Biederitz 3 ha 66 a 79 am Ackerland, in Stassfurt 14 ha 10 a 58 qm, in Ammendorf 18 ha 60 a 85 qm. Für Neubauten u. Neubeschaffungen in Stassfurt u. Ammendorf wurden 1906–1914 M. 665 135, 1 814 145, 1 605 087, 402 474, 808 295, 768 795, 1 054 444, 1 079 735, 566 093 ausgegeben. Die Ges. betreibt in Stassfurt eine Soda- fabrik: zur Deckung ihres Kalkbedarfs hat sie einen Kalksteinbruch auf30 J. geparhtet, der mit der Sodafabrik durch eine elektr. Bahn verbunden ist. In Ammendorf bei Halle befindet sich eine Fabrik zur elektrolytischen Erzeug. von Chlorkalk u. Atzalkalien u. eine Fabrik für eine Spezialität der Teerfarbstoffe. Die Ges. gehört dem Ammoniak-Soda-Syndikat sowie der Verkaufs- vereinigung Deutscher Kalilauge- u. Chlorkalk-Produzenten an. Die Ges. beschäftigt z. Z. in Stassfurt ca. 450 u. in Ammendorf ca. 250 Arb. Beteiligt ist die Ges. an folg. Unternehm.: mit a) 680 Kuxe der 1000teiligen Gew. Clara-Verein, Gröbers bei Ammendorf, deren Ausbau im Jahre 1912 in Angriff genommen wurde. Diese Gew. besitzt Braunkohlenfelder in einer ungefähren Grösse von 2300 ha, die zur Hälfte abbauwürdig sind, u. deren Kohlengehalt nach der Schätzung eines vereidigten Sachverständigen 1200 Mill. hl. beträgt. Die Ammendorfer Werke geben elektr. Energie an Dritte ab; in Gröbers wird ein neues Elektrizitätswerk erbaut. 1914 Beteil. an den Firmen Ölwerk Hydrogen G. m. b. H., Ammendorf u. Chem. Fabrik von der Linde m. b. H., St. Tönis bei Crefeld, durch Erwerb von Anteilen. Kapital: M. 6 000 000, u. zwar M. 2 100 000 in 7000 St.-Aktien (Nr. 1–7000) à M. 300 u. 3000 St.-Aktien (Nr. 7601–10 600) à M. 1000 u. M. 900 000 in 600 Prior.-St.-Aktien (Nr. 700? bis 7600) à M. 1500. Urspr. A.-K. M. 840 000 erhöht 1876 um M. 210 000, 1878 um M. 210 000, 1883 um M. 240 000, 1885 um M. 600 000 in St.-Aktien u. 1886 um M. 900 000 in 600 Prior.- Aktien à M. 1500. Diese mit Vorz.-Recht auf 5 % Div. u. Vorrecht im Falle der Liquidation. Nochmalige Erhöh. lt. G.-V. v. 3./3. 1908 um M. 1 000 000 in 1000 St.-Aktien a M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1908, übernommen von der Mitteldeutschen Privatbank zu 147.50 %, angeboten den alten St.- u. Vorz.-Aktionären 3: 1 zu 155 %. Agio abz. Unk. mit M. 440 000 in R.-F. Weitere Erhöh. lt. G.-V. v. 31./5. 1910 um M. 1 000 000 in 1000 St.-Aktien à M. 1000, übernommen von der Mitteld. Privatbank zu 150 %, angeboten den alten Aktionären zu 156 %. Agio mit M. 442 200 in R.-F. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 31./5. 1913 um M. 1 000 000 (auf M. 6 000 000) in 1000 St.-Aktien mit halber Div.-Ber. für 1913, ab 1./1. 1914 voll div.- ber., übernommen von einem Konsort. zu 123 %, angeboten den alten Aktionären v. 3.–17./7. % Anleihen: I. M. 1 200 000 (nicht hypothek.) in 4 % (früher bis 1. Juli 1896 4½ %) Teilschuldverschreibungen von 1892, rückzahlbar zu 102 %, Stücke à M. 1000 und 500. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1893 durch jährliche Ausl. von 1 % u. ersp. Zs. im Juni auf 2. Jan. Zahlst. wie bei Div. Kurs in Magdeburg Ende 1901–1914: 96.50, 99.50, 100.50, 101.50, 102, 101.25, 98, 99.25, –, 100, –, 94, 92, 92 %% II. M. 1 000 000 in 4½ % Schuldverschreib. von 1908, rückzahlbar zu 102 %. 700 Stücke à M. 1000 u. 600 à M. 500, lautend auf den Namen der Magdeburger Privatbank oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1911 mit jährl. M. 10 000 nebst ersp. Zs. durch jährl. Auslos. im Juni (erstmals 1911) auf 2./1. (zuerst 1912); ab 2./1. 1914 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 6 monat. Frist zulässig. Eine hypothek. Sicherheit wurde nicht bestellt, doch darf die Ges. vor völliger Tilg. dieser Anleihe keine irgendwie bevorrechtigte Anleihe emittieren. In Umlauf Ende 1914 inkl. Anleihe I M. 1 746 500. Der Erlös der Anleihe diente zur Verstärkung der Betriebsmittel, Neubauten etc. Coup.-Verf.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlst. wie Div.-Scheine. Kurs in Berlin Ende 1908 bis 1914: 99.25, 98.30, 100, –, 100, 97, – %.