Farben- und Bleistift-Fabriken etc. 1477 1892 Ankauf eines grossen Grundkomplexes in Schelploh (Lüneburger Heide). — Haupt- produktionsgebiete: Anorganische Produkte (Schwefelsäure, Anhydrid, Salpetersäure, Salz- säure, Alkalien), ferner alle wichtigen Zwischenprodukte der Teerfabrikation (Naphty- lamin-, Naphtol-, Amidonaphtol-Sulfosäuren etc.) sämtliche Alizarinfarbstoffe, Anilin- und Azofarbstoffe, Katigenfarbstoffe, eine grosse Reihe bekannter pharmaceut. Produkte (wie Adalin, Aspirin, Helmitol, Heroin, Mesotan, Protargol, Somatose, Veronal, Sajodin, Spirosal, Coryfin etc.), ferner photogr. Produkte (Edinol, photogr. Papiere etc.). – Vorhanden sind zahl- reiche Arb.- u. Beamt.-Wohnh., sowie andere Wohlfahrtsanstalten im Interesse der Arbeiter, sbeziell in Leverkusen. – Der Gesamtgrundbesitz in Elberfeld, Barmen, Schelploh, Lever- kusen, Wiesdorf & Flittard, Worringen etc. umfasst jetzt ca. 3100 Morgen, wovon rd. 1500 Morgen auf Leverkusen etc. u. ca. 170 Morgen auf Wohlfahrtsgut Grosse Ledder entfallen. Fabrik- terrain in Moskau ca. 9 ha, in Flers ca. 3½ ha. Arbeiterzahl 1913 ca. 8400 in den deutschen u. ausländischen Fabriken u. ca. 2200 Beamte in den Fabriken u. Verkaufsfilialen. Das Vermögen der Beamten-Pens.-Kasse belief sich Ende 1914 auf M. 8 374 000 bei 1605 Mitgl. Infolge des Krieges wurde der Handel mit dem Auslande gehemmt, doch hob sich der Farb- stoffbedarf im Inland u. Österreich. Als Res. für Aussenstände im feindl. Ausland wurde der Gewinnvortrag auf neue Rechnung hoch bemessen (M. 5 340 831). Interessengemeinschaft zwischen den Elberfelder Farbenfabriken, der Badischen Anilin- u. Sodafabrik in Ludwigshafen a. Rh. u. der A.-G. für Anilin-Fabrikation in Berlin-Treptow. Die Gemeinschaft ist lt. G.-V. v. 19./11. bezw. 3./12. 1904 ab 1./1. 1905 auf 50 Jahre geschlossen. Die Selbständigkeit der 3 Gesellschaften bleibt unberührt, der Gewinn wird zus. geworfen u. fallen bei dessen Verteilung je 43 % auf Leverkussen u. Ludwigshafen, 14 % auf Berlin. Die Gewinn-Abrechnung erfolgt in der Weise, dass die nach einheitlichen Grundsätzen zu er- mittelnden Erträgnisse der drei Ges. zus.geworfen und unter Berücksichtigung der durch die verschiedenartigen Bemessungen der Abschreib. und Reservestellungen bestehenden bezw. künftig noch entstehenden Vermögensverschiedenheiten unter die drei Gesellschaften wie oben aufgeteilt werden. Jede Ges. ist berechtigt, über den ihr nach Massgabe vor- stehender Grundsätze zufallenden Gewinn durch ihre Organe nach freiem Ermessen zu verfügen. Wegen Ausgleichung von Unebenheiten zwischen der Elberfelder u. Ludwigs- hafener Ges. siehe bei Kap. Im Jahre 1908 im Verein mit den übrigen Firmen der Interessengemeinschaft Erwerb der Kohlenzeche Auguste Victoria im Kreise Recklinghausen, um ihre Kohlen- versorgung unabhängig von der jeweiligen Gestaltung des Kohlenmarktes sicherzustellen. Der Erwerbspreis betrug M. 17 700 pro Kux. Von den 1000 Kuxen der Gew. hat die Ges. 475 Kuxe übernommen. Die Kohlenförderung der Zeche ist in andauernder Zunahme be- griffen, jetzt jährl. ca. 700 000 t. Im J. 1911 erfolgte die Veräusserung der norwegischen Beteilig. G. dieses Jahrb. 1911/12). Mit dieser, durch inzwischen im J. 1912 erfolgten Zahlungen vollzogenen u. für die Elber- felder Ges. befriedigend abgeschlossenen Transaktion sind die norweg. Beteilig. Norsk Hydro Elektrisk Kvaelstofaktieselskab etc. der Firmen der deutschen Interessengemeinschaft mit Ausnahme eines auf den Kaufpreis in Zahlung genommenen Postens Aktien von Norsk Hydro Elektrisk Kvaelstofaktieselskab vollständig liquidiert. 1908 in Gemeinschaft mit den übrigen Interessengemeinschaftsfirmen Erricht. einer englischen Akt.-Ges. mit dem Sitz in London u. mit einem A.-K. von £ 200 000, Firma „The Mersey Chemical Works“, woran die Ges. mit 43 % beteiligt ist. Seit 1908 Beteilig. bei den Usines de Produits Chimiques de Schoonaerde bei Antwerpen mit frs. 1 485 000 des frs. 1 500 000 betrag. A.-K. Diese Ges. fabriziert Naphtalin. Kapital: M. 54 000 000 in 54 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 5 400 000, erhöht 1883 um M. 2 100 000, 1889 um M. 1 500 000 (emittiert zu 147.25 %), sowie 1896 um M. 3 000 000, zu 200 %. Weitere Erhöh. lt. G.-V. v. 30./4. 1901 um M. 2 000 000, übernommen von der Deutschen Bank in Berlin zu 197.50 %, angeboten den Aktionären zu 200 %. Dann lt. G.-V. v. 1./6. 1904 Erhöh. um M. 7 000 000, übernommen von der Deutschen Bank zu pari, angeboten den Aktionären ebenso. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 26./10. 1907 um M. 15 000 000 (auf M. 36 000 000) in 15 000 Aktien, übernommen von einem Konsort. zu 105 %, angeboten den alten Aktionären zu gleichem Kurse. Um den Aktionären den Bezug zu erleichtern und um ausserdem die Beseitigung der zwischen der Ges. und der Badischen Anilin- und Sodafabrik bestehenden Ungleichheiten anzubahnen, wurden der Rückl. II M. 4 200 000 entnommen u. neben der ordentl. Div. von 36 % für 1907 als a. o. Div. 20 % an die Aktionäre ausgeschüttet. Der Erlös der Aktien von 1907 diente zum Erwerb der Zeche Auguste Victoria in Sinsen bei Reckling- hausen (übernommen im Mai 1908) und zwar im Verein mit der Interessengemeinschaft Ludwigshafen-Berlin; die weiteren Mittel fanden Verwendung zum Ausbau der norwegischen Wasserkräfte und Salpeterfabriken. Agio der Emiss. von 1908 mit M. 361 835 in R.-F. Um die zwischen der Badischen Anilin- u. Sodafabrik u. der Elberfelder Ges. noch bestehenden Ungleichheiten in den beiderseitigen Vermögenswerten zu beseitigen, wurde aus dem Res.-F. II mit der Div. pro 1909 ein Betrag von M. 213 pro Div.-Schein ausgeschüttet. Mit der Auszahlung dieses Betrages u. der darauf entfallenden Tant. ist dann für die Zukunft volle Gleichheit zwischen beiden Unternehmen herbeigeführt. Lt. G.-V. v. 2./5. 1914 weitere Erhöh. des A.-K. um M. 18 000 000 (auf M. 54 000 000) in 18 000 Aktien à M. 1000 mit halber Div.- Ber. für 1914, angeboten den alten Aktionären zu 107 %. Zur Begründung der Kap.-Erhöh. verwies die Verwaltung auf die in Gemeinschaft mit den beiden anderen Werken des Anilin- konzerns in Oppau bei Ludwigshafen zu errichtenden Neuanlagen zur Gewinnung von