1482 Farben- und Bleistift-Fabriken etc. Metallpapier-Bronzefarben-Blattmetallwerke-Akt.-Ges. in München. Gegründet: 29./9. 1910 mit Wirkung ab 1./1. 1910; eingetr. 22./10. 1910. Gründer: 1) Amalie Haenle, Erlangen; 2) Rentier Emil Brand, 3) Dir. Leonhard Ött, München; 4) Dir. Jakob Heinrich, Nürnberg; 5) Heinr. Mayer, Stuttgart; 6) Dir. Jul. Lindner, München; 7) Reallehrer Dr. Ernst Lindner, 8) Rentier Ludwig Kathan, Augsburg; 9) Dir. Heinrich Voit, Nürnberg; 10) Bayerische Handelsbank, München; 11) L. A. Riedinger, Masch.- u. Bronzewarenfabrik A.-G., Augsburg. Diese Gründer legten auf das A.-K. ihre M. 1 452 000 Geschäftsanteile bei der Metallpapier-Bronzefarben-Blattmetallwerke G. m. b. H. in München zum Nennwert ein. Der Nennwert betrug zu 1) M. 550 000, zu 2) M. 308 000, zu 3) M. 144 000, zu 4) M. 1000, zu 5) M. 14 000, zu 6) M. 75 000, zu 7) M. 25 000, zu 8) M. 180 000, zu 9) M. 25 000, zu 10) M. 71 000 u. zu 11) M. 59 000. Dafür wurden den Gründern Aktien in gleich hohem Betrage (zus. nom. M. 1 452 000) gewährt. Übernommen wurde der gesamte Immobilienbesitz der genannten G. m. b. H. mit deren Fabrikanlagen in München, Stockdorf, Grubmühle, Nürn- berg, Fürth i. B. u. Berneck zum Buchpreise von M. 1 651 960.40 u. die übrigen Aktiven u. Passiven der G. m. b. H. ebenfalls zu den Buchwerten. Der Ausgleich erfolgte durch Ver- rechnung der St.-Anteile an der G. m. b. H. Die übernommenen Fabrikanlagen bestehen aus 8 Fabrikgebäuden, einer Anzahl Bureau- u. Wohnungshäusern u. sonstigen Neben- gebäuden mit allen Masch. u. Betriebseinricht., wie Dampfmasch., Turbinen, Elektromotoren u. den für obigen Fabrikat.-Zweck notwendigen Arbeitsmasch. Die übernommenen Fabrik- u. maschinellen Anlagen wurden in den Jahren 1910–1912 mit einem Kostenaufwand von ca. M. 400 000 erheblich erweitert. Ausser den genannten Fabrikanlagen betreibt die Ges. in gemieteten Räumen Fabrikationsstätten in Augsburg zur Herstell. von Metallpapieren. Zweck: Erwerb u. Fortsetzung der von den Metallpapier-Bronzefarben-Blattmetallwerken G. m. b. H. in München betriebenen Fabrikgeschäfte. Die Ges. besitzt eine grössere Anzahl wertvoller In- u. Auslandspatente, welche insgesamt mit M. 1 zu Buch stehen. Der Grund- besitz der Ges. umfasst: 1, 988 ha in München, 12, 444 ha in Stockdorf, Gemeinde Gauting, 30,216 ha in Grubmühle, Gemeinde Gauting, 0,688 ha in Nürnberg, 0,508 ha in Fürth i. B., 1,669 ha in Berneck, zus. 47,513 ha. Zurzeit ca. 1500 Arbeiter u. Beamte beschäftigt. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 500 000. Die Aktien wurden, soweit sie durch Barzahlung zu decken waren, zu pari, zuzügl. 4 % Zinsen ab 1./1.–29./9. 1910, im übrigen zu pari ausgegeben. Erhöht zur Abstossung des Bankkredits lt. G.-V. v. 23./5. 1912 um M. 500 000, div.-ber. ab 1./1. 1912, begeben an die Bayer. Handelsbank zu 120 %. Hypotheken: M. 728 594 in Amort.-Hypoth., zu 4–4½ % verzinsl., durch 4½–7 % Annuitäten tilgbar. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., etwaige Sonderrücklagen. 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung einer festen Vergüt. von zus. M. 6000), Rest zur Verfüg. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1914: Aktiva: Immobil. 1 944 261, Masch. 534 243, Mobil. 1, Werk- zeuge 1, Fuhrpark 1, Vorräte 432 925, Debit. einschl. Bankguth. 1 127 014, Effekten u. Beteilig. 123 135, Kassa 11 787, Wechsel 69 520, Patente 1. – Passiva: A.-K. 2 000 000, Hypoth. 728 594, Kredit. 138 515, R.-F. 200 000 (Rückl. 26 795), Spez.-R.-F. 375 000 (Rückl. 75 000), Delkr.-Kto 100 000, Talonsteuer-Res. 9000 (Rückl. 2000), Gebührenäquivalent- Res. 5000 (Rückl. 1000), Unterst.- u. Wohlf.-F. 162 753 (Rückl. 100 000), Div. 280 000, Tant. an A.-R. 32 704, Vortrag 211 322. Sa. M. 4 242 891. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk., Zs., Tant. des Vorst. u. der Beamten usw. 317 277, Abschreib. 185 764, Reingewinn 728 823. – Kredit: Vortrag 216 980, Bruttogewinn 1 014 885. Sa. M. 1 231 865. Kurs Ende 1912–1914: 147.50, 179.25, 196* %. Zulassung der Aktien zur Notiz an der Münchner Börse erfolgte Ende Juni 1912; erster Kurs 142.75 %. Dividenden 1910–1914: 7, 9, 11, 14, 14 %. Direktion: Komm.-Rat Leonhard Ott. Prokuristen: Jul. Oesterlein, Franz Rittler, Carl Böhm, E. Schwarzenbolz, Otto Zintner. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Karl Gonnermann, Stellv. Bank-Dir. Alfons Christian, Rentier Emil Brandt, Justizrat Otto Bischoff, München; Rentier Ludwig Kathan, Augsburg; Rentier Heinr. Voit, Nürnberg. Zahlstellen: Ges.-Kasse; München: Bayer. Handelsbank. Farbenwerke Friedr. u. Carl Hessel, A.-G. in Nerchau i. S. mit Filialen in Berlin O. 27, Alexanderstr. 22 u. Niederselters. Gegründet: 1891 als A.-G.; errichtet bereits 1834. Die Ges. erwarb von Rich. Hessel in Nerchau dessen Farbenfabrik daselbst samt Masch., Utensil., Inventar u. einen Teil der Aussenstände für insgesamt M. 1 646 000. Zweck: Herstell. von Farben aller Art für Tapetendruck, für Papierfabriken, für Bunt- papier, Lithographie u. Buchdruck, für Maschinenfabriken, Farben für Anstrich industrieller Gegenstände jeder Art. Arb. ca. 130. Kapital: M. 1 200 000 in 1200 Aktien à M. 1000.